Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 383 |
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Standort: Rathauspark 1, D 41749 Viersen GPS: 51o 15' 30,2" N 06o 23' 29,5" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1868 Tag der Eintragung als Denkmal 23. Februar 2000 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Villa in Viersen Denkmalbeschreibung: 1868 Bauantrag des Friedrich Adolf Schumacher
zur Errichtung eines Wohnhauses an der neuen Straße (Brückenstraße). Beschreibung Das Treppenhaus, das an der nördlichen Schmalseite aus dem Baukörper hervortritt, fällt aus der sonst vollkommenen Symmetrie des Entwurfs heraus. Im Grundriss erschließt sich das Gebäude aus der Mittelachse. Je zwei gleich große Räume an der Süd- und Nordachse flankieren die in dieser Achse ursprünglich untergebrachte Eingangshalle und den zum Garten orientierten Salon; diese beiden Räume sind heute zusammengelegt. Das Attikageschoss ist niedriger und war für untergeordnete Räume bestimmt (Dienstbotenzimmer, die über einen Nebeneingang zum Treppenhaus zu erreichen waren). Die ursprünglich schmucklose Fassade wird geprägt durch die symmetrische Anordnung von Fenster- und Türöffnungen. Kräftige Gesimse gliedern die Fassade in der Horizontalen. Durch die Kubusform und strenge Axialität des Baus stellt die Villa ein spätes Beispiel klassizistischen Bauens dar, denn zu ihrer Entstehungszeit war bereits eine mehr malerische, verspieltere Auffassung verbreitet. Dieser Zeitströmung versuchte sich A. Schmidt mit den nachträglich aufgebrachten Stuckaturen anzupassen. Verschiedene Stuckembleme über den Fenstern nehmen Bezug auf die Person des Auftraggebers: einen Merkurstab mit Lorbeerkranz als Hinweis auf seine Bedeutung als Unternehmer, einen Schwan mit Lyra als Bild für seine Begeisterung für Richard Wagners Musik und einen Adler mit Kugel als Symbol für das Prinzip der Gerechtigkeit gegenüber seinen Untergebenen. Im Gegensatz zur dekorierten Straßenansicht ist die Rückseite des Hauses schlicht verputzt und ohne Stuck. Der große Garten hinter dem Gebäude wurde unter A. Schmidt mit einem Teich und einer aus Lavastein gemauerten Grotte verziert. Im Innern ist von der historischen Ausstattung bis auf Reste von Stuckdecken im Obergeschoss nichts mehr vorhanden, da Anfang der sechziger Jahre die Wandgliederungen, Türen und Stuckdecken weitestgehend zerstört wurden. Fenster und Außentüren sind erneuert. Bei der Städtischen Galerie handelt es sich um ein städtebaulich und lokalgeschichtlich sehr wichtiges Gebäude, denn es gehört zu den ersten Bauten, die im Rahmen der Stadterweiterung nach dem Stadtbauplan von 1860 zwischen Lindenstraße und Goeterstraße errichtet wurden. Von dem zentralen Industriegebiet, das in den folgenden Jahren hier entstand und das für die Stadt Viersen von großer Bedeutung war (Kaiser's Kaffee), ist bis auf wenige Wohnhäuser und die Fabrikantenvilla nichts mehr erhalten. Aus wissenschaftlichen, insbesondere städtebaulichen, architekturhistorischen und lokalgeschichtlichen Gründen liegen die Erhaltung und Nutzung des Gebäudes nach § 2 Denkmalschutzgesetz im öffentlichen Interesse.
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