Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 282

 

Standort:

Carl - von - Ossietzky - Straße 10,  D 41747 Viersen

GPS:

5115' 26,1" N   06o 23' 44,7" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1906

Tag der Eintragung als Denkmal

12. Juli 1991

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Wohnhaus in Viersen

        

 

Die Häuser Nr. 2 - 10 an der Carl-von-Ossietzky-Straße bilden eine Häuserreihe

Denkmalbeschreibung:

Das Wohngebäude ist zweigeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss und Mansardgiebeldach errichtet.

Die Putzfassade mit neuzeitlichem hochliegendem Sockel ist in 3 Achsen ausgeführt, wobei die linke Achse gleichzeitig Eingangsachse ist.

Die zweiflüglige Hauseingangstür weist zwei Türfenster und ein Oberlicht mit Laterneneinsatz auf. Die Glasflächen erhalten eine Bleiverglasung.

Der Eingangsbereich wird betont durch ein über dem Eingang befindliches ovalförmiges in Bleibuntglas gehaltenes Sprossenfenster. Dieses ist von geometrischen Bändern umgrenzt und mit einem Schlussstein versehen. Die danebenliegenden Erdgeschossfenster, die mit einem Flachbogen ausgeführt sind, weisen die gleiche Ornamentform auf.

Die Fassade erfährt eine Betonung in der rechten Achse. Zum einen springt diese geringfügig vor und zum anderen kragt über zwei erdgeschossigen Fenstern im Obergeschoss ein dreiseitiger Fenstererker aus. Dieser wiederum findet seinen Abschluss in einem mit historisierenden Schmuckformen versehenen Ziergiebel. Der Ziergiebel weist eine zweiflüglige Balkontür auf, die von geometrischen Bändern und einem Schlussstein umgeben ist.

Ferner zeigt der Erker eine geometrische Stuckornamentik auf und wird beidseitig von einem figurierten Ornament, ein Mädchenkopf gerahmt. Über dem Fenstererker ist eine Balkonbrüstung zu finden.

Die links nebenliegenden zwei Obergeschossfenster sind mit geometrischen Bändern und einem Schlussstein geschmückt.

Das Dachgesims ist schlicht und zurückhaltend ausgeprägt und wird durch die bauliche Ausbildung der Kombination Fenstererker und Ziergiebel in seiner Geradlinigkeit unterbrochen.

Der Grundriss des Hauses ist nahezu unverändert. So ist im Dielenbereich die originale Treppe mit Jugendstilelementen zu finden. Der reich verzierte Anfangspfosten und das Treppengeländer zeigen eine florale und geometrische Ornamentik. Die Treppenform ist gerade, dreiläufig mit gleichsinnigem Richtungswechsel. Ebenso erhalten sind die Stuckdecken im Erd- und Obergeschoss, die aufwendig gearbeitete vegetabile und geometrische Stuckornamente aufweisen. Die Holzinnentüren zeigen vier untereinanderliegende Türfenster auf, die mit Bleiverglasung versehen sind.

Das Haus ist vollunterkellert und zeigt Tonnengewölbe auf.

Das Gebäude mit seiner schlichten aber doch repräsentativen Putzfassade ist als Bestandteil der zweigeschossigen Häuserreihe mit historisierenden Schmuckformen zu sehen.

Im Zusammenhang mit der übrigen Bebauung an der Carl-von-Ossietzky-Straße beherrscht es das Straßenbild in der räumlichen Situation mit dem Stadtgarten. Die gesamte Häuserzeile einschließlich Park ist städtebaulich, wie auch gestalterisch als eine selten gewordene Einheit im Ensemble zu betrachten. Weiterhin ist das Gebäude ein Zeugnis des großen wirtschaftlichen Aufstiegs der Stadt Viersen Ende des letzten Jahrhunderts und spiegelt in diesem Hause die bürgerliche Baugesinnung wider.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, kunsthistorischen, ortsgeschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (l) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.