Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 220 |
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Standort: Albert - Einstein - Straße 1a, D 41751 Viersen - Dülken GPS: 51o 15' 18,1" N 06o 19' 45,1" O Zuständigkeit: Stadt Viersen Baujahr: 1889 Tag der Eintragung als Denkmal 5. September 1989 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Alter Wasserturm in Dülken
Denkmalbeschreibung: Der Turm besteht aus einem konisch zulaufenden Schaft - ca. 40-75 cm dickes Ziegelmauerwerk -, der sich auf einem 1,50 m hohen verputzten Sockel erhebt. Die beide darüberliegenden Wohngeschosse sind mit 8 Zwillingsfenstern versehen. Der Boden ist verputzt. Die Öffnungen sind mit Ziegelsteinen vermauert. Der Schaft ist mit kaminroten Klinkern von ca. 20 cm Dicke verblendet. Umlaufende ein- und zweischichtige gelbfarbene Bänder gliedern den Turm horizontal. Die Geschosse werden weiter durch kräftige Gesimse markiert. Auf dem in etwa 24 m Höhe liegendem Abschlussgesims mit innenliegendem Ringträger, kragt in einer Stahlträgerrippenkonstruktion die Konsole für die Außenschale des Kopfes aus. Zwischen den Rippen aus Doppel T-Trägern liegt eine, sich nach oben wölbende Backsteinausfachung von 12 cm Dicke. Die Mauerschale des Kopfes ist ebenfalls in 24 cm starkem unverkleidetem Backstein ausgeführt. Die Dachhaut wird von einer Stahlkonstruktion aus Trägerringen mit darüberliegenden Hochstahlprofilen getragen. Der Behälter besteht aus einem Hängeboden und einem Zylinder mit Druckring. Er ist auf einem kräftigen Lagerring aufgelegt. Alle Stahlverbindungen des Wasserturmes sind genietet. So ist auch der Behälter aus ca. 1/2 m großem Walzblecheisen zusammengesetzt. Das mächtige Hauptzu- und ableitungsrohr dient in Verbindung mit eisernen Ringkonsolen als durchgehende Säulenstütze der einzelnen Zwischengeschosse. Die ersten drei Gehschoßdecken sind in Doppel-T-Trägern, die sternförmig auf das Fallrohr zulaufen und mit Backsteinen ausgefacht sind, errichtet. Die drei darüberliegenden Geschosse sind in einer Holzkonstruktion mit Fetten und Schalung ausgebildet. Der Turmaufbau mit dem Behälter wird im Januar 1988 abgebrochen. Der alte Wasserturm in Dülken weist einen rein funktionellen Aufbau vor, erkennbar in Konstruktion und Ausführung des noch neuartigen Systems. Seine Erscheinung jedoch wird bestimm durch sein historisches Dekor. Diese Zwiespältigkeit der Jahrhundertwende, nämlich einerseits der sich steigernde technische Fortschritt und andererseits das Zurückgreifen auf historische Architektur-Elemente wird hier deutlich. Somit ist der alte Wasserturm in Dülken ein wichtiges und erhaltenswertes technisches Denkmal für die wirtschaftlich-soziale Stadtentwicklung des späten 19. Jahrhunderts. Weiter ist der Wasserturm ein für die Silhouette Dülkens wichtiges Identifikationsmerkmal. Aus wissenschaftlichen, insbesondere technikgeschichtlichen, wirtschaft- und sozialgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (l) des Denkmalschutzgesetzes in öffentlichem Interesse.
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