Denkmale in der Stadt Viersen |
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Lfd. - Nr. 182 |
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Standort: Gereonstraße 82, D 41747 Viersen GPS: 51o 15' 03,3" N 06o 23' 59,9" O Zuständigkeit: Stadt Viersen Baujahr: 1902 / 1937 Tag der Eintragung als Denkmal 28. September 1988 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Ehem. Kath. Volks- und Berufsschule in Viersen Denkmalbeschreibung: Geschichte Das Gebäude an der Gereonstraße wurde deshalb von Beginn an als 4-klassige Volksschule genutzt. Hierzu wurden 2 Lehrer der ehemaligen Schulbezirke und 2 Lehrer neu angestellt. 1928 wollte die aus den Fortbildungsschulen neu entstandene Berufsschule - Viersen - das Gebäude, das durch den Neubau der Schule im Hamm frei werden musste, beziehen, da die Raumfrage in dem kleinen Schulgebäude an der Friedensstraße, in dem sie untergebracht war, immer enger wurde. Durch die schlechte Wirtschaftslage der Stadt verzögerte sich aber die Fertigstellung und es wurde Ostern 1930, bis der Umzug bewerkstelligt werden konnte. Bis 1935 wurden aufgrund der per Ortsstatut erlassenen Berufsschulpflicht immer mehr Berufszweige in die Berufsschulen integriert. Dies ließ sich aber räumlich kaum verkraften, trotz Unterricht von morgens 7.00 Uhr bis abends 22.00 Uhr und sonntags vormittags. Der damalige Leiter der Berufsschule, Herr GOL Tipkötter, drängte. Der am 29. Dezember 1936 gestellte Antrag zum Bau der Erweiterung des Berufsschulgebäudes wurde 1937 genehmigt und mit dem Bau wurde begonnen. Außerdem wurde 1937 ein Berufsschulzweckverband der Viersener mit den Berufsschulen in Süchteln und Dülken gegründet, der bis zu kommunalen Neugliederung im Januar 1970 bestand. Seit 1970 liegt die Schulträgerschaft beim Kreis Viersen, der die Schule seit einigen Jahre als Kreismusikschule nutzt. Beschreibung Die beiden rechten Fensterachsen beinhalten im Erdgeschoss den offenen, zweitürigen mit einer Treppe versehenen Haupteingang des Gebäudes und sind als Risalit ausgebildet, der eine polygonale Eckbetonung mit Türmchen erhielt und mit einem reich ornamentierten und ehemals bekröntem Giebel seinen Abschluss findet. Alle Tür- und Fensteröffnungen im Erd- und Obergeschoss der Fassade sind mit Formziegeln umrahmt, die nach oben als Segmentbogen mit Schluss- und Anfangsstein aus dem o.g. Kunststein ausgebildet sind. Die Dachtraufe ist als Zahnfries gestaltet. Das Dach selbst hatte ursprünglich 2 schmuckbegiebelte Gauben, die bei dem u. g. Erweiterungsbau durch eine bis zu diesem Bau durchgehende Gaube ersetzt worden sind. Das eingeschossige Nebengebäude mit Mansarddach an der linken Seitenfassade gliedert sich zur Straße hin vertikal durch einen Mittelrisaliten mit Rundbogenfenster in der oben beschriebenen Art und einer Eckbetonung als Lisene, horizontal durch die o.g. Kunststeinbänder, die von der Hauptfassade durchlaufen. Die linke Fassade hat eine vertikale Betonung, deren Mittelpunkt 3 Lisenen bilden, die über die Traufe hinaus in den Dachabschluss einer Gaube münden. Das o.g. Nebengebäude hat an seiner linken Fassadenseite eine Eckbetonung durch zwei Türen, die als Risalit ausgebildet sind und die horizontal verlaufenden Kunststeinbänder übernimmt. Die rückwärtige Fassade stellt vom Prinzip her das Spiegelbild der Hauptfassade dar mit zwei Ausnahmen: 1. Der Eingangsrisalit, hinter dem sich das Treppenhaus mit einer 3-zügigen Treppe verbirgt, hat eine Mittelbetonung durch eine Fensterachse mit großen Öffnungen über 3 Geschosse, die durch die Treppenabsätze an dieser Seite entstanden sind, sowie rechts und links daneben jeweils eine Fensterachse mit kleinen Öffnungen. Den abschließenden Giebel ziert das ehemalige Stadtwappen von Viersen. 2. Die Öffnung des Mittelrisaliten am Anbau der linken Fassade ist zugemauert und rechts und links des Risaliten stehen zwei Fensteröffnungen. Der übrige Gebäudeteil ist eine Erweiterung aus dem Jahre 1937 in modernem Stil, die den Ursprungsbau abrundet und die Kubatur des Hauptgebäudes symmetrisch ergänzt. Dazu gehört auch das rückwärtige Nebengebäude, das jedoch nur eingeschossig errichtet worden ist. Die Fassaden gliedern sich durch Fensterachsen und Fensterbänder, die die ursprünglichen Fensterproportionen aufnehmen, aber keine Bögen mehr aufweisen. Die Fenster- und Türöffnungen sind mit einem dunkelgrauen Steinrahmen eingefasst. Das Dach hat im 2-geschossigen wie auch zur Schulhofseite des eingeschossigen Gebäudeteiles durchgehende Dachgauben mit Flachdächern erhalten. Im Inneren des Gebäudes befindet sich hinter dem Eingang an der Hauptfassade und dem darauffolgenden Windfang der Flur und das Treppenhaus innerhalb des älteren Teiles des Gesamtgebäudes. Das Treppenhaus besteht aus einer 3-zügigen zur Gereonstraße gerichteten Freitreppe mit schmiedeeisernem Geländer. Die Wände sind wie auch im Flur bis zu einer Höhe von ca. 1,50 m mit beigefarbenen Kacheln verkleidet. Die Schule ist in ihren Teilen und mit ihrer gut erhaltenen Fassade und Grundrissaufteilung Zeuge nicht nur für die Architekturrichtung der Zeit, in der sie entstand, sondern auch durch den bis heute aufrecht erhaltenen Schulbetrieb für die kulturgeschichtliche Entwicklung. Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, kulturgeschichtlichen und ortsgeschichtlichen Gründen stehen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
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