Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 145

 

Standort:

Kreuzherrenstraße 22,  D 41751 Viersen - Dülken

GPS:

5114' 58,2" N   06o 20' 02,2" O

Zuständigkeit:

Stadt Viersen

Baujahr:

18. Jahrhundert

Tag der Eintragung als Denkmal

14. April 1987

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Altes Rathaus in Dülken

Denkmalbeschreibung:

Geschichte
Im "Rheinischen Städteatlas" V Nr. 27, 1979 Dülken, sind die verschiedenen Standorte des ehemaligen Rathauses wiedergegeben. (Zitat:)

"1553 Rathuiß (VI l j, fol. 32), herren Houiß (Stad Akt 64b; Chronik.S.196), lag am Markt, 1791 abgebrannt und in ein dem Kloster gehörendes Gebäude an der Klosterstraße (Tafel l, Grundriss), 1838 in das Kloster selbst und 1857 in das gegenüberliegende Heistersche Hs. verlegt (Chronik, S.173 ff)"

Ab 1857 befindet sich das Rathaus also im Heisterschen Haus, in der Nachbarschaft des Kreuzherren-Klosters.

"Chronik der Stadt Dülken" Zitat Seite.173:
"Nach dem Brande des Rathauses 1791 wurde das Bürgermeisteramt in ein auf dem Platze der jetzigen Kaplanei stehendes, zum Kloster gehöriges, altes Gebäude verlegt, 1835 aber in das säkularisierte Kreuzherrenkloster selbst, das für die Folge auch das Friedensgericht und die Schulräume barg. 1857 kaufte dann die Stadt von den Erben J. Poeth das gegenüberliegende von Heistersche Haus für 5000 Tlr., und es dienten von nun an die oberen Räume als Bürgermeisteramt, während im Erdgeschoss sich die Justiz einrichtete."

Das aus dem 18. Jahrhundert stammende, auf der Klosterstraße liegende Haus ist ein einfacher Backsteinbau von 7 Achsen unter Satteldach. Die jetzt vermauerte Türöffnung schloss eine zweiflügelige Tür, die zierliche Rokokofüllungen mit Muschelmotiven zeigte, darüber befand sich ein Oberlicht mit geschwungenem, schmiedeeisernem Gitter. Die Türen und Treppen im Hausflur wiesen gleichfalls hübsche Rokoko-Ornamente auf.
Die angesprochene zweiflügelige Tür ist heute in Theodor-Frings-Allee 22 ausgestellt.

Beschreibung
Äußeres

Ostseite
Der 2-geschossige Massivbau, traufseitig zur Kreuzherrenstraße gelegen, gliedert sich in 3 (ehemals Kreuzherrenstraße 20) und 7 Achsen (ehemals Kreuzherrenstraße 22). Die Eingänge liegen in der dritten (ehemals Kreuzherrenstraße 20) und fünften Achse (ehemals Kreuzherrenstraße 22) (von Norden aus)

Der graue Strukturputz, die profilierten Putzlaibungen der Fenster und die Fenster selbst stammen aus den 60er Jahren. Die 2-flügeligen Holzeinfachfenster haben Kämpfer und Oberlicht.

Westseite
Das Haus ist jünger als das Haus ehemals Kreuzherrenstraße 22. Die Urkarte von 1812 (siehe Kopie Städteatlas) zeigt noch eine Durchfahrt. Auf der Hofseite ist ein Anbau mit Kelleraußentreppe zur Waschküche vorgelagert.

Inneres
Im Flur von Haus ehemals Kreuzherrenstraße 20 befindet sich ein Schieferboden (Plattengröße 30/30 cm), eine alte Zimmertür (Prinzip Rahmen und Füllung) mit profilierter Laibung und die alte Haustür (Pr.R + F) mit Oberlicht. (~ 1860)

In Haus ehemals Kreuzherrenstraße 22 sind noch Teile des klassizistischen Treppengeländers (Pfosten) vorhanden, sowie 3 Putzdecken mit Kehle und Spiegel, eine davon verbaut. Die Bausubstanz im Haus ehemals Kreuzherrenstraße 22 zeigt überwiegend den alten Zustand.

Im Dachgeschoss, das um 1900 einen neuen Dachstuhl in Nadelholz bekam, sind am Südgiebel 2 Kammern eingebaut.

Die Bedeutung des Gebäudes an der Kreuzherrenstraße (1679 - 1970 Klosterstraße genannt) liegt in erster Linie im städtebaulichen und ortsgeschichtlichen Zusammenhang.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere ortsgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen, liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.