Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 46

 

Standort:

Gereonstraße 21,  D 41747 Viersen

GPS:

5115' 08,8" N   06o 23' 51,4" O

Zuständigkeit:

Stadt Viersen

Baujahr:

17. Jahrhundert

Tag der Eintragung als Denkmal

26. Juni 1985

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Altes Brauhaus in Viersen

Denkmalbeschreibung:

Geschichte
An der römisch mittelalterlichen, von Süden nach Norden verlaufenden Heerstraße (heute Hauptstraße / Gereonstraße) entwickelte sich die vorstädtische Siedlung Viersens. Hier unmittelbar an der Straße nach Mönchengladbach entstand vermutlich im 17. Jahrhundert das Wirtshaus, das bis zum heutigen Tage den Betrieb aufrecht erhält. Die Familie Sterken, die das Haus bewirtschaftete, daher das Haus in alten Akten "Sterkshys" hieß, betrieb in Nebengebäuden jahrhundertelang eine Brauerei, die mit ihren Erzeugnissen dem altbekannten Venloer Bier Konkurrenz machte. Das Brauen von Grut- und Hopfenbier in Viersen ist spätestens seit dem 14. Jahrhundert üblich. Die Viersener Mühlen lieferten das Malz. Das Grutmonopol lag beim Landesherrn. 1343 zahlten Viersen und Lobberich zu St. Remigius und Ostern de fermento (= Grut) 9 Mark, 9 Schillinge, 4 Denare an den Rentmeister zu Krickenbeck.

Beschreibung
Heute ist vom "Alten Brauhaus" das zweigeschossige Wohnhaus mit der Schenkwirtschaft erhalten. Die backsteinsichtige Fassade ist im Obergeschoss symmetrisch in drei Achsen, auf denen jeweils eine Fensteröffnung angeordnet ist, gegliedert. Der Eingang mit dreistufiger Freitreppe, mittig angeordnet, erfährt durch den im Dach liegenden flachen Dreiecksgiebel eine zentrale Betonung. Die in sechs Teile gegliederten Fenster sind in hölzernen Blockrahmen angeschlagen. Im Erdgeschoss sind links neben der Türe zwei Fenster und rechts ein Fenster angeordnet. Die rechte Fensteröffnung wurde in eine, wie im Mauerwerk ablesbar, größere Öffnung eingebaut. Die Türe sowie das Oberlicht stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die erdgeschossigen Fenster sowie Türe sind mit Entlastungsbögen und die obergeschossigen mit scheitrechten Stürzen überdeckt.

Die Holzbalkendecken sind mit Ankersplinten in der Fassade sichtbar verankert. Die Splinte der Erdgeschossdecke sind in den Buchstaben TDGSEL (Eheleute) gebogen. Die beiden Giebel des Hauses sind geschweift und mit einer gemauerten Rollschicht abgedeckt. Die ursprünglichen Kamine des Hauses wurden in die Spitze des Giebels hochgeführt. Hier sind die Fenster unregelmäßig angeordnet. In der Mitte des Giebels verweisen Spuren im Mauerwerk auf ein mit Ziegelsteinen verschlossenes Tor. Darüber sind Ankersplinte mit den Buchstaben HGDHLG sichtbar. Der ehemals an die Giebelseite angrenzende Fachwerkbau, vermutlich ein Nebengebäude der ehemaligen Brauerei wurde 1940 aufgrund seiner baufälligen Substanz abgebrochen.

Im Inneren des Gebäudes ist bis auf den Dachstuhl und den im Vorderteil des Hauses gelegene Gewölbekeller eine alte Substanz nicht erkennbar. Der Dachstuhl ist mit seiner originalen Eichenbalkenkonstruktion sichtbar erhalten und wurde mit der Dacherneuerung kürzlich instand gesetzt.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere entwicklungs- und ortsgeschichtlichen, wirtschaftsgeschichtlichen und architekturgeschichtlichen Gründen ist; die Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.