Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 460 |
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Standort: Krefelder Straße 123 - 125, D 41748 Viersen - Hülsdonk GPS: 51o 15' 31,6" N 06o 24' 21,2" O Zuständigkeit: Stadt Viersen Baujahr: 1874, 1905, 1955 Tag der Eintragung als Denkmal 30. August 2005 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Ehem. Kath. Volksschule in Hülsdonk Denkmalbeschreibung: Geschichte 1905 erhielt das vorhandene Gebäude einen seitlichen Erweiterungsbau nach Entwurf des Architekten Franz Kreutzer, der kurz zuvor auch die Schule an der Gereonstraße entworfen hatte. In den zwanziger Jahren fand eine Modernisierung der Räume statt. Letzte wesentliche bauliche Veränderung war 1955 der Neubau eines rückwärtigen Flügels durch das städtische Bauamt, der innen eine zeitgemäße Toilettenanlage und nach außen Pausenunterstand bot und außerdem ein zusätzliches Treppenhaus hinzufügte. Beschreibung Der rechte Gebäudeteil des heutigen Jugendheims, drei Fensterachsen breit, beinhaltete ursprünglich die Lehrer-/ Rektorenwohnung. Der Erweiterungsbau von 1905 ähnelt in seiner gestalterischen Gliederung der von Kreutzer drei Jahre zuvor entworfenen Schule Gereonstraße. Kennzeichnend sind vor allem die umlaufenden dünnen Werksteinbänder, welche (ergänzt durch gleichartige Keilsteine an den Fensteröffnungen) das Backsteinmauerwerk beleben und eine horizontale Schichtung ergeben. Zu letzterer tragen Geschoss- und Traufgesims zusätzlich bei. Auch sind die ebenfalls zwei Geschosse deutlich höher. Fünf Fensterachsen gliedern die Fassade, in der linken Achse ist der Eingang mit eingenischter zweiflügeliger Holztür und Oberlicht angeordnet. Die Fenster sind segmentbogig geschlossen und haben eine charakteristische kleinteilige Gliederung. Im Inneren dieses Baukörpers ist die Treppe aus der Bauzeit, unten mit kunstvoll verziertem Metallgeländer, oben als einfache Holztreppe mit gedrech-selten Geländerstäben ausgeführt erhalten. Auch Rahmenfüllungstüren zu den Klassenräumen sind noch vorhanden. Auch vom rückwärtigen Schulhof aus sind die drei Bauphasen deutlich voneinander zu unterscheiden. Der älteste Bauteil ist hier durch kleinteilige Fenster ausgezeichnet; er besitzt seitlich noch einen zusätzlichen schmalen Flügelbau mit Pultdach. Der Bauteil von 1905 endet hier in einem dreiseitig geschlossenen, kapellenartig wirkenden seitlichen Vorbau mit Hintereingang, der das "Türmchen" genannt wird - eine spielerische, noch dem Historismus verpflichtete Variation einer eigentlich schlichten Baukörperform, wie sie Kreutzer in anderer Gestalt bereits in der Gereonstraße praktiziert hatte. Die Werksteinbänder sind hier nur in reduzierter Zahl um die Fassade herumgeführt. Angesichts der untergeordneten Bauaufgabe (Toilette, Pausenunterstand, Treppenhaus) bemerken-werte gestalterische Qualität besitzt der Anbau aus 1955, ebenfalls mit Bachsteinsichtmauerwerk. Unmittelbar an den Anbau angefügt und durchgebaut ist zunächst ein zweigeschossiger Treppenhausteil mit leicht geschwungener Treppe, schlanken Fenstern und einem Blumenbrunnen, dessen Fliesendekor zeittypisch in der Wandfläche dahinter fortgesetzt ist. An ihn schließt sich der eingeschossige schlauchartige Toilettenteil an, dessen weit auskragendes dünnes Beton-Flugdach zu beiden Seiten einen Unterstand bietet. Schulgebäude noch aus dem mittleren 19. Jahrhundert wie der älteste Teil der Schule Krefelder Straße stehen für den Aufbau eines geregelten Schulwesens in Preußen (Einführung der allgemeinen Schulpflicht 1825). In einer rasch wachsenden Industriestadt wie Viersen war dies eine vordringliche Aufgabe staatlicher Daseinsvorsorge - Jochem Ulrich hat das eindrucksvoll in seiner Untersuchung zum Analphabetismus in jener Zeit beschrieben. Die Erweiterung 1905 zeugt von der Notwendigkeit, auf das Wachstum des nordöstlichen Stadtbereichs von Viersen zu reagieren - einschließlich sanitärer Anlagen, die dann in den fünfziger Jahren durch den neuen, modern gestalteten Anbau ersetzt wurden. Als Schule der umliegenden Stadtbezirke (Hülsdonk, Robend) ist die Schule Krefelder Straße bedeutend für Viersen. Insbesondere der älteste Teil verkörpert zudem eine frühe Phase des Schulbaus in Preußen; zusammen mit den gestalterisch anspruchsvollen anderen Gebäudeteilen von 1905 und 1955 ist hier exemplarisch Schulbaugeschichte in drei Zeitstufen ablesbar, was eine Bedeutung für die Geschichte des Menschen in sich trägt. Da die Schule in ihren wesentlichen Merkmalen und einigen historischen Ausstattungsdetails substanziell gut und anschaulich erhalten ist, besteht an ihrer Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse aus wissenschaftlichen, insbesondere architektur-, orts- und schulentwicklungsgeschichtlichen Gründen. Sie ist daher gemäß § 2 (1) Denkmalschutzgesetz NW ein Baudenkmal.
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