Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 435

 

Standort:

Theodor - Frings - Allee, Ostwall, Hospitalstraße,  D 41751 Viersen - Dülken

GPS:

5114' 56,6" N   06o 19' 55,9" O

Zuständigkeit:

Stadt Viersen

Baujahr:

nach 1404

Tag der Eintragung als Denkmal

18. April 2002

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Stadtmauer Dülken

Denkmalbeschreibung:

Dülken befand sich im Mittelalter am nördlichen Rand des Herzogtums Jülich; seine Stadterhebung vollzog sich wohl als bewusste Grenzsicherungsmaßnahme gegen Geldern und das Erzstift Köln zur Mitte des 14. Jahrhunderts, unter Markgraf Wilhelm V. von Jülich (R 1328-1361). 1364 wird Dülken erstmals als "stede" bezeichnet; die erste Erwähnung einer steinernen Stadtbefestigung stammt jedoch lt. Brües erst von 1404 und später. Zuvor gab es wohl die übliche Holz-Erde-Befestigung mit "graven, planken, portzen und andere vestingen".

Ehemals geschlossener Mauerzug um die annähernd ovale Stadt mit zwölf (1568) bzw. später (1609) 19 Türmen, bis auf einen halbrund und nach innen geöffnet, zwei Stadttoren im Norden (Stein- oder Süchtelner Tor) und Süden (Linden- oder Gladbacher Tor) und einer zusätzlichen "Bruchpforte" im Westen. Fundamente des Süchtelner Tores mit rechteckigem Torturm innen und Halbschalenturm an der Feldseite wurden 1986 ergraben. Der Mauer vorgelagert war ein Graben. Umfangreiche Erneuerungsarbeiten sind für das 16. Jahrhundert überliefert. Im 18. Jahrhundert einsetzender Verfall, ab 1831 Schleifung der Befestigungsanlagen und Bebauung der Stadtgräben.

Beschreibung
Als aufgehendes historisches Mauerwerk sind folgende längere Abschnitte erhalten: An der Theodor-Frings-Allee beiderseits des "Gefangenenturms", des einzigen vollrunden Turms der Stadtbefestigung, der oberhalb der Grundmauern ab 1963 wiederaufgebaut wurde. Die anschließenden Mauerstücke aus Backstein sind ab ca. 1 1/2 bis 2 m Höhe nach oben ergänzt, die alten Partien jedoch gut erkennbar. Strebepfeiler stützen die Mauer nach innen zum ehem. Wall hin ab. Der ehem. Graben auf der Feldseite ist heute eine öffentliche Grünfläche. Weiter nördlich (am Westwall) befindet sich ein weiteres Mauerstück, gekappt und geflickt und mit Unterbrechungen durch Verputz / Tore; der Teil ist dennoch insgesamt als Denkmal gekennzeichnet, um die Anschaulichkeit der Gesamtanlage "Stadtmauer" als Mauerzug darzustellen. Schließlich befindet sich nach örtlicher Auskunft ein längeres Mauerstück mit Halbrundturm am Ostwall (nur von den Gärten zum Graben hin erkennbar) sowie in den Häusern Ostwall / Hospitalstraße, die im 19. Jahrhundert auf der Feldseite unter Einbeziehung der Mauer an diese herangebaut worden sind. Die Gebäude selbst sind ohne Denkmalwert.

Als Zeugnis des geschichtlichen Rangs Dülkens als einer bereits seit dem Mittelalter befestigten Stadt ist die Stadtmauer von Dülken bedeutend für Viersen. An der Erhaltung der Mauerstücke an historischer Stelle besteht aus wissenschaftlichen, insbesondere orts- und siedlungsgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse