Denkmale in der Gemeinde Rommerskirchen |
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Nr. A 54 |
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Standort: Velderhof 1, D 41569 Rommerskirchen - Butzheim GPS: 51o 02' 32,2" N 06o 45' 32,6" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1858 Tag der Eintragung als Denkmal: 29. Mai 1995 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Velderhof in Rommerskirchen - Butzheim
Denkmalbeschreibung: Der
Velderhof liegt im sog. "Norf-Stommeler Bruch", einem Gebiet
der Niederterrasse, das ehedem von Rheinarmen durchflutet und
dementsprechend morastig war. Auf der Tranchot-Karte von 1807/08 ist
diese Feuchtniederung des Stommeler Busches gut erkennbar. Um nutzbares
Ackerland zu bekommen, begann man Mitte des vorigen Jahrhunderts mit der
Entwässerung, der Melioration, des Geländes. Nach 1858 wurden in
diesem Gebiet vier Höfe, u.a. der Velderhof, errichtet. In
der topographischen Karte von 1841-1858 sind die Trockengräben zur
Melioration des Busches angelegt, Gebäude sind nicht eingetragen. Erst
auf der topographischen Karte von 1866, Flur L, Blatt 2, Maßstab 1:2500
ist der Velderhof mit freistehendem Wohnhaus und U-förmig zugeordneten
Wirtschaftstrakten verzeichnet. Seine Erbauungszeit muß demzufolge
zwischen 1858 und 1866, also um 1860, anzusehen sein. Das
Wohnhaus liegt im Westen der Anlage. Es ist ein zweigeschossiger, fünfachsiger
Backsteinbau mit Mitteltür mit Lavabasaltgewände, Fenster mit Sohlbänken
in Lavabasalt, Krüppelwalmdach (Dachdeckung der 1980er Jahre). Die
Gartenseite mit der Vorfahrt wurde repräsentativ gestaltet mit
Ecklisenen, Rundbogennischen, die rundbogige Fenster überfangen,
Mitteltür mit Oberlicht und mehrstufigem Treppenaufgang. Niedrige
geputzte Mauer mit regelmäßig aufgesetzten Putzsteinkugeln als großzügig
geschwungene Vorgarteneinfriedung. Der Durchgangsflur des Hauses
erweitert sich hofseitig zur großen Diele, von der diverse Türen in
die anschließenden Wohnräume abgehen. Im wesentlichen gehören zum
Originalbestand die Raumaufteilung, fast alle Türblätter und -rahmen,
giebelparallele Balkendecken, Treppe, liegender Dachstuhl. Die
Küche hat einen direkten Zugang zum Gesindehaus, das um die
Jahrhundertwende an die südliche Giebelseite des Wohnhauses gebaut
wurde. Die Wirtschaftsgebäude beschreiben den originalen Grundriß,
wurden aber zum Teil im Laufe der Zeit den Bedürfnissen entsprechend
verändert. Das südliche Stallgebäude wurde um 1900 aufgestockt, die
Scheune ungefähr zur selben Zeit erneuert. In der Mitte des Hofraumes
liegt die gemauerte Dungstelle, heute eine grün bepflanzte Insel,
umgeben von Resten alter Hofpflasterung. Bewertung
Der Velderhof ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und
die Arbeits- und Produktionsverhältnisse, insbesondere in der 2. Hälfte
des 19. Jahrhunderts, weil er auf anschaulich gute Art die Lebens- und
Arbeitsweise der ländlichen Bevölkerung dieser Region vor Augen führt.
Er
ist bedeutend für die Gemeinde Rommerskirchen, insbesondere zur
Dokumentation ländlicher Siedlungsweise eines Einzelhofes im sog.
Stommeler Busch, der noch bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts eine
Feuchtniederung war, die mit Hilfe von Entwässerungsgräben
trockengelegt, zu brauchbarem Ackerland umfunktioniert wurde und damit
die Möglichkeit der Ansiedlung von vier Höfen bot.
Von
den vier in diesem Gebiet entstandenen Höfen ist er der am
anschaulichsten erhaltene und damit der beste Vertreter zur
Verdeutlichung von Ortsgeschichte.
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