Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 532 |
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Standort: An der Josefskirche 8 - 10, D 41751 Viersen GPS: 51o 15' 06,9" N 06o 23' 44,8" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1933 Tag der Eintragung als Denkmal 1. Dezember 2017 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Doppelhaus Albert und Josef Wix
Denkmalbeschreibung: Lage/ Geschichte Beschreibung Auf ein originelles Detail weist die dritte, ebenerdige Tür in der Mitte der Straßenfront hin: sie führt in einen schmalen Gang, der zwischen beiden Haushälften direkt in den rückwärtigen Garten führt. Die Rückseite ist einfach verputzt und in der Ansicht entsprechend den beiden Haushälften symmetrisch gestaltet. In der Mitte mündet der oben angegebene Durchgang mit einer Tür in den Garten, prägend sind ferner die eingenischten „Balkone“ in den Obergeschossen. Im Inneren ist die typische „zweizonige“ Raumaufteilung (Windfang / Treppenhaus / Küche hinter dem Eingang, daneben zwei (Wohn-)Zimmer vorne und hinten) im Prinzip erhalten. In der Haushälfte An der Josefskriche 8 sind vor allem Eingangs- und Treppenhausbereich auch noch hinsichtlich der Raumausstattung weitgehend unverändert, wobei die relativ steil nach oben gewendelte Holztreppe und der Solnhofer Plattenboden mit entsprechender Wandverkleidung hervorzuheben sind. Denkmalwertbegründung An Erhaltung und Nutzung besteht aus künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Die durchaus im Sinne eines gemäßigten Neuen Bauens, mit regionalistischen und traditionellen Anklängen (Ziegelfassade, Erker, Materialwirkung der Keramikverkleidung) gestaltete Fassade ist material- und formgerecht qualitätvoll durchgestaltet und als Architektenentwurf künstlerisch entwickelt. In der Bauakte sind auch Zeichnungen überliefert, die belegen, wie der formale und proportionale Anschluss an die stilistisch völlig andere, späthistoristische Nachbarbebauung (An der Josefskirche 4, mit der ebenfalls modernistischen Wohnhaus An der Josefskirche 6 als Bindeglied) konzipiert und entwickelt wurde. In wissenschaftlicher, architekturgeschichtlicher Hinsicht ist das Gebäude von Interesse als sehr anschauliches Zeugnis der Architektur der „Zwischenkriegszeit“ in den 1920er und 1930er Jahren, hier im Sinne eines gemäßigten, konservativ-regionalistischen „Neuen Bauens“, das in vielen Orten Westdeutschlands (gerade auch in Richtung der Niederlande) durchaus verbreitet war, von Forschung und Denkmalpflege aber erst ansatzweise dokumentiert ist. Es handelt sich ferner um ein Werk eines für die Architekturwissenschaft relevanten Architekten. Adolf Theodor von Feldmann wurde am 14.09.1899 in Hannover als Sohn der Eheleute Max und Annamaria von Feldmann geboren. Sein Vater war Hauptmann des 1. Hannoverschen Infanterieregiments Nr. 74. Sein Großvater war der preußische Generalmajor Adolf von Feldmann, seine beiden Onkel Hans von Feldmann und Otto von Feldmann durchliefen ebenfalls Offizierskarrieren und waren ab den 1920er Jahren politisch aktiv. Adolf von Feldmann kam vermutlich als Bauleiter des Neubaus der Viersener Post an der Freiheitsstraße im Jahr 1926 nach Viersen. In der Zeit von 1928 bis 1934 errichtet er vorwiegend Einfamilienhäuser für eine intellektuelle Oberschicht. So zählen u.a. die Ärzte Dr. Gustav Schneider (Gladbacher Straße 79) und Dr. Walter Müller (Schulstraße 24, heute Lambersartstraße), der Hauptlehrer Aloys Kaldenbach (Dr.-Heggen-Straße 10), der Rechtsanwalt Peter Püllen (Burgstraße 3) und der Direktor Alfred Königs (Burgstraße 5) zu seinen Bauherren. Seine wohl bedeutendsten Aufträge in Viersen waren die Errichtung des Laboratoriums des Niersverbandes (Rahser Straße 315) und des Fanny-Zahn-Heims an der Süchtelner Straße. Zeitgleich errichtete er auch das Wohnhaus für den Regierungsbaumeister des Niersverbandes Schmitz-Lenders (Hohe-Busch-Straße 22). Sein Büro führte er zunächst in der Schulstraße 24a, später in der Langemarkstraße 14, heute Freiheitsstraße 179. Er war Mitglied des Bund Deutscher Architekten und im Deutschen Werkbund. Ferner war er vereidigter Sachverständiger der Industrie- und Handelskammer Mönchengladbach-Rheydt-Neuss. 1935 gab Adolf von Feldmann seine Selbstständigkeit auf und ließ sich mit seiner Familie in Hamburg nieder, um eine militärische Laufbahn einzuschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er, zunächst in Hamburg, dann in Essen bis zu seiner Pensionierung 1965 Leiter der Bauabteilung des Karstadt Warenhauskonzerns, in welcher Eigenschaft er zunächst selbst Kaufhausbauten bzw. deren Wiederaufbau plante, später dann hauptsächlich die Ausführung von Entwürfen freischaffender Architekten oblag. Am 30.05.1970 ist Adolf von Feldmann in Essen verstorben. In den sieben Jahren seiner Selbstständigkeit in Viersen überzeugte Adolf von Feldmann als Architekt durch seine vom Expressionismus geprägten Entwürfe. Dabei findet sich das Motiv des asymmetrischen „Kastenzwerghauses“ nahezu durchgängig bei seinen Einfamilienhäusern. Hinzukommt seine Gestaltungssicherheit in den Details, insbesondere im Umgang mit dem Ziegelstein oder keramischen Baustoffen. Sein Entwurfsstil hebt ihn von seinen Kollegen im Stadtgebiet ab. Seine kubischen Baukörper nehmen die Ideen der Moderne auf, ohne jedoch die strikte Konsequenz der Bauhausarchitekten zu erreichen. Er ist auch der einzige Viersener Architekt und BDA-Mitglied neben Willy Esser, der im Viersen/Süchteln/Dülken-Band der viel beachteten Buchreihe „Deutschlands Städtebau“ 1930 mit einer Annonce überregional für sich wirbt. Quellen und Literatur · Materialsammlung Stadt Viersen, Untere Denkmalbehörde · Denkmalinformationssystem BODOEN im LVR-ADR · E. Frielingsdorf (Bearb.): Viersen (Deutschland Städtebau). Berlin: DARI-Verlag, 1930 Stand
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