Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 397 |
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Standort: Lindenallee 5, D 41751 Viersen - Schirick GPS: 51o 15' 41,9" N 06o 20' 17,0" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1905 Tag der Eintragung als Denkmal 6. September 2000 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Villa in Schirick Denkmalbeschreibung: Das Wohnhaus Lindenallee 5 ist eine zweigeschossige Villa mit einem Mansarddach, das nach vorn zur Straße und links zur Hofeinfahrt jeweils über eine zwerchhausartige Giebelfläche hinweg gezogen ist. Die von der Lindenallee aus linke Gebäudeecke wird durch einen Turmaufbau mit geschweifter Haube markiert, so dass insgesamt die seinerzeit übliche "malerische" Differenzierung eines in der Grundform einfachen Baukörpers erfolgt. Auf annähernd quadratischer Grundfläche erhebt sich der "herrschaftliche" Wohnteil. Ein rechteckiger Gebäudeteil auf der rechten Seite, nach hinten versetzt, beinhaltete (im Erdgeschoss) Küche und Waschküche, die auch vom Hof aus zugänglich waren. Vor ihm liegt der seitlich angeordnete Hauseingang. Die Fassaden des Hauses sind über Sockel glatt verputzt. Unterschiedliche Fensterformate mit festen Teilungen beleben die Wandfläche; die Fenster im Erdgeschoss haben segmentbogige Stürze, die des Obergeschosses sind gerade geschlossen. Durch die wohl originale Eingangstür gelangt man zunächst in ein kleines Vestibül. Der den Zuweg links begleitende eingeschossige Bauteil ist in einem Plan von 1941 noch als "Veranda" ausgewiesen. Im Inneren sind der Grundriss vollständig
sowie die wandfeste Ausstattung in großen Teilen noch erhalten, so dass
der Raumeindruck der Bauzeit anschaulich erlebbar ist. Vom
"Vorflur" aus erschließt eine zentrale Diele mit Marmorfußboden
die vier Wohnräume des Erdgeschosses; seitlich nach hinten befindet
sich zwischen Zimmer und dem Küchen-/Waschküchentrakt das Treppenhaus.
Wände und Decke der Diele sind oberhalb einer farbig abgesetzten, etwa
ein Meter hohen Sockelzone mit feiner geometrischer Stuckdekoration überzogen.
Charakteristisch an den Stuckbändern der Wandfelder sind dabei u.a. die
flechtwerkartigen Motive der oberen Ecken. Treppenhaus und Vestibül
sind durch Rundbögen (mit aufstuckierten "Keilsteinen" und
abstrahierten "Kapitellen") abgeschnürt. Türen (z.T. mit
Glaseinsätzen) mit Gewänden aus der Bauzeit sowie Wandschränke sind
erhalten. Die beiden großen seitlichen Wohnräume im Erdgeschoss sind
durch eine breite Schiebetür miteinander verbunden. Die Treppe, gerade
zweiläufig mit Wendepodest, ornamentierten Anfangspfosten und flachen
Geländerbrettern stammt ebenfalls aus der Bauzeit. Das Obergeschoss ist
im Prinzip ähnlich gestaltet, mit einem natürlich einfacher gehaltenen
Flur (stuckierte Deckenkehle). Lagergebäude und Notkirchen: Die Villa diente nach der Schenkung an die Herz-Jesu-Kirchengemeinde 1931 als Pfarrhaus. Als Wohnhaus eines bekannten Unternehmers der ehemaligen Stadt Dülken und späteres Pfarrhaus der Herz-Jesu-Gemeinde von positivem straßenbildprägenden Charakter ist die Villa Lindenallee 5 bedeutend für Viersen. Zusätzliche Bedeutung verleiht der Örtlichkeit die Tatsache, das sich anstelle bzw. innerhalb der rückwärtigen Lagergebäude zweimal eine (Not-) Kirche der kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu Dülken-Nord befand. Da es sich um ein anschaulich erhaltenes Zeugnis von Architektur und Wohnwesen der Jahrhundertwende handelt, mit guten Ausstattungsdetails, die sich zu einem geschlossenen Raumeindruck fügen, besteht an der Erhaltung und Nutzung des Gebäudes ein öffentliches Interesse aus wissenschaftlichen, hier architekturgeschichtlichen Gründen. Hinzu kommen wegen des Zusammenhangs mit der Herz-Jesu-Kirchengemeinde ortsgeschichtliche Gründe. Es handelt sich daher gemäß § 2 Denkmalschutzgesetz um ein Baudenkmal.
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