Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 462 |
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Standort: Am Alten Gymnasium 4 / Wilhelmstraße 12, D 41747 Viersen GPS: 51o 15' 15,6" N 06o 23' 21,5" O Zuständigkeit: Stadt Viersen Baujahr: 1875/76 / 1930 Tag der Eintragung als Denkmal 30. August 2005 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Ehem. Lateinschule / Turnhalle in Viersen
Denkmalbeschreibung: Es handelt sich um ein zweiflügeliges
Backsteingebäude zu zwei Geschossen über durchfenstertem
Sockelgeschoss. Auf alten Fotos noch erkennbar, liegt von der
Wilhelmstraße etwas zurückgesetzt, die heute nicht mehr vorhandene
Einfriedungsmauer. Ebenso fehlen einige Gauben und ornamentierte
Schornsteinköpfe auf dem Walmdach. Die Fassaden zur Wilhelmstraße und
an der Stadtseite sind durch farbig (gelb bzw. dunkel) abgesetzte
Lisenen, Spitzbogen-Trauffriese, Backsteinbänder sowie Stockgesimse,
Fensterstürze, Eckwarte sowie übergiebelte Mittelachsen verhältnismäßig
stark gegliedert. Dies reicht bis hin zu den erhaltenen historischen Mörtelfugen,
die als kleine Wulste ausgebildet sind. Die Fensteröffnungen sind
segmentbogig in die Wand eingeschnitten. Die
steilen Giebelflächen der Mittelachsen sind in markanter Weise mit
steigenden Spitzbogenblenden, die mittlere lanzettartig überhöht, gefüllt
und schließen mit einem rechteckigen Akroter. Die
Fassade zur Wilhelmstraße öffnet sich in zehn Fensterachsen, die zwei
mittleren als übergiebelte Mittenbetonung zusammengerückt und mit
segmentbogigem Eingang im Erdgeschoss. Ein doppelter Zahnfries
(„Deutsches Band“) trennt Erd- und Obergeschoss. Im Giebelfeld ist
eine Platte mit dem Stadtwappen und der Jahreszahl 1876 angebracht. Die
seitliche Fassade gliedert sich in zwölf Fensterachsen, von denen die
mittleren sechs zu von Lisenen begleiteten Zweierpaaren zusammengerückt
sind. An Stelle des Wappenfeldes trägt der Giebel hier ein kleines
Rundbogenfensterchen. Die
rückwärtigen Wandflächen sind wie üblich schlicht, im Wesentlichen
ohne ornamentale Gliederung ausgebildet. Fenster
und Eingangstüren sind erneuert, die Fenster zeigen angemessene
Kreuzstockunterteilung. Im
Inneren ist der ursprüngliche Grundriss in seinen Grundzügen mit
Mittelgang und rückwärtigem Treppenhaus im Winkel der beiden Flügel
erhalten. Das Treppenhaus ist seitlich und zu den Fluren in Spitzbögen
geöffnet. Anbauten/Nebengebäude 1952/53
erhält die Schule von der Wilhelmstraße aus gesehen rechts einen bis
zur Straße vorgezogenen Anbau für naturwissenschaftliche Räume und
Hausmeisterwohnung (Architekt: August Reiners, Viersen). Dieser ist ohne
Denkmalwert. Auf
dem rückwärtigen Gelände befindet sich eine eingeschossige Turnhalle
mit flachem Satteldach. Im Kern gehört sie als Aula wohl zum
Ursprungsbau bzw. wird wenig später errichtet. Der heutige Zustand geht
im wesentlichen auf einen Umbau aus dem Jahr 1930 zurück
(Bauunternehmung Freihoff & Rutsch). Die Fassade zum Hof ist durch
Lisenen und hochrechteckige Fenster einfach aber fein gegliedert. Die
zweiflügelige Eingangstür mit horizontal unterteilten Fenstereinsätzen
sowie die charakteristisch kleinteilig gesprossten Fenster stammen wohl
noch aus dem Umbau 1930. Die gut gestaltete Turnhalle war funktionaler
Bestandteil der Schule und ist als historisches Gebäude erhalten. Sie
ist einschließlich ihres niedrigen Sanitär-Anbaus daher Teil des
Denkmals ehemaliges Gymnasium Wilhelmstraße. Denkmalwert: Die Wilhelmstraße repräsentiert in Verlauf und Bausubstanz die Entwicklung Viersens als einer rasch wachsenden Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Städtebaulich gesehen sind die geraden Straßenzüge beiderseits der Hauptstraße mit ihrer großen Zahl historistischer Bauten ein wesentliches Charakteristikum Viersens. Grundlage hierfür ist der Stadtbauplan von 1858/60, auf den auch die Wilhelmstraße zurückgeht. Anhand
der erhaltenen zeitgenössischen Pläne ist die Bebauung der Straße im
Wesentlichen in den 1870er Jahren entstanden. Ein Großteil dieser
Bauten ist heute noch erhalten und verleiht der Straße ein sehr
anschauliches historisches Gepräge. Als
ehemaliges Gymnasium der Stadt Viersen in der Nachfolge der seit dem 17.
Jahrhundert sicher belegten Lateinschule ist das Gebäude Wilhelmstraße
12 bedeutend für Viersen.
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