Denkmale in der Stadt Kempen |
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Lfd.-Nr. 257 |
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Standort: Hessenring 43, D 47884, Kempen GPS: 51o 21' 44,2" N 06o 24' 58,4" O Zuständigkeit: Stadt Kempen Baujahr: 1892, 1905 Tag der Eintragung als Denkmal 20. September 1996 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Amtsgerichtsgebäude in Kempen
Denkmalbeschreibung: Das Amtsgericht besteht aus dem 1892 bzw. 1905 errichteten Gebäude sowie einem in der Nachkriegszeit (1958) an der Rückseite quer errichteten Anbau, der nicht in den Denkmalwert eingeschlossen ist. Der zentrale, schräg zum Hessenring gestellte Hauptteil (zweigeschossig, dreiachsig) enthält den repräsentativen Eingang und das große Treppenhaus. Die Mittelachse ist im Erdgeschoß durch die breite, zurückgesetzte, durch einen Bogen über Stufen zu erreichende Eingangstür und im Obergeschoß durch ein dreigekoppeltes Fenster betont. Die original erhaltene Holzeingangstüre mit durchgezogenem Türstock und abgetrenntem Oberlicht ist mit einem archivoltenartig geschmücktem Eingangsbogen überwölbt. Im Erdgeschoß sind die Fenster rundbogig, im Obergeschoß hochrechteckig abgeschlossen. Horizontal wird die Fassade durch ein Kämpfergesims gegliedert, das sich um die Öffnung verkröpft. Die linke Achse ist durch ein eingeschossiges Türmchen mit Helm, das über das Walmdach hinausreicht, überhöht. Mit der breiten Seitenfassade steht das Gebäude zur Wiesenstraße hin. Diese ist neunachsig, mit einem stark vorgezogenen Baukörper von der 2. bis 4. Achse. Dieser ist dreigeschossig und wird von einem eigenen Walmdach bedeckt, dessen Giebel sichtig zur Straße steht. Die Fassadengliederung entspricht der der Eingangsfront, mit rundbogigen Fenstern im Erdgeschoß und hochrechteckigen im Obergeschoß, wobei auch hier wiederum die Mittelachse durch ein dreigekoppeltes Fenster betont wird. Ab der 5. Achse tritt der Baukörper stark zurück. Es handelt sich dabei um einen späteren Anbau um 1905, der aber die alte Fassadengliederung übernimmt. Die Fassaden besitzen einen jüngeren Rauhputz. Die Fenster und der schmuckreiche Eingang sind mit rotem Sandstein umrahmt. Rote Sandsteinquader verzieren die Gebäudeecken. Der Sockel der Hauptfassade ist mit bossierten Steinen versehen. Die Fenster wurden in jüngerer Zeit erneuert. Im Inneren ist das aufwendige Treppenhaus mit Pfeilern (EG) und Säulen (OG), die Kreuzgewölbe mit breiten Gurten tragen, erhalten. Erhalten sind auch die originalen Treppengeländer sowie die Kachelfußböden. Die Türen zu den Diensträumen wurden in der Nachkriegszeit erneuert. Die Originaltür des Hauptgebäudes ist erhalten. Überliefert ist ebenfalls das Treppenhaus im seitlichen Treppenturm. Das Objekt Amtsgericht ist bedeutend für die Geschichte des Menschen. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen städtebauliche und architekturgeschichtliche Gründe vor.
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