Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 355

 

Standort:

Hohlstraße 44,  D 41747 Viersen

GPS:

5115' 03,3" N   06o 23' 27,7" O

Zuständigkeit:

Stadt Viersen

Baujahr:

um 1900

Tag der Eintragung als Denkmal

21. Dezember 1994

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Ehem. Kath. Volksschule Rintgen in Viersen

Denkmalbeschreibung:

Die katholische Knabenschule, allgemein als Volksschule bekannt, wird um 1900 im Ortsteil Rintgen erbaut. Das Gebäude, ein neugotischer Backsteinbau, ist zweigeschossig mit Satteldach in 7 Achsen errichtet. Das Schulgebäude verfügt über einen rechteckigen Grundriss und weist mittig einen risalitartig vorgezogenen Eingangstrakt auf. Der Mittelrisalit wird betont durch die architektonische Gestaltung. Über dem Eingangsbereich ist ein Zwillingsfenster angeordnet mit einem darüber liegenden treppenförmigen Ziergiebel. Die originale 2-flügelige Eingangstür mit Oberlicht ist mit geometrischer Holzornamentik geschmückt. Der Eingangsbereich und die Fenster im Erd- und Obergeschoss sind mit einem Flachbogen versehen. Die Laibungen springen gegenüber dem Mauerwerk geringfügig zurück. Den Übergang vom Erdgeschoss zum Obergeschoss bildet ein Gurtgesims, das mit einem Deutschen Band geschmückt ist. Über den Fenstern im Obergeschoss ist ein Flachbogenornament ausgebildet. Die Aufteilung der Fensterflächen im Erd- und Obergeschoss ist identisch, ein 2- bis 3-flügeliges, sprossenunterteiltes Fenster mit Oberlicht. Das Dachgesims ist auf ein konsolenartig gestaltetes Backsteinfries gelagert. In seiner Geradlinigkeit wird das Dachgesims durch die bauliche Ausbildung des Ziergiebels unterbrochen. An den Fußpunkten der Giebelseiten sind türmchenförmige Auskragungen mit neugotischen Nischen zu finden. Im ehemaligen Schulgebäude sind 4 Klassenräume untergebracht. Die Klassenräume sind jeweils beidseitig vom Treppenhaus gelegen. Die Treppe ist schlicht gehalten, ohne jegliche Verzierungen. Die Treppenform ist gerade zweiläufig mit gleichsinnigem Richtungswechsel. Die Treppenstufen sind aus Werkstein und das Treppenpodest zeigt sich in den originalen farbigen Bodenfliesen. Die ursprünglichen Innentüren weisen Holzkassetten auf. Das ehemalige Schulgebäude mit seiner schlichten und zurückhaltenden Fassadengestaltung ist architektonisch dem Historismus zuzuordnen, der für diese Zeit typisch ist. Das Gebäude ist handwerklich gut gearbeitet und im Material gleichbleibend. Die Fassade ist in ihrem Ausdruck repräsentativ. Besonderes Augenmerk ist auf das verwendete Baumaterial zu legen, hier der Backstein. Denn am Niederrhein ist der für Schulgebäude verwendete unverputzte Backsteinbau am weitesten verbreitet. Die katholische Knabenschule, als 4-klassige Schule konzipiert, ist im Gegensatz zu anderen Schulen im Stadtgebiet, die ebenfalls um 1900 errichtet wurden, von ihrem Größenverhältnis klein. Das hängt damit zusammen, daß sie auf den schulischen Bedarf des Ortsteils Rintgen zugeschnitten ist. Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen und stadtgeschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.