Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 507 |
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Standort: Poststraße 1c, D 41751 Viersen GPS: 51o 15' 18,8" N 06o 23' 44,0" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1902 Tag der Eintragung als Denkmal 13. August 2013 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Wohnhaus in Viersen Denkmalbeschreibung: Beschreibung Das beidseitig in eine ursprünglich
gleichartige, straßenbegleitende Reihenbebauung eingefügtes Wohnhaus
wurde 1902 durch die Bauunternehmung Ludwig Hansen für den
Fabrikbesitzer Wilhelm Brand („Wibra“ Mützenherstellung) errichtet. Die traufständige
Backstein-Putz-Straßenfassade ist zweigeschossig mit
malerisch-asymmetrischem Aufbau. Sockel und Erdgeschoss sind mit rotem
Backstein verkleidet, darüber sind nur die Schmuckgliederungen als
Backsteinbänder zwischen ansonsten weiß verputzten Wandflächen ausgeführt.
Die rechte Achse mit Eingang und Treppenhaus zeigt auch im Fassadenbild
niedrigere Höhen, der Eingang selbst ist unter Rundbogen eingenischt.
Auch das originale dreiteilige große Erdgschossfenster im breiten
linken Fassadenbereich schließt rundbogig und besitzt eine gestufte
Teilung. Im Obergeschoss ist der Wohnbereich in zwei Achsen aufgeteilt:
links ein schmaleres zweiflügliges Fenster, daneben ein polygonaler,
1920 durch den Architekten Willy Esser erneuerter Erker in der Mitte.
Die Öffnungen sind hier segmentbogig geschlossen. Das 2. Obergeschoss der
rechten Treppenhaus-Achse sowie das Zwerchhaus über dem Wohnbereich
wurden nach einem Kriegsschaden in angepassten Formen erneuert. Innen ist die
Grundrissverteilung mit seitlichem Flur und Treppenhaus in der rechten
Achse und einem Wohnbereich im linken Bereich im Prinzip erhalten. Die
Ausstattung wie Treppe, Türen, Plattenböden entstammt zwar überwiegend
dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, ist aber durchaus qualitätvoll
und dem Stil des Hauses angepasst ausgeführt, so dass sie ebenfalls
erhaltenswert ist. Denkmalwert Das Wohnhaus Poststraße 1 c
ist bedeutend für Viersen als prägender Bestandteil des Quartiers
zwischen Königsallee und Freiheitsstraße, das noch in hohem und sehr
anschaulichem Maße von der Stadtentwicklung der Kaiserzeit zwischen
1870 und 1918 geprägt ist. Das Haus ist ein anschaulich
erhaltenes Beispiel späthistoristischer Wohnhausarchitektur um 1900,
insbesondere ihrer stadträumlichen Ensemblequalität in der Reihung von
im Prinzip gleichartigen, im Detail aber abwechslungsreich variierten
Baukörpern und Fassadengestaltungen. Seine historische Substanz zeugt
von der noch handwerklich geprägten Bauweise und Materialverwendung der
Zeit um 1900 (und deren Fortwirken bis hin in die Zeit unmittelbar nach
1945) und erlaubt somit allgemeine Erkenntnisse über das Bauwesen jener
Zeit, in diesem Fall nicht als künstlerisches Einzelstück eines
Architekten, sondern bei einer weitgehend standardisierten Bauaufgabe,
ausgeführt durch ein am Ort vielbeschäftigtes Bauunternehmen, von dem
auch weiter Bauten bereits als Denkmal erkannt und unter Schutz gestellt
sind. Es besteht ein architekturgeschichtliches Interesse an der
Erhaltung und Nutzung. Das Haus ist essenzieller
Bestandteil einer in diesem Bereich noch dicht erhaltenen, regelmäßigen
Blockrandbebauung, die außer der Poststraße auch noch in angrenzenden
Straßen anzutreffen ist und ein anschauliches Bild der Umsetzung des
Viersener Stadtbauplanes von 1860 bietet, der die Grundlage für die
Entwicklung der Viersener Innenstadt darstellte. Die zusammenhängende Häuserzeile
an der Poststraße, innerhalb derer das Haus Poststraße 1c ein
unverzichtbares Bindeglied ist, stellt ein noch erhaltenes Ergebnis
dieser langfristig konzipierten Planung dar und ist somit Zeugnis
der Stadtentwicklungsgeschichte. Es besteht ein städtebauliches
Interesse an der Erhaltung und Nutzung.
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