Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 500 |
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Standort: Barionstraße 31, D 41751 Viersen - Dornbusch GPS: 51o 17' 23,7" N 06o 19' 06,8" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1869 Tag der Eintragung als Denkmal 15. März 2012 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Kath. Volksschule in Viersen - Dornbusch
Foto: Albert Lujten Denkmalbeschreibung: Geschichte Dornbusch, 1465 erstmals erwähnt,
ist neben Sittard, Vorst und Hagenbroich eine von vier Honschaften, die
immer zu Süchteln zählte. Entlang der alten Heerstraße von Lobberich
nach Süchteln an einem von der Höhe nach Westen herabfließenden
Wasserlauf entwickelte sich Dornbusch auf der Hauptterrasse. Die Grenze
zu Lobberich bildete der Pletschbach bzw. der Hanersgraben. 1827
Dornbusch gehört als Teil der Süchtelner Pfarre St. Clemens
kirchlich zum Bistum Köln 20.03.1854
Antrag der Gemeinde St. Clemens beim Generalvikariat Köln wegen
der entfernten Lage der Honschaft zum Bau einer eigenen Kapelle in
Dornbusch. Der Bauplatz wird außerhalb
der eigentlichen Honschaft gewählt, um den anderen zur Betreuung
vorgesehenen Honschaften Rennekoven und Kölsum räumlich entgegen zu
kommen 1855-1857
Errichtung einer Kapelle Auftrag der königlichen
Regierung an den Lehrer Jakob Kösters, sich bezügliche Übernahme des
Unterrichts an den Pfarrer Lambertz zu wenden.Jakob Kösters gibt bis
zum seinem Tode 1898 an der Dornbuscher Volksschule Unterricht. Die Anmietung erfolgte durch
die Gemeinde Süchteln. Später wurde das Hinterhaus des Wohnhauses für
die Schule in Nutzung genommen. 1870
Errichtung eines eigenen Pastorats 03.09.1877
Einführung des Zweiklassensystems und des Halbtagsunterrichts
wegen Lehrermangel. In der Regel erteilten zwei Lehrpersonen Unterricht. 1940-1944
ständige Belegung eines oder beider Klassenräume durch
Einquartierung von Soldaten 01.03.1945-26.04.1945
Quartier amerikanischer Soldaten Die gesamten Lehrmittel
wurden als „Andenken“ mitgenommen. 40% der Schüler an der
Dornbuscher Volksschule sind wegen der Hungersnot unterernährt. Gliederung der Volksschule in
Grundschule (Jahrgänge 1-4) und Hauptschule (Jahrgänge 5-9) Beschreibung Das 1869 errichtete
zweigeschossige Backsteingebäude mit Satteldach steht traufständig zur
Barionstraße. Die beiden traufständigen Fassaden werden jeweils durch
fünf Fensterachsen regelmäßig gegliedert. Die beiden Giebelseiten
sind ursprünglich nicht durchfenstert. Lediglich die Schuleingangstür
befindet sich auf dem Nordgiebel. Als reiner Zweckbau weist das Gebäude
keine Dekorationen im Mauerwerk auf. Im Inneren sind die
charakteristischen Grundrisselemente erhalten. Hervorzuheben ist vor
allem, dass die beiden gleichgroßen Klassensäle nach wie vor ungeteilt
und daher anschaulich vorhanden sind. Man betritt durch die
Schuleingangstür einen Flur, der die gesamte Querachse einnimmt und
dadurch von beiden Seiten belichtet wird. Zwei Türen führen jeweils in
einen Klassenraum. Durch die Querteilung des Gebäudes gibt es jeweils
einen Raum zur Straße bzw. Schulhof und einen Raum zum Garten mit
jeweils vier Fensterachsen. Im Flur führt eine Holztreppe mit
Mittelpodest ins Obergeschoss in die ursprüngliche Lehrerwohnung. Der
Grundriss im Obergeschoss ist über die Querachse gespiegelt. Die Treppe
führt weiter ins Dachgeschoss, dass laut Archivakten bereits Anfang des
20. Jahrhunderts zu Wohnzwecken genutzt worden ist. Volksschulen besaßen neben
den Kirchen als öffentliche Gebäude in den oft sehr weitläufigen
Honschaften durchweg große identitätsstiftende Bedeutung. Die Wege zur
Teilnahme am religiösen oder schulischen Leben waren für die Gemeinde,
insbesondere für die Kinder weit und bei schlechter Witterung oder im
Winter nicht selten unmöglich. Dies galt auch für die Honschaft
Dornbusch mit ihrer Anbindung an die Pfarre St. Clemens in Süchteln.
Seit 1852 bemühten sich die Einwohner der Honschaft Dornbusch um eine
eigene Pfarre, die sie letztendlich nach Errichtung der Pfarrkirche 1918
erhielten. Ebenso wurde aufgrund des langen Schulweges 1862 beschlossen,
eine Schule zu bauen. Diese wird in Nähe der kurz zuvor errichteten
Kapelle errichtet, so dass nach und nach ein kirchliches
„Dienstleistungszentrum“ mit Pfarrkirche, Pfarrhaus, Josefsheim und
Volksschule in Dornbusch entsteht. In Süchteln erhielten die
Honschaften um 1870 eigene Schulhäuser, nur das Gebäude der Schule in
Hagenbroich (Heerbahn/Mühlenheuweg) ist mit Baujahr 1845 älter. Mit
der Aufgabe des Zwergschulwesens in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts
wurde diese Nutzung zu einer abgeschlossenen Geschichtsepoche. Das Gebäude Barionstraße
Straße 31 ist daher als ehemalige katholische Volksschule der Honschaft
Dornbusch bedeutend für Viersen. An seiner Erhaltung und Nutzung
besteht aufgrund der anschaulichen Überlieferung der Gestalt und der
funktionalen Konzeption aus wissenschaftlichen, insbesondere orts- sowie
architekturgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse. |