Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 279

 

Standort:

Königsallee 55,  D 41747 Viersen

GPS:

5115' 17,1" N   06o 23' 41,4" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1871

Tag der Eintragung als Denkmal

12. Juli 1991

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Wohnhaus in Viersen

Denkmalbeschreibung:

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges Wohnhaus mit Mezzanin und Satteldach. Das Haus weist eine Backsteinfassade mit historistischem Dekor auf.

Die Fassade des Hauses gliedert sich in 4 Achsen, wobei die jeweils äußeren Eingangsachsen sind. Der Hauseingang liegt in der rechten Achse und der Hofeingang in der linken.

Die originale zweiflüglige Tür mit Oberlicht wird von geometrischen Bändern umgrenzt, die eine florale Ornamentik aufweisen. Über dem Eingang ist ein Karniesbogen zu sehen, der zum einen vegetabile Ornamentik zeigt und zum anderen ein Stuckschmuckband mit dem abgebildeten Baujahr 1900. Die danebenliegenden Fenster und der Hofdurchgang sind mit geometrischen Bändern versehen und einem Schlussstein, der mit einem Blütenornament geschmückt ist. Über den Fenstern im Obergeschoss sind verschiedenartige Stuckelemente zu sehen. So sind über den zwei rechten Fenstern Dreiecksgiebel mit floralen Schmuckformen zu finden und über den zwei linken Fenstern Rundbogen mit vegetabilen Ornamenten und einem abgebildeten Stuckschmuckband. Die darüber liegenden Schlusssteine schließen mit dem Gesims des Mezzanin ab. Die Fenster des Mezzanin sind von geometrischen Bändern umgrenzt und mit einem Schlussstein versehen, der ein Blütenmotiv zeigt.
Das Dachgesims übernimmt Anklänge der Fassadengestaltung. Es zeigt Stuckornamente einerseits in Blütenform und zum anderen in geometrischer Form bis hin zum Zackenmotiv. Ein Teil des Dachgesims ist erhöht abgesetzt, dadurch wird eine gewisse Geradlinigkeit der sonst üblichen Dachgesimsform unterbrochen.

Im Innern des Gebäudes sind alle Stuckdecken mit floralem Dekor erhalten. Im ursprünglichen Zustand zeigt sich die Treppe mit gedrechseltem Geländer und der reich verzierte Anfangspfosten. Ebenso im Original sind die farbigen Bodenfliesen im Flurbereich und einige Innentüren.

Die Fenster sind neuzeitlich. Der Keller weist ein Tonnengewölbe auf.

Das Gebäude mit seiner schmuckvollen Fassadengestaltung ist im Zusammenhang mit benachbarten Gebäuden im Ensemble, das hier das Straßenbild prägt, zu betrachten. Der Stadtbauplan von 1860 ist die Grundlage für die Entwicklung der Viersener Innenstadt. Diese zusammenhängende Häuserzeile aus der Zeit nach seinem Zustandekommen ist erhalten und somit auch Zeugnis der Stadtentwicklungsgeschichte.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, stadtentwicklungsgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.