Denkmale in der Stadt Viersen

Lfd. - Nr. 123

 

Standort:

Am Alten Rathaus 4, D 41751 Viersen - Dülken

GPS:

5114' 58,0" N   06o 19' 50,6" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1904

Tag der Eintragung als Denkmal

30. Juli 1986

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Villa in Dülken

        

Denkmalbeschreibung:

In unmittelbarer Nähe des ehemaligen Rathauses, raumbildend an dem Platz "Am Alten Rathaus" beteiligt, grenzt die zweigeschossige freistehende Villa an.

Die Eingangsachse, turmartig zurückversetzt, mit einem Haubendach, leitet zur Doergensstraße ein. Die Putzfassade mit historisierenden Schmuckformen ist in unregelmäßigen Achsen gegliedert und erfährt ihre Gestaltung durch aufgesetzten Giebel mit vorgelagertem Erker, Balkon sowie erdgeschossigem Vorbau. Ein stark strukturiertes Kranzgesims leitet zu den Dachaufbauten über. Die Fenster, durch Stuckwerk an den Laibungen abgesetzt, sind zum größten Teil im originalen Zustand erhalten.

Zusätzliches Schmuckwerk erfährt die Fassade durch vorgeblendete Lilienanker, die als Motiv stilisiert, auch in den Türlaibungen im Innern des Gebäudes wiederkehren.

Das Haus ist umgeben von einem schmiedeeisernen Zaun mit f1oralem Dekor zwischen einer Anordnung von Säulen. In das Tor sind die Initialen CL (vermutlich Carl Lüning, Bauherr) eingearbeitet.

Das Innere der Villa muss im Ganzen als wohl erhalten angesehen werden. So befinden sich die originalen, stark profilierten Stuckdecken sowie Parkett im Erdgeschoss und Dielenböden in den Obergeschossen in einem guten Zustand. Der Boden in der Diele ist in Marmor und die Decke darüber in Kassettenstuckwerk ausgeführt.

Erwähnenswert sind die Ausbauarbeiten in Holz, wie die Zimmertüren mit Schnitzwerk in den Zargen und Messingklinken sowie die originale Eichenholztreppe. Die Flurlampe stammt ebenfalls aus der Erbauungszeit.

Die ehemalige Küche mit buntgemusterten Fliesen befindet sich im Souterrain des Hauses.

Die aufwendig gestaltete Villa prägt die Ende des letzten Jahrhunderts angelegte Theodor-Frings-Allee, die an dem ehemaligen Rathausplatz eine Erweiterung des Straßenraums erfährt, entscheidend mit. Weiterhin ist sie als Beispiel für die Baugesinnung am Ende des 19. Jahrhunderts in einerwirtschaftlich prosperierenden und aufstrebenden Kleinstadt zu sehen. Die originalen Stuckfassaden sowie Erker, Giebel und Turm tragen .zu dem städtebaulichen Ensemble am Rathaus bei.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere städtebaulichen und architekturgeschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gem. § 2 (l) des Denkmalschutzgesetzes in öffentlichem Interesse.