Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 50

 

Standort:

Hochstraße 16,  D 41749 Viersen - Süchteln

GPS:

5117' 10,1" N   06o 22' 11,8" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1. Hälfte des 18. Jahrhunderts

Tag der Eintragung als Denkmal

7. August 1985

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Wohn- und Gasthaus in Süchteln

Denkmalbeschreibung:

Im Zentrum des alten Stadtkerns von Süchteln liegt der in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts errich-tete ehemalige Fabrikanten- und Kontorbau.

Ankersplinte in der Frontseite des dreigeschossigen Hauses weisen auf das Entstehungsjahr 1724.

Die backsteinsichtige Fassade gliedert sich mit Toreinfahrt in 7 Achsen, auf denen Segmentbogen-fenster mit Werksteinrahmen angeordnet sind. Die Fensteröffnungen nehmen nach oben in ihrer Hö-he ab. Erdgeschossig ist in den Keilsteinen der Segmentbögen folgende Inschrift eingearbeitet:

MR AS GS ANNO 1788

Der Keilstein im Torbogen enthält ein Wappenbild mit drei Mispelblüten und einem Pferd. Die hof-seitige Fassade, ein vierachsiger kurzer Trakt, weist Ankersplinte mit der Jahreszahl 1760 auf. Später entstanden ist der erdgeschossige, erkerartige Sandsteinanbau, in dem noch die originalen Metall-schiebefenster mit Seilzug enthalten sind. 1929 wurde das Haus restauriert. Dabei wurden zum Teil Werksteinstücke ausgewechselt. In den dreißiger Jahren wurde die Fassade neu verfugt.

Dem Satteldach des Hauses ist ein geschwungener Dachreiter aufgesetzt. Die seitliche Toreinfahrt mit Balkendecke ist im rückwärtigen Teil in Ziegelfachwerk ausgeführt. Der mittlere Teil der Durchfahrt ist überhöht und als Lichtschacht ausgebildet. Von hier aus werden die oberen Etagen über einen Treppenlauf, der Ende 18., Anfang 19. Jahrhundert entstanden ist, erschlossen. Der End-pfosten der Treppe mit Fischmotiv ist noch gut erhalten. Im Inneren blieben die ursprünglichen Bal-kendecken und die Raumaufteilung weitgehend erhalten. Der Eingangsbereich ist hier besonders re-präsentativ in Holzverblendung und Kachelarbeiten der flandrischen Neurenaissance Ende 19. Jahr-hundert gestaltet worden.

Im Erdgeschoss sind Stuckdecken mit Ornamenten des 18. und 19. Jahrhunderts erhalten. Die In-nentüren mit Schnitzwerk sowie der Marmorboden im ehemaligen Eingangsbereich sind gut erhalten. Das Gebäude wird heute im Erdgeschoss als Gasthaus und in den oberen Geschossen zu Wohnzwe-cken genutzt.

Die exponierte Lage des Hauses im Ortskern Süchtelns lässt es zu einem unmittelbaren Blickpunkt werden. In seiner stattlichen Form repräsentiert es die damalige Bauweise der reicheren Bürger. Das Haus Hochstraße 16 bildet einen wesentlichen Bestandteil des alten Ortskernes innerhalb der Stadt-mauern und ist somit ein wichtiges Zeugnis für die Geschichte Süchtelns. Erhaltung und Nutzung liegen daher gemäß § 2 (1) Denkmalschutzgesetz aus wissenschaftlichen, insbesondere städtebauli-chen und stadtgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse.