Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 24

 

Standort:

Theodor - Frings - Allee 10, D 41751 Viersen - Dülken

GPS:

5115' 02,5" N   06o 19' 51,9" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1883

Tag der Eintragung als Denkmal

28. Februar 1985

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Halbvilla in Dülken

Denkmalbeschreibung:

Die zweigeschossige Halbvilla im Neurenaissancestil wurde um 1887 erbaut. Sie ist in 4 : 2 Achsen errichtet, wobei die Eingangseckachse zurückgesetzt ist. Sie wird durch eine über eine Treppe zu erreichende, bunt geflieste Eingangsvorhalle mit darüber liegendem Balkon betont. Ein polygonaler vorspringender Eckturm mit Haubendach akzentuiert die Ecksituation. Das Mansarddach ist schiefergedeckt.

Im Erdgeschoss befinden sich unterschiedlich breit profilierte Rundbogenfenster mit Abschlussstein, sehr schmal-hohe im Turmbereich, ein breites seitlich der Vorhalle, die sich auch rundbogig öffnet.

Im Obergeschoss setzen sich die Fensterachsen in rechteckigen, mit Verdachungen versehenen Fenstern fort.

Die Putzfassade ist im Erdgeschoss als Quadermauerwerk, im Bereich des Obergeschosses als Bänderputz gestaltet. Die Flächen unterhalb der Fenster besitzen teils Blindbalustraden, teils geometrische Putzflächen oder Girlandenputz.

Das im Stuckputz und an den Eckfenstern vorkommende Kreismotiv wird durch blinde Ochsenaugen über den Obergeschossfenstern, des Turmes wiederholt.

Die horizontale Gliederung des Gebäudes übernehmen Sockel-, Fensterband- und Kranzgesimse mit Rundstabfries.

Die Villa ist mit einem schmiedeeisernen Gitter zur Straße hin eingefriedet. An dem Gebäude befindet sich ein 1956 rückwärtig versetzter Neubau.

Im Innern ist die Villa nahezu original mit Treppenhaus (Geländer erneuert) und weißem Marmorboden sowie Stuck im Eingangsbereich erhalten. Die Parkettböden sowie die reiche Deckenstuckierung ist in jedem Raum unterschiedlich gestaltet. Besonders aufwendig ist der Flur im Erdgeschoss mit Stuckfries und Stucktympana über den Zimmertüren geschmückt. Das Speisezimmer mit Kassettenstuckdecke ist vom nächsten Raum durch eine Originalschiebetür abzuteilen.

Im Wintergarten, mit Rundbogenfenster und flachgemauerter Kappendecke, ist ein bunter Fliesenboden verlegt.

Der prunkvolle Innenausbau setzt sich im 1. Obergeschoss gemäßigt fort, bis auf das Eckzimmer mit Stuckdecke besitzen die Räume nur Stuckkehlen. Die Holzinnentüren sind zum größten Teil erhalten, die Fenster alt, ebenso die Dielenböden.

Der Keller besitzt Kappendecken und eine Kohlenschütte mit Verschlag.

Die auffällig gestaltete Villa prägt die Ende des letzten Jahrhunderts angelegte Theodor-Frings-Allee entscheidend mit, die als Beispiel für die Baugesinnung am Ende des 19. Jahrhunderts in einer wirtschaftlich prosperierenden und aufstrebenden Kleinstadt gilt.

Die originalen Stuckfassaden an der Straßen- und Südseite mit Balkonformen, Stuckgliederung und Fensterteilungen tragen bereichernd zum Straßenbild bei.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere städtebaulichen, architektur- und kunstgeschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) Denkmalschutzgesetz im öffentlichen Interesse.