Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 400 |
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Standort: Dülkener Straße 21, D 41747 Viersen GPS: 51o 15' 31,9" N 06o 23' 04,9" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1908 Tag der Eintragung als Denkmal 9. November 2000 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Wohnhaus und Arztpraxis in Viersen
Denkmalbeschreibung:
Es handelt sich um ein eingebautes zweiachsiges
dreigeschossiges Wohnhaus, dessen Traufständigkeit durch ein großes,
beinah die gesamte Fassadenbreite einnehmendes zweigeschossiges
Zwerchhaus verunklärt wird. Der Giebel des Zwerchhauses ist
mansarddachartig gebrochen. Medizinalrat Dr. Hans Hendriksen, geboren am
13.12.1875 in Geldern und seit 1905 als praktischer Arzt in Viersen tätig,
gilt bei seinem Tode (14.12.1968) als „Senior der Viersener Ärzte".
Ein Nachruf der Westdeutschen Zeitung beschreibt seinen Lebenslauf und
Bedeutung als wichtige Persönlichkeit des öffentlichen Lebens in
Viersen: „Sein unvergängliches Verdienst bleibt die Gründung des
Viersener Kinderkrankenhauses St. Nikolaus im Jahre 1921, welches er
durch beharrliche Initiative und unbeirrt durch viele Schwierigkeiten,
insbesondere finanzieller Art, zu einem Institut von höchstem Rufe
nicht nur in Viersen selbst, sondern auch im weiteren Umkreis
entwickelte. Ein wichtiges Ereignis war die im Jahre 1927 von ihm
eingerichtete Schwesternschule, die 1930 als 'Schule für Säuglings-
und Kleinkinderkrankenpflege' staatliche Anerkennung erhielt. Zahlreiche
Schwestern erhielten hier ihr Diplom. Nach 30jähriger Tätigkeit als
Chefarzt übernahm die Leitung sein Schwiegersohn Dr. Bartholomé, unter
dessen Leitung das Haus ständig vergrößert und den modernen
Erfordernissen angepasst wurde. Seit 1927 hatte Dr. Hendriksen seine
Praxis aufgegeben und war Amtsarzt der Stadt Viersen." (WZ
15.02.1968). 1950 legt Hendriksen auch sein Amt als Leiter des
Kinderkrankenhauses nieder und tritt in den Ruhestand. Der Architekt Willy Esser (1877-1953) ist wohl der bedeutendste Architekt Viersens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Etwa gleichzeitige, noch zu seinen frühen Werken zählende Bauten sind die beiden Stadtbäder in Viersen und Dülken, die Rathauserweiterung in Dülken und sein eigenes Wohnhaus Carl-von-Ossietzky-Straße 2. Die Prominenz dieser (öffentlichen) Bauaufgaben beweist, das Esser schon in jungen Jahren als geeignet und fähig für bedeutende Bauaufgaben gilt. So wie diese Bauten deutlich in zeitgenössischer späthistoristischer Tradition stehen, zeigt sich Esser in seinem weiteren Schaffen bis in die fünfziger Jahre hinein als wandlungsbereiter, an aktueller Baukunst sich orientierender Architekt. Mit der Hammer Grundschule an der Bachstraße entwirft er 1930 ein beachtliches Zeugnis backsteinexpressionistischen Neuen Bauens, sein Evangelisches Gemeindehaus an der Königsallee (posthum 1954 fertiggestellt) zeigt gestalterisch qualitätvolle Formen einer in den fünfziger Jahren verbreiteten konservativen Moderne. Das Gebäude ist ein vor allem im Inneren ein noch in ungewöhnlich vollständiger Weise erhaltenes Zeugnis eines innerstädtischen Einfamilienhauses aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die im wesentlichen bis in Details noch vorhandene Ausstattung ist von ausgezeichneter Qualität und überliefert ein anschauliches Bild gehobenen bürgerlichen Wohnens jener Jahre. Wegen dieses Zeugniswertes und als Wohn- und ehemals auch Praxishaus sowohl des ersten Leiters des Städtischen Kinderkrankenhauses als auch seines Nachfolgers ist das Gebäude Dülkener Straße 21 bedeutend für Viersen. Wegen seines weitgehend ursprünglichen Erhaltungszustandes und als Werk des für Viersen bedeutenden Architekten Willy Esser besteht an der Erhaltung und Nutzung aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Es ist daher gemäß § 2 (1) Denkmalschutzgesetz NRW ein Baudenkmal.
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