Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 498 |
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Standort: Lange Straße 165, D 41751 Viersen - Dülken GPS: 51o 14' 49,3" N 06o 19' 57,1" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1881 Tag der Eintragung als Denkmal 13. Januar 2011 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Wohnhaus in Viersen - Dülken
Denkmalbeschreibung: Geschichte Das Wohnhaus Lange Straße
165 in Dülken wurde laut Datierung im Keilstein über dem Eingang 1881
errichtet, für den Kohlen- und Baumaterial-Händler Wilhelm Bohnen. Die
Initialen von Bohnen und seiner Frau (WB SF) sind ebenfalls in dem
Keilstein enthalten. Noch in Boisheim wohnend
hatte Bohnen 1879 auf dem Gelände, bis dahin ein Garten im Besitz von
Heinrich Hoffmanns, zunächst ein Kohlenlager und einen Lagerschuppen für
seinen Handel errichten lassen. Im selben Jahr beantragte er ferner den
Abriss einen vorhandenen einstöckigen Wohnhauses zugunsten eines zweistöckigen
Neubaus. Dieser scheint jedoch, wie die Datierung im Keilstein nahelegt,
erst etwas später ausgeführt worden zu sein. Das Grundstück selbst
befand sich an der damaligen Odenkirchen-Dülkener Chaussee (Bezirksstraße)
außerhalb des Ortskerns. Die heutige Lange Straße war in diesem
Bereich noch zur Jahrhundertwende nur locker und einseitig bebaut, meist
mit kleinen Gewerbe- und Handwerksbetrieben ähnlich der
Baumaterialienhandlung Bohnen: z.B. befand sich neben Bohnen auf dem
Situationsplan 1879 die Dampfmühle Frankeser. Das Wohnhaus Bohnen war,
so lange es den Handel gab, von eingeschossigen Wirtschaftsgebäuden und
Schuppen umgeben. Baubeschreibung Es handelt sich um ein
freistehendes zweigeschossiges Wohnhaus mit Satteldach, fünf Achsen
breit gelagert, traufständig direkt an der Straße gelegen. Es ist
allseitig verputzt, wobei die Straßenfront als Schmuckfassade
ausgebildet ist, mit Quaderung im Erdgeschoss und Bänderung im
Obergeschoss. Geschoss- und Brüstungsgesims trennen die Geschosse. Die
Fenster- und Türöffnungen sind hochrechteckig, die Mittelachse der
Front ist als Risalit leicht vorgezogen und wird im Obergeschoss betont
durch eine Balusterblende unterhalb und eine dreieckige Verdachung
oberhalb des Fensters. Das Satteldach, im Bauantrag
für eine Schieferdeckung vorgesehen, von der jedoch unbekannt ist, ob
sie ausgeführt wurde, besitzt geschlossene, anthrazitfarben gedeckte
Dachflächen. Die Hausgiebel sind wie auch die Rückseite einfach
verputzt und zeigen eine unregelmäßige Durchfensterung. Auffallend ist
die recht große Tiefe des Baukörpers, der sich auf annähernd
quadratischer Grundfläche erhebt. Das Innere des Hauses
vermittelt einen anschaulichen und im Wesentlichen unveränderten
Zustand der Bauzeit. Der Grundriss mit der charakteristischen Erschließung
durch Mittelflur und rückwärtig angeordnetem Treppenhaus einschließlich
originaler Holztreppe (gerade gegenläufig mit Wendepodest, kandelaberförmiger
Anfängerpfosten) ist erhalten. In einigen Räumen, v.a. den Wohnräumen
im Erdgeschoss, ist ein teilweise recht aufwändiger Deckenstuck
vorhanden, der nicht nur Mittelrosette und Kehlung, sondern auch weitere
Spiegelränder und den Unterzugsbalken zwischen den beiden Wohnräumen
umfasst. Rahmenfüllungstüren und Holzfußböden tragen darüber hinaus
zum anschaulichen Raumeindruck eines Wohnhauses vom Ende des 19.
Jahrhunderts bei. Denkmalwert Die Lange Straße, die hier
schon Ausfallstraße aus dem Ortskern ist, lässt in diesem Bereich noch
heute ihre ursprüngliche Prägung durch Handwerksbetriebe und kleine
Industrieanlagen erkennen. Das Wohnhaus Lange Straße 165 setzt dabei
einen positiven historischen Akzent, auch wenn es inmitten der etwas
disparaten Umgebung keine überragende, gar durch einen Zusammenhang
gestützte Fassadenwirkung entfalten kann. Gut erhalten ist darüber
hinaus aber auch das Innere mit einigen schönen Ausstattungselementen,
so dass sich insgesamt von einem gut und anschaulich überkommenen
Zeugnis für das typische kleinstädtische bürgerliche Wohnen des
ausgehenden 19. Jahrhunderts sprechen lässt. Als ein gut erhaltenes
Wohnhaus vom Ende des 19. Jahrhunderts, welches im Zusammenhang eines
der an dieser Stelle typischen Handels- und Gewerbebetriebe entstanden
ist und zum noch erkennbaren historischen Gepräge der Langen Straße
kurz hinter dem mittelalterlichen Ortskern beiträgt, ist das Wohnhaus
Lange Straße 165 in Dülken bedeutend für Viersen. Aus den
beschriebenen orts- bzw. ortsentwicklungsgeschichtlichen Gründen in
Verbindung mit dem anschaulichen Erhaltungszustand des Hauses liegen
Erhaltung und Nutzung im öffentlichen Interesse. Es handelt sich daher
gemäß § 2 Denkmalschutzgesetz NRW um ein Baudenkmal. |