Denkmale in der Stadt Willich

Lfd.-Nr. 153

 

Standort:

Gießeralle 9, D 47877  Willich

GPS:

5116' 02,1" N   06o 31' 51,5   06o 31' 44,1" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1910

Tag der Eintragung als Denkmal

31. Mai 2001

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Werkhalle Nr. 31 Stahlwerk Becker in Willich

Denkmalbeschreibung:

I. Beschreibung:

Bei der dreiteiligen Anlage handelt es sich um einen Bau aus der in einem Gutachten von 1984 beschriebenen Gruppe von "tonnengedeckten Hallen oder solchen mit mehrfach gebrochenem Dachprofil". Der grob nord-südlich ausgerichtete Backsteinbau mit massiven, tragenden Umfassungsmauern stellt sich als langrechteckiger Hauptbau mit an den Giebelseiten mehrfach gebrochener Umrisslinie dar, dem nach Osten ein kürzerer, satteldachgedeckter Hallenbau zugestellt ist. Beide Hallen weisen zur zentralen Werkstrasse hin die für den Gesamtbestand charakteristischen Zierformen in Backstein-Putz-Wechsel mit vertikalen Rippung auf.

Im Westen ist der Haupthalle im hinteren, nördlichen Bereich ein zweiachsiger Anbau mit Pultdach angefügt. Dieser weist an der Westseite fünf lisenengefaßte Backsteinfelder auf, in denen je zwei gekoppelte Stichbodenfenster sitzen.Ein Traufgesims mit Zahnschnittfries schließt den Anbau nach oben ab. Diese Gliederung nimmt die Gestalt der Westfront des Hauptbaues auf, dem jedoch zur Abstützung und Lastenaufnahme noch bedachte Wandpfeiler hinzugefügt sind. Bekrönte Eckpfeiler markieren die Abschlüsse beider Parallelhallen zur Werkstrasse hin.

 Auch der nördliche Abschluss der Haupthalle weist Putz-Backstein-Wechsel auf, in einem größeren Putzfeld sitzt hier ein Ochsenauge.m Inneren der Haupthalle unterfangen genietete Gitterstützen die beiden durchlaufenden Hauptträger in Raumfachwerk, an denen eine neuere Kranbahnkonstruktion mit Kran über dem Mittelfeld der Halle befestigt ist.Dreiecksbinder tragen die im Mittel- und Seitenbereich belichtete Dachhaut. In der massiven Ostwand sind ursprüngliche Stichbogenfenster abzulesen, wie sie auch an der Ostseite der sattelgedeckten Parallelhalle zu finden sind.Neben den heute durch Glasbausteine verschlossenen Fenstern des Originalbestandes finden sich allseitig neu gesetzte Fenster- und Toröffnungen, die sich dem Bestand nur wenig unterordnen. Zwei Fenster im Südgiebel der Haupthalle belichten einen nachträglich eingestellten Büroraum.

II  Bewertung

Bei Haupthalle, Satteldachhalle und westlichen Anbau mit Pultdach sowie die Stützen-, Träger- und Binderkonstruktion handelt es sich um ein Denkmal im Sinne des § 2 Abs. 1 Denkmalschutzgesetz NW. Der Bau ist im Verband den weiteren geschützten Anlagen des ehemaligen Stahlwerks Becker bedeutend für die Städte und Siedlungen sowie für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse.

 Für Erhaltung und Nutzung liegen künstlerische, wissenschaftliche und städtebauliche Gründe vor. Wie die bereits geschützten Bauten, repräsentiert der Hallenkomplex 31 die erste Baustufe des wirtschaft-, technisch- und sozialgeschichtlich wichtigen Unternehmens Becker und ergänzt die Anschaulichkeit eines "auf der grünen Wiese" entwickelten Standortes der Schwerindustrie, der für Willich bedeutende Auswirkungen hat.