Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 74 |
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Standort: Zerresweg 52, D 41751 Viersen - Süchteln - Windberg GPS: 51o 18' 51,4" N 06o 19' 51,4" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: Ende des 18. Jahrhunderts Tag der Eintragung als Denkmal 15. Oktober 1985 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Dahlhof in Süchteln - Windberg Denkmalbeschreibung: Bei der landschaftstypischen, an der heutigen Ortsgrenze Süchte1n gelegenen backsteinsichtigen vierflügeligen Hofanlage handelt es sich um ein ehemaliges Wohn-Stallhaus, Scheune und Torbau sowie eine Remise. Der Gebäudekomplex ist im Laufe der Jahre durch die Nutzung bestimmter Erweiterungen mit einer zweiten Hofanlage verwachsen. Die Siedlung besteht aus mehreren Wirtschaftsgebäuden, die die Ortsbezeichnung Dahlhöfe tragen. Das Wohn-Stallhaus, vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts entstanden, ist dem neueren Typ des niederrheinischen Hallenhauses zuzuordnen. Die Fassade des wohl ältesten Bestandteils der Anlage ist symmetrisch gestaltet. Mittig die Toreinfahrt, daneben jeweils zwei Stallfenster, die eine Sprossenteilung erfahren, über der Toreinfahrt sind zwei Fenster, darüber in der Spitze des Giebels ist ein weiteres in der gleichen Größe angeordnet. Die Deckenanker über dem Obergeschoss sind mit den Buchstaben ANNO ausgebildet. Mittig über der Toreinfahrt ist ein Kreuzanker angebracht. Daneben zwei Balkenanker, die die Konstruktionsachsen in der Fassade aufzeigen. Klar erkennbar ist im Innern des Gebäudes das vierachsige Konstruktionssystem. Die Eichenfachwerkkonstruktion im Stallbereich wurde durch Stahlstützen ersetzt. Das Dachgeschoss sowie der Spitzboden sind noch in der ursprünglichen Balkenkonstruktion unverändert erhalten. Auf der linken Seite, verdeckt von der Remise ist ein größerer Entlastungsbogen und links auf der Fassade eine mit Ziegeln geschlossene Türe im Mauerwerk ablesbar. Die Fenster sowie die Türe sind mit Stichbögen, die mittig mit einem Keilstein gesprengt werden, überdeckt. Der ursprüngliche Wohnteil des Wohn- und Stallhauses wurde vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts durch ein zweigeschossiges Backsteingebäude mit Satteldach in fünf zu drei Achsen ersetzt. Das Haus ist symmetrisch gestaltet und richtet sich mit dem Giebel quer zum ehemaligen Stallteil. Die Traufseite und Hauptfassade des Hauses richtet sich nach Osten. Sie erfährt durch die überhöhte Türe mit Oberlicht eine Betonung der Mitte. Auf beiden Seiten der Türe sind jeweils zwei Fensterachsen angeordnet, Fenster und Türe sind von profilierten Stuckgewänden umrahmt. Die Fenster sind noch im originalen Zustand und werden im Obergeschoss sowie die Türe mit einem vorgeblendeten Sturz überdeckt. Ein im Mauerwerk strukturiertes Kranzgesims leitet zum Dach über. Die südliche Giebelseite des Hauses ist mit drei Fensterachsen versehen, wobei auf der mittleren Achse ein Fenster den Spitzboden belichtet. Im Inneren des Gebäudes ist der originale Fliesenboden erhalten sowie einige Einrichtungsgegenstände aus dem ehemaligen Wohnhaus. Neben dem südlichen Giebel des Wohnhauses schließt versetzt der ehemalige Pferdestall an, er ist vermutlich 1935 im Zusammenhang mit der Umbaumaßnahme am Torbau entstanden. Der Giebel des eingeschossigen Anbaus schließt mit einem stufenförmig gemauerten Ortgang ab. Hier belichten zwei mit Stichbogen überdeckte Sprossenfenster das Dachgeschoss. Seitlich versetzt die Türe, links daneben ein Stallfenster. Eine weitere mit Gittern versehene Fensteröffnung befindet sich rechts neben der Türe. Den südlichen Flügel der Hofanlage bildet die Scheune. Über dem Tor zum Hof ist hier ein Keilstein mit der Inschrift P.J.Z., darunter A.S.L., und die Jahreszahl 1892 zu lesen; der Scheunentrakt sowie der Torbau sind wohl zusammen erbaut worden, wobei der Tordurchfahrt, wie im Mauerwerk ablesbar, ein Giebel mit der Inschrift der Jahreszahl 1935 aufgesetzt wurde. Im Inneren sind senkrechte Stegleitern sowie die Dachkonstruktion erhalten. Die Durchfahrt im Torbau ist ausgerichtet auf das Tor im ehemaligen Wohn- und Stallhaus. Als verbindendes Element wird hier Kopfsteinpflaster, das quer über den Hof verläuft, verwendet. Die übrige Hoffläche ist mit Kieselsteinen gepflastert. Deutlich ist hier eine Gliederung durch große Steine in parallelen Abschnitten zu erkennen. Den nördlichen Flügel und Anschluss an den Nachbarhof bildet eine Remise. Weiter befindet sich auf dem zugehörigen Gelände ein alter Baumbestand, von dem eine Kastanie besonders hervorzuheben ist. Die landschaftsprägende Hofanlage weist nicht nur in seinem Wohn-Stallhaus auf die typischen Merkmale des niederrheinischen Hallenhauses hin, sondern zeigt ebenso anschaulich die fortschreitende typische Entwicklung der bäuerlichen Hofanlage des Viersener Raumes im 18. und 19. Jahrhundert. Aus wissenschaftlichen, insbesondere architektonischen volkskundlichen, landschaftsbezogenen und siedlungstopografischen Gründen liegt die Erhaltung und Nutzung des Dahlhofes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes imöffentlichen Interesse.
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