Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 272

 

Standort:

Carl - von Ossietzky - Straße 12,  D 41747 Viersen

GPS:

5115' 24,6" N   06o 23' 46,6" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1906

Tag der Eintragung als Denkmal

20. Junii 1991

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Büro- und Wohnhaus in Viersen

 

Die Häuser Nr. 2 - 10 an der Carl-von-Ossietzky-Straße bilden eine Häuserreihe

Denkmalbeschreibung:

Das Gebäude ist zweigeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss und einem Mansardgiebeldach errichtet. Die Fassade gliedert sich in 5 Achsen, wobei die mittige Achse gleichzeitig Eingangsachse ist.

Die originale zweiflüglige Hauseingangstür mit Oberlicht und Türfenstern ist durch geometrische Ornamentik und figurierter Schnitzerei, ein Knabenkopf geschmückt.
Der Eingangsbereich ebenso die Erdgeschossfenster sind mit geometrischen Bändern umgrenzt und mit einem Rundbogen versehen, der einen Schlussstein mit einem Blütenornament aufweist. Unterhalb der Sohlbank der erdgeschossigen Fenster sind Blatt- und Blütenornamente zu finden. Die Fenster im Erdgeschoss und teilweise im Obergeschoss zeigen die gleiche originale Gestalt, ein zweiflügliges Fenster mit Oberlicht. Das Oberlicht nimmt hier eine Sprossenteilung auf, wobei der Glaseinsatz einen grünen Farbton aufweist.

Die backsteinsichtige Fassade erfährt eine Betonung in der mittigen Achse. Über dem Hauseingang kragt im Obergeschoss ein rechteckiger Fenstererker aus. Dieser wiederum findet seinen Abschluss in einem Ziergiebel. Ferner ist der Erker im Brüstungsbereich mit vegetabiler kranzförmiger Ornamentik geschmückt. Die danebenliegenden Fenster sind von geometrischen Bändern umgrenzt und mit einem Segmentgiebel versehen. Dieser ist mit floralen Schmuckformen verziert. Die Fensterbrüstungen des Obergeschosses sind mit Blüten- und Blattornamenten geschmückt.

Das Dachgesims übernimmt Anklänge der Fassadengestaltung. Es weist zum einen ein Blüten- und Blattfries auf und zum anderen eine geometrische Form. Das Dachgesims wird in seiner Geradlinigkeit unterbrochen durch das tieferliegende Dachgesims des Fenstererkers.

Der Grundriss des Hauses ist nahezu unverändert. So befinden sich im Flur noch die ursprüngliche Holztreppe mit gedrechseltem Geländer und der reich verzierte Anfangspfosten. Ebenso erhalten sind die farbigen Bodenfliesen und die Holzinnentüren, wobei die zweiflüglige Holztür mit Oberlicht im Erdgeschoss zwischen Windfang und Flurbereich besonders hervorzuheben ist. Diese ist geprägt durch einen über die gesamte Öffnungsbreite reichenden Rundbogen, der ein durch zwei tulpenförmige Sprossen unterteiltes Oberlicht aufweist. Die Türflügel zeigen Holzkassetten auf. Sehr repräsentativ zeigen sich die Stuckdecken im Erdgeschoss und zum Teil im Obergeschoss mit ihrer verschiedenartigen Ornamentik. Das Gebäude ist voll unterkellert.

Das Haus ist durch die prägnante Gestaltung der Straßenfassade stadtbildprägend. Im Zusammenhang mit der übrigen Bebauung an der Carl-von-Ossietzky-Straße beherrscht es das Straßenbild in der räumlichen Situation mit dem Stadtgarten. Die gesamte Häuserzeile einschließlich Park ist städtebaulich, wie auch gestalterisch als eine selten gewordene Einheit im Ensemble zu sehen. Weiterhin ist das Gebäude ein Zeugnis des großen wirtschaftlichen Aufstiegs der Stadt Viersen Ende des letzten Jahrhunderts und spiegelt in diesem Hause die bürgerliche Baugesinnung wider.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, kunsthistorischen, ortsgeschichtlichen, stadtentwicklungsgeschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.