Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 248 |
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Standort: Bergstraße, D 41749 Viersen - Süchteln GPS: 51o 16' 49,2" N 06o 21' 50,3" O Zuständigkeit: Stadt Viersen Baujahr: 1906 Tag der Eintragung als Denkmal 1. Februar 1991 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Grabstätte Rossié auf dem Friedhof in Süchteln
Denkmalbeschreibung: Von einem ca. 5 m hohen Rundbogen mit Dreiecksgiebel geht in halber Höhe symmetrisch zu beiden Seiten eine halbbogenförmig angelegte Pergolakonstruktion ab. Sie verläuft über drei Säulen (Sandstein/Granit) und einem klassizistischem Grabpfeiler (Zeltdach) in eine Brüstung und endet rechtwinklig in drei weiteren halbhohen Säulen, von denen die jeweils frontbegrenzende Säule mit einer Kelchschale mit reichem Ornament geschmückt ist. Auch die Basen und Kapitelle der Säulen sowie die Friese der Grabpfeiler tragen aufwendig gearbeitetes Ornament. (s.o.) In der Sandsteinbrüstung wechseln die - in romanisches Rundbogenfries gefassten - Grabinschriften mit unbeschrifteten Teilen, die von Malteserkreuzen durchbrochen sind. Die Grabinschriften - in Blei
gegossene Buchstaben - lauten nach rechts außen verlaufend Carl A. Rossié Die Inschrift im unteren Grabpfeiler sowie die folgende Grabinschrift in der Brüstung sind zerstört. Elisabeth Rossié Bürgermeister Sophie Odendal Die Inschriften nach links außen
verlaufend lauten Mathias Rossié Im Pfeiler oben Thomas Rossié August Rossié Clara Rossié Den Mittelpunkt der Anlage bildet der - aus Sandsteinblöcken errichtete - Rundbogen mit klassizistischem Dreiecksgiebel, der einen weiteren Dreiecksgiebel mit Akroter trägt. Den Akroter schmückt ein Relief aus Mohnkapseln (Attribut des griechischen Gottes Thanatos = Allegorie des Schlafes). Der Giebelaufsatz ist mit romanischem Rundbogenfries bear-beitet und trägt als Medaillon das in den Stein gearbeitete Relief JHS. Der Hauptgiebel ist mit romanischen Zickzackgiebeln geschmückt. Der Rundbogen wird im oberen Innenraum von einer in den Sandstein gearbeiteten - gewundenen Dornenhecke eingefasst. Darunter befinden sich links und rechts je zwei Säulenpaare (Sandstein/Granit), deren romanische Würfelkapitelle reich mit wechselndem Palmettenornament besetzt sind. Der Bogen fasst ein weißes Marmorkreuz, auf dem sich - als aufgesetztes Relief - der Kopf des gekreuzigten Jesus findet. Mit Bart, langem Haar und Dornenkrone entspricht er dem byzentinisch geprägten Christusbild. Vor dem Sockel des Kreuzes, der die
Inschriften Die Grabstelle wird von der Familie
C.J. Rossie im Jahre 1898 erworben. Die Anlage entsteht im Jahre 1906 im
"Atelier für Grabdenkmäler und Figuren D. Meinardus". Sie
ist in der rechten äußeren Grabsäule signiert: D. Meinardus 1906. Carl Josef Rossie (1794 -1871) ist Goldschmied in Süchteln. Seine Söhne Carl Adolph, Thomas, Mathias und August gründen im Jahre 1864 die Textilfabrikation Gebr. Rossié die nahezu einhundert Jahre in Süchteln existiert. Carl Odendal ist mit einer Schwester der Brüder Rossié verheiratet. Er ist von 1872 bis 1908 Bürgermeister in Süchteln-Carl Adolph Rossié, der jüngste der Gebr. Rossié, wird 1912 zum königlichen Kommerzienrat ernannt. Die Grabanlage ist beispielhaft für die Sepukralkunst des Großbürgertums des Wilhelminischen Zeitalters. Ganz im Stil des Historismus vermischen sich hier romanische, gotische und klassizistische Elemente, in Form, Materialien und Ornamentik. Die aufwendig gearbeitete, dekorativ repräsentative Grabanlage soll die wirtschaftliche Bedeutung der Unternehmerfamilie widerspiegeln. Aus wissenschaftlichen, insbesondere
kultur- und ortsgeschichtlichen Gründen stehen Erhaltung und Nutzung
der Grabanlage gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen
Interesse. |