Denkmale in der Stadt Kempen

Lfd.-Nr. 192

 

Standort:

Achterberg 9, D 47884, Kempen - Tönisberg

GPS:

5124' 35,3" N   06o 31' 19,8" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1903

Tag der Eintragung als Denkmal

6. Oktober 1992

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Villa Marienhöhe in Achterberg

        

Denkmalbeschreibung:

Die freistehende Villa, Marienhöhe, wurde in den 20er Jahren verändert. Der Grundriß ist ein unregelmäßiges Viereck, aus rechteckigen Gebäudeteilen zusammengesetzt. Die Inneneinrichtung ist noch zum Teil erhalten und der Grundriß unverändert. Nur der Anbau in dem sich die Räume des Zwischengeschosses befinden, wurde in den 20er oder 30er Jahren vollständig durchgebaut. Das heißt, die Raumkonzeption des Inneren wurde verändert, Fenster in Form und Breite erneuert und der Bauteil von außen verklinkert. Im Obergeschoß des Gebäudes befinden sich noch originale Fenster und Türen und die Vertäfelung der Gauben von innen. Das Bad wird durch eine hölzerne Säule mit floraler Schnitzerei von einem Zimmer abgetrennt. Durch das Haus verläuft noch unverändert die Originaltreppe. Das Treppenhaus hinauf folgen ihrem Verlauf abgetreppte Originalfenster. Der Dachstuhl ist auch unverändert.

Im Untergeschoß sind noch die Flurfliesen, Fenster und Türen erhalten, wie auch die Vertäfelung bis auf halbe Höhe im Wohnzimmer und die Stuckornamente der Deckenspiegel. Die farbigen Flurfenster spiegeln zusammen mit der farbig bemalten Treppe noch den farbenfrohen Eindruck des Eingangsbereichs wieder, im floralen Formengut des Jugendstils. Die Eingangstür ist noch original, doch stammt der vorgesetzte Austritt wohl aus der Zeit der Veränderungen in den 30er Jahren. Die Ostseite der Villa, in der sich der Eingangsbereich befindet, ist eine abgestufte Fassade, in der der Eingangsbereich stark zurückgesetzt ist. Der Eingang ist einachsig und die Eingangstür über einen Treppenabsatz zu erreichen. Sie wird betont durch einen sie überragenden Austritt. Im Obergeschoß befindet sich an die Fassaden angebrachte eine Sonnenuhr. Das Obergeschoß ist abweichend von der verputzten Fassade des Untergeschosses in Fachwerk gestaltet.

Oberhalb der Eingangstür sind schöne Schmuckformen mit dem Schriftzug „Salve“ zur Zier, die Tür des Austritts wird von schlichten Schmuckformen gerahmt. An den Eingangsbereichen schließt sich ein weit vorragender Anbau an. Er ist einachsig und giebelsichtig mit 2 ½ Geschossen. Die Putzfassade zeigt eine Rahmung im Obergeschoß und unten einem Baummotiv gekoppelte Fenster. Zwischengeschoss und Obergeschoß werden durch ein Gesims getrennt. Der Schriftzug „ Marienhöhe“ und das Mosaik mit einem Rotkäppchenmotiv sind Veränderungen, die wahrscheinlich vorgenommen wurden, als das Gebäude seine Nutzung als Sommerhaus eines Fabrikanten verloren und zum Genesungsheim wurde. Dieser Gebäudeteil wird von einem geschweiften Giebel überfangen. Daran schließt sich der bereits erwähnte veränderte Anbau an. Er ist einachsig, vorgezogen und in seiner Erscheinung durch die Verklinkerung und die neuen Fensterformen erändert. Nur der vollverputzte Sockel, der sich um das

Gebäude zieht und der hölzerne Dachstuhl wurden auch bei diesem Gebäudeteil nicht verändert. An der Nordseite sieht man wiederum den verklinkerten Anbau, an ihn schließt sich rückgesetzt ein einachsiger Gebäudeteil mit einem Holzgiebel im Obergeschoß an. Hier ist die Fensterform im Zwischengeschoss verändert, die Fenster des Untergeschosses werden von Konsolen flankiert, auf denen vielleicht einmal ein Balkon aufgesetzt. Der nächste Gebäudeteil ist ebenfalls einachsig, zurückgesetzt. Die Fassade ist verputzt mit einer Rahmung um die Fenster. An der Südseite zeigt sich das Treppenhaus mit drei übereinander gestuften Fenster. Das Gebäude ist erhaltenswert aus künstlerischen, architektur- und ortsgeschichtlichen Gründen. Die Erhaltung liegt im öffentlichen Interesse.

 

Beschreibung des Heimatvereins Tönisberg

Die freistehende Villa auf dem Wolfsberg wurde 1903 errichtet. Der Schriftzug "Marienhöhe" und das Mosaik mit dem Rotkäppchenmotiv wurden 1925 angebracht, als das Haus Kindererholungsheim war.
Heute ist die Villa in Privatbesitz.