Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 69

 

Standort:

Bebericherstraße 175,  D 41748 Viersen - Oberbeberich

GPS:

5114' 08,7" N   06o 23' 21,0" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

17. / 18. Jahrhundert

Tag der Eintragung als Denkmal

9. Oktober 1985

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Kamphof  mit Kamp in Oberbeberich

  

 

Denkmalbeschreibung:

Bei dem stattlichen Bauernhaus handelt es sich um den Kamphof. Er befindet sich auf dem südlichen, etwas erhöhten Teil (vielleicht künstlich) der Sitzstadt, heute noch als "Kämpken" bezeichnet.

Das im 17. und 18. Jahrhundert errichtete Haus ist bekannt durch die ehemalige Weinwirtschaft Stappen, ein beliebtes Ausflugsziel.

Der ehemalige eingeschossige Fachwerkhof ist heute überwiegend in Backstein sichtig. Die Eingangsseite ist eingezogen und mit einem Krüppelwalmdach überdeckt. An dem auf einem T-förmigen Grundriss errichteten früheren Wirtschaftsteil ist ein zweigeschossiger Wohnteil mit Walmdach als Querriegel und fünf Fensterachsen wohl im 18. Jahrhundert angeschlossen. Die Fenster sind in Blockrahmen angeschlagen. Die alte Tür wurde im 20. Jahrhundert verändert. Der eingeschossige Wirtschaftsteil ist für Wohnzwecke umgebaut.

Das landschaftsprägende Bauernhaus weist nicht nur auf den Typ eines T-Hauses, sondern zeigt ebenso anschaulich die fortschreitende bautechnische Entwicklung der niederrheinischen Bauernhausarchitektur.

Den Kamphof umgibt eine inselartige Freifläche, die im Westen durch den Verlauf des Hammer Baches und im Osten durch die heutige Bebericher Straße begrenzt wird. Heute ebenso wie schon auf den ältesten zuverlässigen Karten des 19. Jahrhunderts hebt sich diese Fläche deutlich hervor und bildet eine Art Mittelpunkt der Siedlungslage. Die Darstellung bei Norrenberg, Seite 81 verzeichnet als Umgrenzung der mit einem „Baumgarten“ bestandenen Erhebung eine Wallhecke.

Historisch bezeichnet im niederrheinischen/viersener Raum ein „Kamp“ ein „ursprünglich (...) mit einem Wall und Hecken und Bäumen umfriedetes größeres zusammenhängendes Feld“ oder eine umzäunte Wiese hinter dem Hause, meist mit Obstbäumen bestanden (Rheinische Flurnamen, Seite 128).

Die Freifläche, die dem um 1600 bereits erwähnten „Kamphof“ seinen Namen gab, spiegelt also heute noch ihre historische Bedeutung wider. Optisch, topografisch und siedlungsgeschichtlich bilden Gebäude und Kamp eine für das Verständnis des Denkmals wesentliche Einheit.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, landschaftsbezogen und siedlungstopografischen Gründen liegt die Erhaltung und Nutzung des Kamphofes (Gebäude und Kamp) gemäß § 2 (l) des Denkmalschutzgesetzes in öffentlichem Interesse.