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Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 533 |
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Standort: Cup Horn 17, D 41751 Viersen GPS: 51o 15' 06,9" N 06o 20' 08,1" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: vor 1825 1909/10 Umbau Tag der Eintragung als Denkmal 28. Februar 2018 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Gaststätte Uemmelen
Denkmalbeschreibung: Geschichte Beschreibung Es handelt sich um ein zweigeschossiges Eckgebäude mit mansardartig ausgebautem Dachgeschoss. Da das Vorderhaus und das Hinterhaus heute als ein Baukörper erscheinen, ist die zum Markt gerichtete Seite des Gebäudes deutlich schmaler als die Langseite entlang der in den Markt einmündenden Straße Cap Horn (ca. 8 x 21 m). Das Erdgeschoss zeigt zum Markt drei Achsen (zwei hochrechteckige Fenster und ein Eingang rechts), nach einer abgeschrägten Eckachse folgen 3 und 4 Achsen zu Cap Horn, mit zwei weiteren Eingängen, von denen der hintere, wohl erst 1909/10 eingefügte direkt Treppenhaus und Saal erschließt. Zwei Achsen sind hier im Obergeschoss risalitartig flach vorgezogen; die hintere gestelzt über einem Rundbogen, mit höhenversetzten Fenstern und die Trauflinie durchbrechend, was das dahinterliegende Treppenhaus anzeigt. Die Erdgeschosswand ist schlicht verputzt und schmucklos, die hochrechteckigen Fenster sind einfach in die Wand eingeschnitten. Das Obergeschoss zeigt seine repräsentative Neugestaltung von 1909/10, eine ziegelsichtige Mauerwerksverblendung mit schmalen Putzgliederungen und Ornamenten als Gesimslinien und Fensterrahmungen. Die Fenster sind ebenfalls hochrechteckig, wirken durch ihre Rahmungen und Verdachungen aber gelängt; die Brüstungen sind mit Relieftafeln gefüllt (Weintrauben-Motive in Anspielung auf die Gaststätten-Nutzung), die Verdachungen sind überwiegend dreieckig, in den betonten Achsen der Seiteneingänge und der Ecke aber als Rundbogen ausgeführt; alte Holzfenster mit T-Teilung sind vor allem im Erdgeschoss und im Treppenhaus erhalten. In der abgeschrägten Ecke betont ein auf Konsolen ruhender Balkon die Ansicht. Das ausgebaute Dachgeschoss mit verschieferter Dachfläche zeigt über einem kräftigen Traufgesims eine gleichmäßige Reihung von Gauben und Zwerchhäusern, letztere über den durch Vorziehung herausgehobenen Achsen an Cap Horn und auf der Ecke. Die Zwerchhäuser sind seitlich mit Voluten geschweift und ornamentiert; jenes über dem Treppenhaus zeigt anstelle eines Fensters eine Kartusche mit der Jahreszahl 1910 (Baujahr). Im Inneren ist im hinteren Teil das Treppenhaus mit Terrazzoboden im Erdgeschoss und entsprechend der Baugeschichte zweigeteilter Treppe erhalten. Die Treppe führt zunächst vom Erdgeschoss in das Obergeschoss als Steintreppe um 90 Grad nach oben zum Saal hin gewendelt, dann vom Obergeschoss zum Dachgeschoss als Holztreppe zu den Gästezimmern unter dem Dach, zweiläufig mit Wendepodest. Der Gastraum im Vorderhaus wurde zwischenzeitlich modern erneuert, im Obergeschoss ist das Raumbild mit Dielenböden, Rahmenfüllungstüren mit Gewänden und dem Saal (wohl wegen der engen innerörtlichen Platzverhältnisse im Obergeschoss und nicht in einem Hinterhaus angeordnet) noch sehr anschaulich. Ein herausragendes baugeschichtliches Zeugnis ist der vordere Kellerbereich, ein mehrteiliger Gewölbekeller, der von der weit in die Vergangenheit reichenden Bebauung an dieser Stelle zeugt. Begründung des Denkmalwerts/ Bedeutung
für die Stadt Viersen Schutzumfang Quelle und Literatur Norbert Bonus/ Eleonore Föhles: Geselliges Leben in Dülken. Schankwirtschaften, Gasthöfe und Restaurationen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Viersen 1991, Seite 38f.
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