Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 26

 

Standort:

Moselstraße 15,  D 41751 Viersen - Dülken

GPS:

5115' 02,8" N   06o 20' 01,3" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

18. Jahrhundert

Tag der Eintragung als Denkmal

28. Februar  1985

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Gasthaus "Zur Mosel" in Dülken

Denkmalbeschreibung:

Die vorstädtische Siedlung Dülkens entwickelte sich dort, wo die von Süden nach Westen verlaufende Heerstraße (heute Lange Straße) die Mosel (heute Nette) überquerte und auf die von Westen kommende Bruchstraße (heute Venloer - Moselstraße) traf. Hier unmittelbar an der Quelle der Nette ist die ehemalige Hofanlage entstanden. Aus den Akten ist zu entnehmen (Zeichnung von 1889), dass in dem Hof auch eine Brauerei existierte. Im hinteren Teil der Anlage ist eine kleine Brauerei mit einer Braupfanne eingezeichnet, von deren Standort vermutlich nur noch der Kaminabzug zeugt.

Das Brauereigewerbe in Dülken hat seit dem 15. Jahrhundert Bedeutung. Vor 1398 erhielten Dülkener Brauer das Privileg, in eigenen Kesseln in ihren Häusern brauen zu dürfen, während sie zuvor den Braukessel des Landesherrn benutzen mussten.

Der Hof ist ebenso der älteste Gasthof Dülkens, der noch in seiner baulichen Substanz erhalten ist. Die Tradition als "Gasthof zur Mosel" lässt sich bis auf das Jahr 1877 zurückverfolgen. Hier übernahm die Familie Aengeneyndt den Gasthof von den Geschwistern Hansen. Die Rolle des Hauses als Gasthof in der langen Zeit seines Bestehens ist daher für die Stadt Dülken von Bedeutung.

Die Moselstraße ist der tiefste Punkt der Stadt und war früher, als noch keine Kanalisation bestand, vielen Überschwemmungen ausgesetzt. Alle Häuser hatten an den Eingängen und Kellerfenstern Vorrichtungen zur Abwehr gegen das Eindringen des Wassers in die Räume.

Das in der geschlossenen Bebauung zurückliegende Gebäude bildet an dem Platz, bis 1765 an der Mosel, ab 1825 auf der Mosel, heute Moselstraße, eine sehr schöne Erweiterung im Straßenraum.

Beschreibung
Die ehemalige Hofanlage ist vermutlich im 18. Jahrhundert entstanden und erfuhr im 19. Jahrhundert eine Änderung der Fassade. Das Gebäude ist in sieben Achsen geteilt, die sich an den ursprünglich kleinteilig in 16 Teile gegliederten Fenstern im Obergeschoss ablesen lassen. Im Erdgeschoss waren die gleichen Fenster, jedoch mit einem in acht Teile gegliederten Oberlicht. Auf den rechten beiden Achsen befand sich (wie ablesbar in der Fassade durch Stichbogen) eine Toreinfahrt, die jedoch geschlossen und mittig mit einem Fenster versehen wurde. Die Türe mit großem Oberlicht ist in der dritten Achse, so dass ursprünglich je zwei Fenster zur linken und zur rechten Seite angeordnet waren. Fenster und Türe sind in einen hölzernen Blockrahmen eingesetzt. In der Seite zur heutigen Schöffengasse ist das Obergeschoss in Fachwerk mit Holzgewänden in drei Felder geteilt, wobei der untere Teil in Mauerwerk erstellt ist. Erdgeschossig werden die Achsen jeweils durch ein Fenster betont, im Obergeschoss befinden sich im linken und im mittleren Feld jeweils zwei kleine Fenster innerhalb des Fachwerks. Das Gebäude ist geschlämmt und hat ein in roten Ziegeln gedecktes Walmdach, Deckenanker sind in der Fassade sichtbar. Der frühere Hof der Anlage ist heute durch Anbauten wie Kegelbahn und Hintergärten aus dem jetzigen Jahrhundert zum größten Teil geschlossen.

Das Innere des Gebäudes ist durch Umbauten für den Gasthofbetrieb total verändert.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere siedlungsgeschichtlichen, ortsgeschichtlichen, städtebaulichen und platzgestalterischen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.