Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 438 |
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Standort: Hardter - / Ecke Kreuzstraße, D 41748 Viersen - Bockert GPS: 51o 14' 06,7" N 06o 22' 19,4" O Zuständigkeit: Nachbarschaft Baujahr: 1927 Tag der Eintragung als Denkmal 23. Mai 2002 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Wegekreuz in Bockert Denkmalbeschreibung: Geschichte Zum Hof The Boekholt, später Hennickens-Hof, dann Zerressen, gehört auch eine Kapelle, die 1886 abgerissen wird. An ihrer Statt errichten die Bewohner Bockerts ein später mehrmals erneuertes Holzkreuz. Um die häufigen Reparaturen zu vermeiden, wird das hölzerne Kreuz 1927 gegen ein neues aus Muschelkalkstein ausgetauscht - jenes Sektionskreuz, das noch heute den Mittelpunkt des Kreuzplatzes bildet. Das durch Spenden der Stadt Viersen und der Bockerter Bürger finanzierte Kreuz (Ausführung: Steinmetzbetrieb Frentzen, Viersen) trägt in seiner Mitte einen bronzenen Christus der Aachener Goldschmiedefirma Witte. Von Anfang an wird es seitlich flankiert von zwei Stelen mit Kandelabern. In den 1950er und 1960er sind Änderungen am Standort der Kreuzesanlage und schließlich die (räumlich geringfügige) Versetzung an den heutigen Standort notwendig. Bis etwa 1960 finden an dem Kreuz u.a. gemeinsame nachbarschaftliche Gebete für Verstorbene statt. Seit Mitte der 1970er Jahre dient es als Ort von Totenehrungen für die Opfer der Weltkriege. Auch ist die Anlage in wechselnder Form Teil der Fronleichnamsprozession. 1996/97 erfolgt eine umfassende Restaurierung der Kreuzesanlage. Die substanziell abgängigen seitlichen Stelen werden durch neue, nunmehr ebenfalls kreuzförmige Exemplare ersetzt, die in der Mitte der Kreuzarme zwei Toten-Gedenkplatten tragen. Im Zuge dieser Maßnahme wird der Kreuzplatz neu gestaltet und mit einer Bodenplastik der historischen "Hötte un Pötte" von Bockert ergänzt. Patenschaft und Pflege des Kreuzplatzes werden der St. Peter-und-Paul-Bruderschaft in Bockert in Person eines von ihr gestellten "Pöttmeisters" übernommen. Beschreibung Um den Christuskopf ist ein Strahlenkranz in den Stein eingemeißelt, darüber das INRI-Zeichen. Die durchaus qualitätvolle Christusfigur folgt, ebenso wie beim benachbarten Schulkreuz, dem spätgotischen Dreinageltypus; das zur Seite geneigte Haupt des in leidenden Christus trägt die Dornenkrone. Die beiden Muschelkalkstelen, die das Kreuz flankieren, werden bei der Restaurierung der 1990er Jahre durch neue Exemplare ersetzt, die nun ebenfalls leicht kreuzförmig ausgebildet sind. Ohne Sockel direkt auf der Erde stehend, tragen sie nach Umwidmung des Kreuzes zur Gedenkstätte für die Opfer der Kriege je eine Gedenktafel mit den Inschriften "Gedenket der Toten" (links; mit Symbol der gefalteten Hände darüber) und "Bewahret den Frieden" (rechts, mit christlichem Friedenssymbol PX darüber). Sie sind, obwohl substanziell modern, integraler Bestandteil der Konzeption der historischen Kreuzesanlage von 1927 und damit Teil des Denkmals. Die übrige moderne Platzgestaltung besitzt noch keinen historischen Zeugnischarakter und damit keinen Denkmalwert. Das Kreuz befindet sich zwar nicht mehr an seinem ursprünglichen Standort, sondern wird um 1968 wegen Änderungen am Straßenverlauf etwas versetzt; trotzdem markiert es nach wie vor jenen Bereich, aus dem sich die Honschaft (Sektion) Bockert entwickelt. Als Sektionskreuz der Honschaft Bockert, einer der Keimzellen des heutigen Viersen, ist die Kreuzanlage Hardter Straße/Ecke Kreuzstraße bedeutend für Viersen. Aus den dargelegten wissenschaftlichen, insbesondere volkskundlichen und lokalhistorischen Gründen stehen ihre Erhaltung und Nutzung im oben beschriebenen Umfang (zentrales Kreuz und flankierende Stelen) gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
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