Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 48

 

Standort:

Neuwerker Straße 349 a u. b,  D 41748 Viersen - Heimer

GPS:

5114' 02,9" N   06o 26' 04,4" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

18. Jahrhundert

Tag der Eintragung als Denkmal

3. Juli 1985

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Merbeckshof in Heimer

 

Denkmalbeschreibung:

Geschichte
Die Hemelrader Vroghe oder Heimerath (von "Heimo") oder heute Heimer beginnt mit dem Thees-Hof, an St. Gereon lehnspflichtig (jetzt Merbecks). Er liegt am weitesten von der Kirche entfernt und es muss in der Christnacht so lange geläutet werden, bis die Bewohner dieses Hofes zur Kirche gekommen sind. (1706)
Dabei liegen noch einige lehenspflichtige Höfe op der Netten (jetzt Baum) im Laeck oder Locht (jetzt P. Schürkes) und in den Eicken oder Neickes (jetzt Schmilz und Merbecks).
Bewohner dieses Hofes sind u.a.:
1706 Meves Neickes
1812 Hendrick Schmitz
1967 Merbecks, Heinrich (Ackerer, Heimer 14)

Beschreibung
Bei der landschaftstypisch gelegenen, backsteinsichtigen, vierflügligen Hofanlage handelt es sich um ein ehemaliges Wohnstallhaus sowie nicht denkmalwerte Scheunen- und Stallflügelbauten. Das frühere Wohnstallhaus zeigt sich in Form des Niederrheinischen Hallenhauses. Es ist geprägt durch das innere Gerüst, welches seine Erscheinung, seine Raumgestalt und seine innere Raumordnung bestimmt. Es gliedert sich in eine Längs- und Querachse. Die Längsachse wird bestimmt durch das Ständerwerk mit den Gefachen und die Querachse zeigt sich im Mittelschiff mit zwei Seitenschiffen.

Der Grundriss des früheren Wohnstallhauses ist in seiner ursprünglichen Form erkennbar. Er zeigt den Wohnteil und den früheren Stalltrakt auf. Der Wohnteil des Wohnstallhauses ist geprägt durch die Opkamer, einzelne Wohn- und Schlafräume und die große frühere Wohnküche. Kennzeichnend für den Küchenraum ist die Feuerstätte, hier der doppelseitige Kamin. Dieser ist ein charakteristischer Bestandteil für das niederrheinische Hallenhaus.

Hinter dem Wohnteil des Wohnstallhauses ist der frühere Stalltrakt zu finden. Die Stallzone erfährt, wie auch der Wohnteil die konstruktive Dreigliederung in ein breites Mittelschiff, die ehemalige Futterdiele und zwei schmale Seitenschiffe. Diese Räumlichkeiten werden schon frühzeitig als Wohn- und Abstellräume genutzt. Neben dem Alterswert und dem typischen Beispiel eines niederrheinischen Hallenhauses ländlicher Prägung ist das Wohnstallhaus siedlungsgeschichtlich bedeutsam.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere volks- und siedlungsgeschichtlichen, architekturgeschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des ehemaligen Wohnstallhauses gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.