Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 509

 

Standort:

Gereonstraße 3,  D 41751 Viersen

GPS:

5115' 08,8" N   06o 23' 43,7" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1886 / 1893

Tag der Eintragung als Denkmal

28. November 2013

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Wohnhaus in Viersen

 

Denkmalbeschreibung:

Beschreibung:

Es handelt sich um ein 1886 errichtetes zweigeschossiges Wohnhaus, traufständig am südöstlichen Ende des Gereonsplatzes, dem zentralen Platz der Viersener „Südstadt“. Das Wohnhaus ist zweigeschossig mit historistischer Putzfassade sowie Satteldach. Nach vorne besitzt es fünf Fensterachsen in unregelmäßigen Abständen; in der rechten Achse war ursprünglich eine Durchfahrt angeordnet. Die breite Lagerung des Baus wird durch die aufgeputzte Bänderung der Fassade sowie ein kräftiges Geschossgesims unterstützt. An den Fenstern sowie als Trauffries finden sich zudem kleinteilige, meist pflanzliche Ornamente. Die übrigen Außenseiten des Wohnhauses sind backsteinsichtig belassen. Links anschließend befand sich ursprünglich eine Durchfahrt, die 1893 für einen Pferdestall mit Schuppen entlang der heutigen Straße „An der Josefskirche“ überbaut wurde. Dieser eingeschossige, flach gedeckte und backsteinsichtige Bauteil ist zwar durch neuere Fenstereinbrüche verändert, hat aber seine charakteristische Gliederung mit Lisenen und gelben Ziegelmustern in der roten Grundfläche bewahrt.

Im Inneren des Wohnhauses sind Reste der ursprünglichen Ausstattung wie z.B. Terrazzo-, Fliesen- und Holzböden, Holztüren, Stuckdecken und die hölzerne Geschosstreppe mit gedrechseltem Anfangspfosten erhalten.

Denkmalwert:

Das Wohnhaus Gereonstraße 3 mit seitlichem Nebengebäude ist bedeutend für Viersen, da es anschaulich von der Geschichte der historischen Viersener Südstadt erzählt. Es wurde 1886 durch den Maurermeister Martin Saveur für Peter Johannes Steffes errichtet; die Anbauten links führte 1893 der bekannte Bauunternehmer Martin Küppers für den gleichen Bauherrn durch, der hier einen offenbar expandierenden Pferdefuhrbetrieb unterhielt und das Haus bei dieser Gelegenheit vielleicht auch mit der Schmuckfassade aufwertete. Dies ist auch insofern typisch, als sich die Südstadt Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts zu einem industriell und gewerblich geprägten Stadtteil entwickelte, mit zahlreichen eher bescheidenen Wohnbauten und Handwerks- sowie Gewerbebetrieben. Diese Bebauung und die hierdurch gebildete sozialräumliche Struktur prägen auch heute noch weite Teile des Viertels. Die Bedeutung des Hauses wird zudem auch noch von der exponierten Lage am wichtigsten Platz der Südstadt gesteigert, dessen historisches Gepräge es wesentlich unterstützt.

Erhaltung und Nutzung des Hauses liegen aus wissenschaftlichen, hier architekturgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse. Es handelt sich um ein gut und anschaulich erhaltenes Zeugnis des kleinbürgerlichen bzw. kleingewerblichen Wohnens und Arbeitens in Viersen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Diese für die Entwicklung der Stadt zentrale Phase ist seit langem schon Gegenstand der architekturbezogenen orts- und sozialgeschichtlichen Forschung und nicht zuletzt auch ein Schwerpunkt der Denkmalpflege in der Viersener Innenstadt. Die typische Größe, Form, Ausführung und Ausstattung des Objektes sind im Wesentlichen unverändert und insofern geeignet, als Quelle für Forschung und architekturgeschichtliches Interesse zu dienen. Städtebaulich von Bedeutung ist vor allem seine prägende Lage am südöstlichen Ende des Gereonsplatzes, dessen Platzbild es ebenso mitgestaltet wie den Übergang in die anschließenden Straßen Gereonstraße und An der Josefskirche. Aktuell von Bedeutung ist es zudem für eine bestandsorientierte Revitalisierung und Entwicklung der Viersener Südstadt.