Denkmale in der Stadt Willich |
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Lfd.-Nr. 107 |
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Standort: Dickerheide 180, D 47877 Willich GPS: 51o 14' 47,7" N 06o 33' 57,9" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 15. / 19. Jahrhundert Tag der Eintragung als Denkmal 14. August 1991 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Dickerhof in Willich Denkmalbeschreibung: Der Dickerhof, dessen Ursprung bis in die Anfänge des 15. Jahrhunderts zurückgeht, war zunächst ein Plattengut in der Hardter Honschaft und wurde durch diese Bezeichnung in Wert und Ansehen den anderen umliegenden Höfen gegenüber beträchtlich hervorgehoben bzw. aufgewertet. Bis 1498 war es Lehen des Kölner Domprobstes, wurde später aber an das Kloster St. Nikolaus bei Dyck verkauft. Der Name ist wohl durch die Lage des Hofes zu verstehen, welcher an einem Landwehrdamm, also einem sogenannten Dick lag und durch seine Bedeutung war er auch namensgebend für die Dickerheide. In der Kartenaufnahme von Tranchot / Müffling 1805-1806 ist diese Hofanlage noch als Streuhof eingetragen, wobei der Grundriss einen recht wehrhaften Eindruck machte, ohne dass man von einem Wehrhof im klassischen Sinne sprechen kann. Aufgrund expansiver Maßnahmen und Erfordernisse hinsichtlich der Landwirtschaft, wurde der Hof im 19. Jahrhundert stark vergrößert und stellt sich heute als dreiflügeliges Wirtschaftsgebäude dar, das sich mit seinen Innenschenkeln um den Wohntrakt herumschließt. Diese Bauform wich von der sonst üblichen bäuerlichen Gestaltungsform ab und stellt eine gewollte und klar ersichtliche Trennung zwischen Wirtschaftsgebäude und Wohnhaus dar (Betonung des Herrenhauses). Dieses Wohn- und Herrenhaus war zunächst eingeschossig mit tlw. ausgebautem Dachgeschoss. Später wurde die nach Süden gehende Haushälfte auf eine Zweigeschoßigkeit aufgestockt. Die beiden Giebel wurden beigearbeitet. Die dadurch entstandenen zwei verschiedenen Dachneigungen blieben weiterhin als ziegelgedeckte Satteldächer bestehen. Das jetzige Wohnhaus ist giebelständig mit 5:4:3 Achsen mit leicht segmentierten Öffnungen. Die 2. Haushälfte (1 1/2 geschossige Bauweise) dient heute noch als Remise. Erwähnenswert ist hier das Eingangstor mit Segmentbogenüberdeckung und mit Taubenfluglöchern verzierter Verdachung. Die Scheunen- und Wirtschaftsgebäude bestehen, wie das Wohnhaus, aus Feldbrandziegelmauerwerk, haben ziegelgedeckte Satteldächer, teils noch mit originalen Zimmermannsmäßigen Dachstühlen, Fassaden an allen Baukörpern sind bis auf kleinere strukturierte Ziegelgesimse völlig schmucklos. Im Innern des Wohnhauses, hauptsächlich im Erdgeschoss, befinden sich hervorragende Steinzeugfliesenflächen an Böden und Wänden sowie ausgeprägte Eckprofilierungen an Wand- und Deckenanschlüssen, gut dargestellte Deckenstuckornamentik, ornamentierte Trägerkonsolen, Jugendstiltüren mit Buntverglasung, geschlossene Holztreppe mit Schnitzwerken an Antrittspfosten, gut profilierte Füllstäbe und Handläufe, eingebauter Waffenschrank, weiterhin innenarchitektonisch gut gestaltete Jugendstil-Herdkamine. Bestandteil des gesamten Ensembles sind auch die nördlich gelegene Hauptzuwegung als baumbestandene Allee und der Obstbongert, sowie die südlich gelegene parkähnliche Grünanlage, mit jetzt trockengefallenem Teich. Zusammenfassend muss gesagt werden, dass einige Scheunen und Stallungen nicht ganz den Denkmalvorstellungen entsprechen. Diese Anlage muss aber als Gesamtes angesehen werden und zwar alle Gebäude mit der Zuwegung, der Bogert und die teichverzierte Grünanlage. Unter diesen Aspekten ist eine Unterschutzstellung aus lokalhistorischen und siedlungsgeschichtlichen Gründen unbedingt erforderlich.
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