Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 238 |
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Standort: Hochstraße 10, D 41749 Viersen - Süchteln GPS: 51o 17' 09,3" N 06o 22' 13,0" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: ca. 19. Jahrhundert Tag der Eintragung als Denkmal 30. August 1990 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Weberhaus in Süchteln Denkmalbeschreibung: Geschichte: Die Geschichte des heutigen "Weberhaus" und des Haus Tendycks ist miteinander verwoben. Im 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts bilden sich zwei eigenständige Gebäude mit verschiedenen Besitzern. 1534 wird erstmalig das Leuthen- oder Stüpergut erwähnt. Als Inhaber wird Stinken Stuper genannt. Dieses Gut liegt an dem Stü-persträßchen oder Jacobsträßchen, der heutigen Propsteistraße. Das Stüpergut ist an die Kirche kurmütig. 1589 wird im Lagerbuch der neue Inhaber Gert
Stiipers aufgeführt. Er zahlt jährlich zu Ostern an die Kirche 1 Pfund
Wachs und 2 Ra-der Heller als Zins, da er beim Bau des Hauses die
Kirchenmauer als Hausrückwand benutzt und das Dach auf den Kirchhof
aus-kragt. Zudem wird er verpflichtet, die Kirchenmauer instand
zu-halten. 1627 Jan Leuthen ist neuer Besitzer des Gutes. 1642 wird Matthias Leuthen als neuer Inhaber aufgeführt. Er ist mit Eva Kox verheiratet. Die darauffolgenden Eigentümer sind Matthias Kox und später Jan Leuthen, der Schwiegersohn von Matthias Kox. Dieser ist als Schulmeister tätig. 1741 wird Peter Rath als Inhaber genannt. 1782 heiratet dessen Tochter, Anna Gertraud Rath, Johann Endepohl aus Gladbach. Aus dieser Ehe gehen 6 Kinder hervor: Seraphin, Anne-Marie, Balbeau, Jacob, Peter Theodor und Matthias. 1792 übernimmt Johann Endepohl, 47-jährig, nach Umzug nach Süchteln, den Hof und wird Landwirt. Auf dem Hof lebt auch sein Schwager Jacob Anton Rath. 1798/99 wird in der in französischer Zeit angelegten Bevölkerungsliste der Name der heutigen Propsteistraße mit rue de Freithoff (Friedhof) angegeben. 1812 oder später wird als neuer Besitzer Jacob
Endepohl genannt, der älteste Sohn Johann Endepohls. Er kauft das an
der Hochstraße gelegene Haus des Bandwebers Hubert Dickmann auf, das
unmittelbar an das alte Stüpergut angrenzt. 1822 legt er sein Lehreramt nieder, um nur noch
Handel zu betreiben. ca. 1853 wird das unbebaute, als Garten
genutzte Grundstück zwischen dem ehemaligen Stüpergut und dem Wohn-
und Geschäftshaus des Peter Theodor Endepohls geschlossen. Es entstehen
Häuser mit Stallungen. 1897 nach einem Brand erwirbt Oswald de Haer
den ehemaligen Stü-mit dem an der Hochstraße gelegenen Gebäude und
den in der Baulücke entstandenen Häusern mit Stallungen, quasi den
Besitz des Jacob Endepohl. Der Besitz des Peter Theodor Endepohls geht
an die Familie Tendyck. Oswald de Haer ändert bei Wie-deraufbau die
Nutzung der Gebäude. Die an der Hochstraße gelegene Gebäudeseite erhält
ihr heutiges Gesicht. 1901 erwirbt den Gasthof Josef Hilgers. 1905 wird Karl Thelen der letzte Wirt des Gasthofes "Süchtelner Hof". 1921 übernimmt die Gemeinde Süchteln den Gasthof. 1922 nutzt die Stadtsparkasse Süchteln die Räumlichkeiten. Bis auf den Saal wird das Gebäude entsprechend den Anforderungen der Stadtsparkasse umgebaut. 1928 stellt eine Bauzeichnung dieses Saal als Turnhalle dar. Die ge-plante Rückführung der Nutzung als Saal mit Bühne und Sit-zungsraum wird wahrscheinlich nicht ausgeführt, da bis 1963 die Turnhallennutzung weiter bestehen bleibt. 1934 geht der Besitz an die Stadtsparkasse Süchteln über. 1939 wird ein gänzlicher Um- und Durchbau geplant. 1963 Durch die Kriegswirren und die Schwierigkeiten der Nach-kriegszeit kommt die geplante Baumaßnahme erst jetzt zur Aus-führung. 1974 geht das Eigentum der Stadtsparkasse Süchteln
- ehemaliger Süchtelner Hof und ehemaliges Haus Tendyck - an die Stadt
Viersen über. 1985 - 1987 Das heutige "Weberhaus" wird durch Umbau und Restaurierung des ehemaligen Besitzes Oswald de Haers, als Bürgerzentrum und Zweigstelle der Stadtbücherei eingerichtet. Beschreibung: Das Haus, in konventioneller Konstruktion zweigeschossig er-richtet, gliedert sich zur Hochstraße in 3 Achsen. Die axialsym-metrische Fassade erfährt durch die Anordnung der Fenster und der Eingangstür sowie durch das Giebelhäuschen eine Betonung der Mitte. Die Umgestaltung des Erdgeschosses mit Putz ist vermutlich auf die Umbaumaßnahme der Stadtsparkasse zurückzuführen. Das Obergeschoss ist in gelben und roten Backsteinen ausge-führt. Die Fenster sind hier mit Rundbogen überspannt. Das Haus in der Nähe der Pfarrkirche St. Clemens ist ein Blickpunkt im Ortskern von Süchteln und bekommt so eine städte-bauliche Bedeutung. Aus wissenschaftlichen, insbesondere städtebaulichen und orts-geschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Ge-bäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
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