|
||
Denkmale in der Stadt Viersen |
||
Lfd. - Nr. 323 |
||
Standort: Rheinstraße 18, D 41749 Viersen - Süchteln - Sittard GPS: 51o 17' 04,8" N 06o 23' 05,5" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 17. Jahrhundert 1830 - 1840 Tag der Eintragung als Denkmal 13. März 1993 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
|
|
Kauertzhof oder Hoffhof in Süchteln - Sittard
Denkmalbeschreibung: Geschichte Beschreibung Heute stellt sich das T-Haus als gesamtes Wohnhaus dar. Die Vorderansicht des Wohnhauses weist eine Backsteinfassade auf und ist in 6 Achsen errichtet, wobei die mittige rechte Achse gleichzeitig Hauseingangsachse ist. Die zweiflüglige Hauseingangstür ist eine Vollholztür mit Holzkassetten und einem sprossenunterteilten Oberlicht. Der Hauseingang wird durch die architektonische Rahmung, einem Werksteinrahmen mit einem auskragenden Dachgesims betont. Über diesem Gesims ist noch der ursprüngliche gemauerte Türsturz zu erkennen. Die Fenster weisen einen in Backstein gemauerten Fenstersturz auf. Vom Hauseingang kommend betritt man den Flur,
der geradlinig in vertikaler Richtung durch das T-Haus entlang führt
und mit der Türöffnung zum Hof endet. Im Flurbereich ist linksseitig
die Treppe zu finden sowie der unterhalb der Treppe zugängliche, leicht
tieferliegende eine Kellerraum. Die Treppe ist gerade, einläufig und
nimmt im Antrittsbereich herrschaftliche Anklänge auf. Dies zeigt sich
im Öffnen der Treppe im Erdgeschoss, in den leicht ausschweifenden
Antrittsstufen und in der Verjüngung der Stufen zum Obergeschoss hin.
Der Anfangspfosten ist mit vegetabilen Ornamenten geschmückt, das
Treppengeländer ist in einer geometrischen, bogenförmigen Ornamentik
gehalten. Die Innentüren sind zum Teil erhalten, so auch eine Vollholztür
des frühen 18., frühen 19. Jahrhunderts. Der Flur weist im
Deckenbereich 4 Schwibbogen auf. Der Fußboden ist im Vorderhaus (das jüngere
Haus) mit einem Blauensteinboden versehen und im hinteren Teil, das dem
ursprünglichen Hallenhaus zugeordnet werden muss, mit farbigen
Bodenfliesen ausgestattet, wobei die letztgenannten dem 19. Jahrhundert
zuzuordnen sind. Die heutige Hofanlage stellt sich dar in dem Wohnhaus mit einer 3-Flügelanlage. Der Hof weist offene Bereiche auf und ist demnach kein geschlossener Innenhof. Das Wohnhaus ist umgeben von Wirtschaftsgebäuden, so der vom Wohnhaus gesehen rechtsbefindliche Pferdestall, der dem Wohnhaus gegenüberliegende Pferdestall und die links nebenliegenden Scheunen. Das Pferdestallgebäude mit einer Tordurchfahrt ist vermutlich das älteste bestehende Wirtschaftsgebäude auf dieser Hofanlage. Es zeigt zur Hofseite eine Fachwerkkonstruktion auf und zum Weg hin an seiner backsteinsichtigen Fassade Ankersplinte. Die Ankersplinte AH SH AO 1781 lassen sich
geschichtlich erklären in A(nton) H(eimer) - S(ophia) H (off) Anno
1781. Die Ankersplinte von 1781 sind dem protestantischen Ehepaar und
damaligen Eigentümer Anton Heimer und Sophia Hoff zuzuordnen, die 1754
erwähnt sind. Ferner ist die Fassade im Bereich des Dachgesims mit
einem "Deutschen Band" geschmückt. ANNO 1730 DEN 18 TAG APRIL, l ST DIES SCBVKER GERICHTET PETER NEIPER UND TRIENKEN HOF SIN HAVSTRAVW WIR WISSEN ABER SO IRDISCH HAVS DIESER HVTREN ZERBROCHEN WIRD DAS WIR EINEN BAV HABEN VON GOTT ERBAVET. EIN HAVS NICHT MIT HÄNDEN GEMACHT DAS EWIG IST IM HIMMEL Das dem 1706 erwähnten reformierten Ehepaar Peter Nyper und Trintgen Hoff ist der Spruchbalken von 1730 zuzuordnen. Das landschaftsprägende Bauernhaus zeigt zum
einen die fortschreitende bautechnische Entwicklung der
niederrheinischen Bauernhausarchitektur, sprich vom niederrheinischen
Hallenhaus zum T-Haus und andererseits bedeutende ortsgeschichtliche
Aspekte auf. Aus wissenschaftlichen, insbesondere ortsgeschichtlichen und volkskundlichen Gründen stehen Erhaltung und Nutzung der Hofanlage gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes NW im öffentlichen Interesse.
|