Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 127

 

Standort:

Winkelstraße 22, 24, 26, 26a, 28, 30, 32, 34, 36,  D 41747 Viersen

GPS:

5115' 28,8" N   06o 23' 55,3" O

Zuständigkeit:

Stadt Viersen

Baujahr:

19. Jahrhundert

Tag der Eintragung als Denkmal

27. August 1986

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Viersener Burg in Viersen

Nordseite 

Nordseite

Ostseite

Südseite

Denkmalbeschreibung:

Geschichte
Bei dem Vierkanthof handelt es sich um den ehemaligen Burg-, Faeßen- oder Brauershof, ein Nachfolgegut der Viersener Burg. Der Hof mit seinen abhängigen Katen ist in der Tranchotkarte von 1805/06 als "Burchof" und "Fossenhof" eingetragen und noch ringsum von Wassergräben umgeben, die von der Rintger Siep gespeist wurden. Es wird sich um einen ehemaligen Adels- oder Rittersitz gehandelt haben (der Geldrischen Edelherrn von Kessel?). Auf dem Landsitz der Burg, dem Burgfeld, das bis zur Hauptstraße reichte, entstand ein großer Teil des Zentrums der heutigen Stadt Viersen.

Die Geschichte der ehemaligen Viersener Burg lässt sich bis in das Jahr 1369 zurückverfolgen.

Beschreibung
Der zur Winkelstraße traufseitig gelegene Torflügel ist mit einem Keilstein über der Tordurchfahrt mit der Inschrift W.W.B. auf 1854 datiert. Dieser Flügel beinhaltete ehemals einen Pferdestall sowie ein Holzlager und wurde 1910 in Wohnungen umgewandelt. Das zweigeschossige Wohnhaus der insgesamt geschlossenen und im Straßenverband errichteten Hofanlage erstreckt sich traufseitig zur Alten Bruchstraße. Es diente ausschließlich zu Wohnzwecken. Küche und Wohnzimmer befinden sich im Erdgeschoss. Das Obergeschoss ist für Schlafräume bestimmt.

Den gegenüberliegenden Flügel der Anlage bildet eine Scheune. Vermutlich befand sich zwischen Wohnhaus und Scheune eine offene Remise, von der noch die Außenwand erhalten ist. Den nahezu quadratischen Grundriss der Anlage schließt der Torbau zur Winkelstraße.

Im Gegensatz zum niederrheinischen Hallenhaus, das bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine offene Herdstelle aufweist, befand sich hier unter städtischem Einfluss Herd und Ofen.

Die Hofanlage in Backstein errichtet, allerdings nur in den Außenwänden, ist im Innern mit Holzgewänden konstruiert.

Der Hof an der Winkelstraße weist nicht nur die Charakteristika eines Vierkanthofes in einem nahezu unveränderten Zustand, sondern zeigt ebenso anschaulich die fortschreitende typische Entwicklung der bäuerlichen Hofanlage.

Neben seiner architekturgeschichtlichen Bedeutung bezieht der Hof den Denkmalwert aus seiner ortsgeschichtlichen Bedeutung als Nachfolgegut der Viersener Burg und bildet so ein wichtiges Identifikationsmerkmal zur Geschichte, Gestalt und Bedeutung des Ortsteils Rintgen.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, ortsgeschichtlichen, volkskundlichen und siedlungstopographischen Gründen liegt die Erhaltung und Nutzung des Hofes an der Winkelstraße gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.