Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 376 |
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Standort: Düsseldorfer Straße 10, D 41749 Viersen - Süchteln GPS: 51o 17' 03,1" N 06o 22' 19,7" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1903, 1904, 1919 Tag der Eintragung als Denkmal 26. August 1999 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Wohnhaus in Süchteln
Denkmalbeschreibung: Die Düsseldorfer Straße ist die alte Landstraße von Süchteln nach Viersen. Das Gebäude Düsseldorfer Straße 10 spiegelt eine typische Erscheinung des Hinauswachsens der Städte über ihren mittelalterlichen Kern im 19. Jahrhundert wider, nämlich die Errichtung repräsentativer Wohnhäuser und Villen entlang von bedeutenden Ausfallstraßen. Im Vergleich zu anderen Beispielen in seiner Nachbarschaft ist es zwar ein eher bescheidenes Wohnhaus, es besitzt dennoch zahlreiche bemerkenswerte Gestaltungsdetails und stellt zudem ein weitgehend original erhaltenes Zeugnis bürgerlicher gehobener Wohnkultur der Jahrhundertwende dar. Errichtet wird das Gebäude für den Bauherrn Joseph Jansen. Das Baugesuch ist datiert 31. August 1903; Errichtung und Fertigstellung sind für das darauffolgende Jahr anzunehmen. Dies fällt in den Zeitraum, in dem in Süchteln auch die Provinzial-Heil und Pflegeanstalt Johannistal erbaut wird, deren Einzelbauten bezüglich der Kombination von Backstein- und Putzflächen an der Fassade eine auffallend ähnliche Formensprache zeigen. Ob hier ein Zusammenhang besteht, kann bis dato nicht in Erfahrung gebracht werden. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Gebäude auf im wesentlichen rechteckigen Grundriss. Die rechte Fassadenhälfte ist risalitartig ein wenig vorgezogen und endet oben in einem Zwerchhaus mit weit überstehendem Krüppelwalm und Sprengwerk. Die linke Fassadenhälfte zeigt die generelle Traufenständigkeit des Gebäudes (Satteldach). Der Eingang befindet sich an der rechten Giebelseite, die in ihrem hinteren Teil und rückwärtig in den Garten hinein ebenfalls ein wenig vorgezogen ist. Durch diese Variationen im Gebäudeumriss und in der Dachlandschaft wird der im Grunde einfache rechteckige Grundriss im Sinne der Zeit "malerisch" ausgestaltet und verunklärt. Nach vorne öffnen in beiden Geschossen jeweils zwei paarweise angeordnete Fenster die Fassade. Mehr als durch die Fensteranordnung wird das Äußere an den drei Schauseiten jedoch durch die abwechslungsreiche Verteilung der kräftig roten Backstein- und der weißen Putzflächen gegliedert. Das über einem Kellergeschoss etwas erhöht über dem Straßenniveau liegende Erdgeschoss ist noch ganz mit Backstein verkleidet. Zum Obergeschoss leiten dann verschiedene Friese aus kleinen Putzfeldern über. Die Geschosszone selbst besitzt nur noch Backsteinflächen als Ecklisenen, als Fensterrahmungen und als Kämpfergesimsband. Der linke, fensterlose Giebel ist in den Obergeschossen großflächig durch wechselnde Backstein- und Putzflächen gegliedert, in denen dann kleinere Figuren des jeweils anderen Materials (kreis- und schildförmige Flächen) eingelassen sind. Die Fensterlosigkeit dieser Giebelseite erklärt sich durch die Tatsache, dass das Gebäude hier genau auf der Grundstücksgrenze errichtet wird. Die Zeichnung des Architekten Franz Bruysten aus dem Jahr 1919 stellt die Schmuckformen des Giebels auch etwas aufwendiger dar als sie heute vorhanden sind. Hier findet möglicherweise später eine geringfügige Purifizierung statt. Die andere Giebelseite ist bis auf ein Flurfenster oberhalb des Eingangs ebenfalls fensterlos, was wohl funktionale Gründe der inneren Raumaufteilung hat. Wechselnde Backstein- und Putzflächen gliedern auch hier das Erscheinungsbild. Baukörperprägend sind schließlich auch die mittig auf der Giebelwand aufsitzenden rechteckigen Schornsteinaufmauerungen. Auf der vorderen Dachfläche des mit Doppelmuldenziegeln gedeckten Daches sitzt eine Schleppgaube auf, die allerdings in etwas kleinerem Format bereits in der Entwurfszeichnung von 1903 angelegt ist. Der Eingang besitzt eine Verdachung auf
gusseiserner Konstruktion mit zeittypischer floraler Ornamentik: Äste
mit Blättern zwischen Rundbögen und in Zwickelfeldern. Die zweiflügelige,
hölzerne Haustür ist original erhalten und zeigt ebenfalls
floral-vegetabile Schmuckfelder unter und über den eingelassenen
schlanken Glasfenstern. Ein dreigeteiltes Oberlicht mit geschwungenen
Fensterformen, die bereits zum Jugendstil überleiten, überfängt die Tür. Alte Holzfenster mit T-Teilung sind erhalten. Besonders auffallend gestaltet ist das Treppenhausfenster im Obergeschoss mit dünnen Metallsprossen und alten Beschlägen. Zum Garten hin besitzt das Haus eine große überdachte Veranda, die zum einem quer vor die Fassade gelagert ist und von einer Gusseisenkonstruktion überfangen wird. Eine Treppe führt hinunter. Auf der linken Hausseite greift die Veranda in den Garten hinaus und ist mit einer Holzkonstruktion mit Balusterbretter-Brüstung als Träger der Verdachung versehen. Als Zeugnis gehobenen bürgerlichen Wohnens in Süchteln um die Jahrhundertwende ist das Gebäude Düsseldorfer Strasse 10 bedeutend für Viersen. Zusätzliche Bedeutung erhält es als zeitweiliges Eigentum eines Mitglieds der bekannten Textilunternehmerfamilie Rossié und als Vertreter der repräsentativen Wohnbebauung entlang der Ausfallstrasse aus dem mittelalterlichen Ortskerns Süchteln in Richtung Viersen. Da es außen wie innen in seinen wesentlichen Merkmalen weitgehend original erhalten ist, besteht an seiner Erhaltung und Nutzung als Zeugnis des Wohnungsbaus der Jahrhundertwende in einer qualitätvollen, für Süchteln angesichts der gleichzeitigen durch die Provinzial-Heil und Pflegeanstalt charakteristisch und prägend zu nennenden Formensprache ein öffentliches Interesse. Im Zusammenhang der Düsseldorfer Straße, die in der Nachbarschaft durch vergleichbare freistehende (villenförmige oder villenähnliche) Bauten geprägt ist, besteht an der Erhaltung und Nutzung ferner auch aus städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse. Da somit die Vorgaben des § 2
Denkmalschutzgesetz NW erfüllt sind, handelt es sich bei dem Gebäude Düsseldorfer
Straße 10 um ein Baudenkmal. |