Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 425 |
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Standort: Gladbacher Straße 3, D 41747 Viersen GPS: 51o 15' 10,0" N 06o 23' 37,3" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1873 / 1894 Tag der Eintragung als Denkmal 18. April 2002 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Wohn- und Geschäftshaus in Viersen Denkmalbeschreibung: Geschichte Beschreibung Im über Sockel durch kräftigen Bänderputz gestalteten Erdgeschoss wechseln Eingänge und (modernisierte) Ladenfenster miteinander ab. Der Eingang in der linken Achse, mit alter zweiflügliger Holztür, führt in einen Flur und zum rückwärtig gelegenen Treppenhaus, das die Wohngeschosse erschließt. Die Öffnungen sind hier wie im ersten und zweiten Obergeschoss segmentbogig geschlossen. Die Wohngeschosse werden durch ungewöhnlich große Fenster charakterisiert, deren profilierte Gewände im Sturz von Keilsteinen betont werden. Ihre Binnengliederung als vierteilige Kreuzstockfenster entspricht ausweislich historischer Fotos dem ursprünglichen Zustand. Das erste Obergeschoss besitzt einen feinen Bänderputz, die beiden Geschosse darüber sind glatt verputzt. Die Achse über dem Ladeneingang, flach risalitartig vorgezogen, wird in beiden Geschossen von breiten, im 2. Obergeschoss zusätzlich kannelierten Pilastern gerahmt. Ihre Schäfte und Kapitelle sind renaissanceartig gestaltet. Während die Fenster des 1. Obergeschosses direkt auf dem breiten Geschossgesims aufsitzen, ist unter denen des zweiten Obergeschosses ein Brüstungsfeld ausgebildet, in der Hauptachse mit kleinen Brüstungskandelabern, die anderen flächig abgesetzt. Das dritte Obergeschoss ist in der Art eines Mezzanin niedriger und mit kleineren Doppelfenstern ausgebildet. Die Hauptachse wird hier von Hermenpilastern gerahmt, die Mittelstütze der Doppelfenster ist mit schlanken Reliefbalustern besetzt. Feine Friese mit Vierpassformen fungieren als Stürze. Ebenso detailliert gezeichnet ist das Traufgesims mit Klötzchenfries zwischen Volutenkonsölchen. Über der Hauptachse durchbricht ein von einer Kartusche gesprengter Segmentgiebel die Traufe. Das flach geneigte Dach ist von der Straße aus kaum wahrzunehmen. Denkmalwert Die Häuser Gladbacher Straße 1 und 3 bilden zusammen mit dem Saalbau Heierstraße 2 eine Straßenecke mit einem historischen Erscheinungsbild des Viersen der Jahrhundertwende, wie es an der auf sie zulaufenden Hauptstraße so nicht mehr angeschaut werden kann. Es handelt sich um ein anschaulich erhaltenes Wohn- und Geschäftshaus, dessen repräsentative Viergeschossigkeit städtisches Gepräge besitzt und einen wichtigen Blickpunkt in der Viersener Innenstadt bildet. Es ist daher bedeutend für Viersen. Seine aufwändige, historistische Baugestaltung ist bis auf einige wenige Details weitgehend ursprünglich erhalten. In der Großform z.B. Hierarchisierung der Geschosse und der Achsen sowie im Detail (Neorenaissance-Schmuckformen) stellt es ein wichtiges Zeugnis für das Bauwesen der Gründerzeit bzw. der Jahrhundertwende in der Wachstumsphase Viersens und an städtebaulich repräsentativer Stelle dar. An der Erhaltung der straßensichtigen Fassade und der zugehörigen Dachfläche besteht daher aus städtebaulichen und wissenschaftlichen, hier architekturgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Es handelt sich daher gemäß § 2 (1) Denkmalschutzgesetz um ein Baudenkmal
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