Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 230

 

Standort:

Bistard 25 - 25c,  D 41751 Viersen - Bistard

GPS:

5116' 18,4" N   06o 20' 14,1" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1879 / 1892 / 1897

Tag der Eintragung als Denkmal

15. Juni 1990

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Karmannshof in Bistard

        

Denkmalbeschreibung:

Die vierflügelige Hofanlage, landschaftstypischgelegen, trägt den Namen Karmanns-Hof. Er besteht im Kern aus dem Wohnhaus mit angrenzendem Torbau, Scheune und dem Stallflügel.

Das Wohngebäude in zwei Geschossen mit Satteldach gliedert sich in fünf zu  zwei Achsen, wobei die mittlere Eingangsachse risalitartig vorgezogen ist. Das Achssystem setzt sich bis ins Innere des Gebäudes fort. So ist die Eingangsachse gleichzeitig zweigeschossige Erschließungsachse mit originaler Holztreppe. Der Bodenbelag im Flurbereich ist in einem schwarzen Natursteingehalten.

Der insgesamt backsteinsichtige Hof erfährt beim Wohnhaus durch Mauerwerkdetails, wie Zahnschnitte, die als Kranz- und als Geschossgesims sowie den Lauf des Ortgangs und der Haus-Ecken folgen, eine besondere Gestaltung. Die Fenster des Hauses wurden bei der Modernisierung umgestaltet. Die Türe ist im ursprünglichen Zustand belassen.

An die Giebelseite des Wohnhauses schließt der ehemalige Kuhstall mit Rundbogenfenstern und vorgeblendeten Lisenen in der Fassade an.

Der östliche Flügel wird gebildet durch den Torbau. Er wurde mit dem Süd- und Westflügel laut Plan in der Bauakte 1892, nach der Zerstörung durch den Wirbelsturm am 01:07.1891, wieder aufgebaut. Ein Brand am 29.05.1897 zerstörte einen Teil der Anlage erneut. Sie wurde im gleichen Jahr wieder hergerichtet.

Der Südflügel bildet die Scheune mit einer weit in den Hofraum geschleppten Remise. Bemerkenswert ist die Ausbildung einer einzelnen gusseisernen Stütze mit f1oralem Gusswerk am Kapitell, die die Dachkonstruktion auffängt. Der Pferdestall schließt den Hof.

Die Hofanlage, verhältnismäßig ungestört im Landschaftsbild erhalten, ist in sich als eine geschlossene Einheit zu sehen mit einer deutlichen Prägung. Geringfügige Veränderungen außer Betracht gelassen, bildet der Hof anschaulich die typische vierflügelige Hofanlage mit den entsprechenden Ökonomiegebäuden und gibt so auch volkskundlich Aufschluss über Arbeits- und Produktionsverhältnisse damaliger Wirtschaftsbetriebe.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere landschaftsprägenden, architekturgeschichtlichen sowie als Zeugnis damaliger landwirtschaftlicher Produktionsstätten stehen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (l) des Denkmalschutzgesetzes in öffentlichem Interesse.