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Denkmale in der Stadt Willich |
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Lfd.-Nr. 90 |
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Standort: Johannes - Wirtz - Straße 9 - 13, 19 - 3,1 Hauptstraße 13 u. 13a, D 47877 Willich - Neersen GPS: 51o 15' 02,1" N 06o 28' 33,3" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 19. Jahrhundert Tag der Eintragung als Denkmal 31. Oktober 1990 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Fabrikanlage Velvet in Neersen Gebäude Hauptstraße 13. u. 13a
Foto: Stadt Willich Foto: Stadt Willich Foto: Stadt Willich Denkmalbeschreibung: Bei dem Objekt handelt es sich um verschiedene Baukörper, die mehr oder minder baulich zusammenhängend im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts von der Krefelder Fabrikanten Gustav Klemme für eine Velvetfabrikation errichtet wurden. Die Fabrikanlage an sich ist in ihrem Bestand stark gegliedert und weist unterschiedliche Höhen- und Geschoßzahlen auf. Das gleiche gilt für die Dachform und die Fassadengestaltung. Die letztere kann als typische Darstellung der seinerzeit aufkommenden Industriearchitektur bezeichnet werden. Beim Bau dieser Fabrikanlage gelang es, technische und ingenieurmäßige Erfordernisse und architektonische städtebauliche Gestaltung zu vereinigen. Konsequente Verwendung von Feldbrandziegeln in Ausschließlichkeit, in Form von rhythmisierenden Lisenen und Friesen. Fensterüberdeckungen in runder, segmentarer und scheitrechter Formgebung sind die Schlüsselelemente dieser Bauweise und machen sie bedeutsam für einen historisch bestimmbaren Punkt in der Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse in Neersen. Obwohl Teile der Anlage zwischenzeitlich entfernt wurden, könnte bei behutsamer Restaurierung eine Architektur wieder sichtbar werden, die bei voller Berücksichtigung und evtl. Unterordnung unter technische Zwecke oder andersartige Vorstellungen, es vermag Maßstäblichkeit und Harmonie wieder herzustellen. Angesichts der Umfunktionierung, der evtl. Stilllegung und damit einen hergehenden Umbau oder Abrisse solcher Anlage, gewinnt die Fabrikanlage Kress trotz ihrer Schlichtheit und relativ einfachen Bauweise, Bedeutung als eines der letzten Dokumente für solche ehemaligen Fabrikationsstätten und kann heute als Beispiel einer früher gängigen, heute aber verschwundenen Industriearchitektur im weitgehend erhaltenen Originalzustand gelten. Ausserdem ist festzustellen, dass diese beschriebene Fabrikanlage in ihrer Gesamtheit, sowie das gegenüberliegende Schloß Neersen und ortsdurchführende Hauptstraße als Einheit gesehen werden muss. Deshalb ist diese Gebäudeanlage aus ortskundlichen und industriegeschichtlichen Gründen erhaltenswert.
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