Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 303 |
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Standort: Noppdorf 15, D 41747 Viersen GPS: 51o 15' 31,7" N 06o 22' 35,3" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1894 / 1898 Tag der Eintragung als Denkmal 5. Juni 1992 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Cafe Restaurant "Zum hohen Busch" in Viersen Denkmalbeschreibung: In unmittelbarer Nähe der Kaisermühle befindet sich das frühere Café- Restaurant "Zum hohen Busch" der Familie Brassel. Das um 1877 als Gastwirtschaft betriebene Unternehmen erfährt durch die bauliche Ausweitung in den Jahren 1894 und 1898 (Neubau eines Saal- und Verandagebäudes) eine neue Note, zum "Café-Restaurant" bzw. "Sommer-Restaurant". So schreibt Theo Zart in seinem Beitrag "Gast- und Schenkwirtschaften in Viersen zu Beginn unseres Jahrhunderts" (in: Viersen, Beiträge zu einer Stadt; Bd. l; Viersen 1982, S. 26) zum Lokal: "Gegenüber der Kaisermühle lag das Restaurant "Zum hohen Busch" (... ) Der Besitz eines großen Gartens war für diese Lokale sehr wichtig, denn diese "Gartenrestaurants" erlebten in den schönen Tagen des Sommers - wenn es so war - einen glänzenden Besuch, besonders wenn auch die Kinder einen Spielplatz fanden. So war es denn auch bei Brassel, von wo man auf der Rückseite schnell den Wald erreichte." Die recht großen Anzeigen in den Adressbüchern von 1925 und 1930 lassen ebenfalls darauf schließen, dass das Lokal in den zwanziger Jahren sehr bekannt gewesen sein muss. Die letzte Erwähnung des Lokales der Familie Brassel findet sich im Adressbuch von 1961. Von der früheren Lokalität sind in ihrer Ursprünglichkeit erhalten das Saalgebäude und ein Teil der Veranda. Der Saaltrakt, ein eingeschossiges Gebäude mit angedeutetem Satteldach, weist eine profilierte Klinkerfassade auf. Diese präsentiert sich in einem farblich durchgängigem gelben Klinkerstein. Die Profilierung der Fassade besteht im Wechselspiel zwischen durchgehendem Klinkermauerwerk und vor- bzw. zurückspringenden Klinkerornamenten. Die straßenseitige Fassade erfährt eine Unterteilung in 3 Achsen, wobei mittig der Eingang angeordnet ist. Der Eingang sowie die nebenliegenden Fenster sind mit einem Flachbogen versehen, der durch seine vorspringende Profilierung mit einem mittig gelegenen Schlussstein hervorgehoben wird. Das darüber befindliche Klinkerfries ist als zweireihiges Deutsches Band ausgeführt. Begrenzt wird die straßenseitige Fassade durch ein beidseitig angeordnetes lisenenförmiges Quadermauerwerk in Klinkerstein sowie im Giebelbereich durch symmetrisch vorspringende Klinkerornamente. Das Giebelgesims ist auf verzierte Holzkonsolen gelagert. Ferner weist der Giebel ein kreisförmiges sprossenunterteiltes Fenster auf, das durch vorspringende kreisförmig angelegte Klinkersteine betont wird. Die angrenzende gartenseitige Fassade weist ebenfalls eine Dreigliederung auf mit einer mittig gelegenen Saaltür. Der Eingang sowie die nebenliegenden Fenster sind mit einem Flachbogen versehen, der durch seine vorspringende Profilierung mit einem mittig gelegenen Schlussstein hervorgehoben wird. Das darüber befindliche Klinkerfries ist wie straßenseitig als zweireihiges Deutsches Band ausgeführt. Ferner wird die Fassade durch beidseitig lisenenförmiges Quadermauerwerk in Klinkerstein gerahmt. Die Fenster zeigen straßen- und gartensichtig die gleiche originale Gestalt, ein dreiflügliges sprossenunterteiltes Fenster mit Oberlicht. Die ursprünglichen Saaleingangstüren, eine einflüglige Holztür mit zu öffnenden Seitenteilen und einem sprossenunterteilten Oberlicht sowie einem Türfenster, sind mit Holzkassetten und anderen geometrischen Holzornamenten verziert. Im Anschluss an das Saalgebäude entsteht 1898 eine Veranda. Von dieser ist nur noch ein Gebäudeteil im weitestgehend ursprünglichen Zustand erhalten. Dieser Gebäudetrakt ist in eingeschossiger Bauweise mit einem Satteldach errichtet. Die Fassade ist in einer Holz-Ständerkonstruktion gehalten mit einer mittig gelegenen Verandatür und einem beidseitig nebenliegendem Fenster, die eine Sprossenunterteilung aufweisen. Ferner wird die Fassade durch lisenenförmiges Quadermauerwerk in Klinkerstein gerahmt. Der Giebel der Veranda nimmt in seiner Ornamentform Anklänge an den Giebel des Saalgebäudes. So sind ebenfalls die symmetrisch angeordneten Ornamente unterhalb des Giebelgesims zu finden, hier in Holz, sowie die profilierten Holzkonsolen. Das Saalgebäude und die Veranda sind stilistisch durch das bewusste Streben nach einer Symmetrie eine Einheit. Die Fassade, in einer ländlich städtischen Architektur zu Beginn des 19. Jahrhunderts, ist in ihrem Ausdruck repräsentativ. Im Material gleichbleibend und handwerklich gut gearbeitet zeigt sich die Liebe zum Detail, wie figuriertes Klinker- und Holzwerk. Aus wissenschaftlichen, insbesondere architektur- und stadtgeschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Umrisses des Saalgebäudes, Noppdorf 15, (Fassaden) und der bestehende Kubus der ehemaligen Veranda (Fassade, Decke, Dachstuhl, Dacheindeckung) gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
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