Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 326 |
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Standort: Düsseldorfer Straße 17, D 41749 Viersen - Süchteln GPS: 51o 17' 01,7" N 06o 22' 20,6" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: Ende des 19. Jahrhunderts Tag der Eintragung als Denkmal 22. September 1993 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Wohnhaus in Süchteln
Denkmalbeschreibung: Das Wohnhaus ist zweigeschossig mit Satteldach errichtet. Die Backsteinfassade erfährt straßen- und giebelseitig durch das umlaufende Gurt- und Sohlbankgesims eine horizontale Gliederung. Der Eingangsbereich, giebelseitig zu finden, und die straßensichtigen Erdgeschossfenster sind mit einem Flachbogen versehen. Der Hauseingang erfährt eine Eckpilastergliederung in rotem Backstein, wobei das Kapitell in Putz ausgeführt ist. Die originale zweiflüglige Hauseingangstür, nach innen versetzt angeordnet, weist eine verschiedenartige vegetabile und geometrische Holzornamentik auf sowie Türfenster mit Karniesbogen und vorgesetztem Metallgitter, das florale Zierformen aufzeigt. Das Erdgeschoss präsentiert sich in farblich unterschiedlichen Backsteinen, in den Farbtönen gelb und rot, wobei hier die Farbgebung gelb dominiert. Im Obergeschoss ist der gelbe Backstein verwendet worden. Die Fenster im Obergeschoss weisen einerseits geometrische Bänder auf und sind andererseits mit einem flachen Dreiecksgiebel überdeckt, der von zwei mit Blattwerk verzierten Konsolen getragen wird. Neben dem giebelseitigen Obergeschossfenster sind zwei Reliefs mit einem Feston zu finden, ein Dekorationsmotiv in Form eines bogenförmig durchhängenden Gebindes aus Blattwerk und Früchten mit flatternden Bändern an den beiden Enden. Das Dachgesims wird betont durch ein zinnenartiges Backsteinfries mit einem tieferliegenden Mäanderfries, ein fortlaufendes Ornament mit rechtwinkliger Richtungsänderung. Die gartensichtige Fassade ist in einem dunkelroten Backstein gehalten und weist mittig einen risalitartig vorgezogenen Treppenhaustrakt auf. Der Mittelrisalit wird betont durch die architektonische Gestaltung, eine S-Achsengliederung mit schmalen hochgezogenen Rundbogenfenstern. Das Dachgesims weist ein Bogenfries auf. Die Fassadenflächen des Wohnhauses werden durch Eckpilaster in rotem Backstein mit türmchenförmigen Auskragungen an den Fußpunkten der Giebelseiten begrenzt. Der Grundriss des Wohnhauses ist nahezu unverändert. So ist an der angrenzenden Diele das Treppenhaus zu finden mit der ursprünglichen Treppe. Die Treppenform ist gerade, zweiläufig mit gleichsinnigem Richtungswechsel. Die Holztreppe weist ein gedrechseltes Treppengeländer auf sowie einen mit geometrischer und floraler Ornamentik verzierten Anfangspfosten. Hervorzuheben sind ebenfalls die originalen farbigen Bodenfliesen im Treppenhaus und die in Kassettenform gehaltene Holztäfelung der Treppe. Im Dielenbereich ist erdgeschossig eine ca. 1,00 m hohe Wandverkleidung in graumeliertem Marmorstein in ihrer Ursprünglichkeit zu finden. Der Keller ist ganz unterkellert und weist eine Preußische Kappendecke auf. Das Haus Düsseldorfer Straße 17 stellt ein Glied in der Bebauung an der Düsseldorfer Straße (ehemals Viersener Straße) mit spätklassizistischem Dekor dar, die aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt. Das repräsentative Gebäude, eine für die Erbauungszeit typische kleine Villa, weist eine eindrucksvolle Fassade, Backsteinrenaissance, auf. Die Fassadengestaltung zeigt sich einerseits schlicht und zurückhaltend und ist andererseits mit auffälligen Details versehen, wie farblich wechselndes Backsteinwerk, Dreiecksgiebel, Mäander- und Bogenfries sowie Eckpilaster. Im Süchtelner Volksmund ist das Wohnhaus als Freudenbergsche Villa bekannt. Die Villa dient der Familie Freudenberg, Besitzer einer Formsandgrube, als Wohnsitz. Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen und ortsgeschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
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