Denkmale in der Stadt Neuss |
||
Nr. 8/014 |
||
Standort: Brunnenstraße 2, D 41470 Neuss - Rosellen GPS: 51o 08' 01,7" N 06o 43' 37,4" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1885 Tag der Eintragung als Denkmal: 25. März 1994 Quellenhinweis: Beschreibung bzw. Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
|
|
Schoenenhof in Neuss - Rosellen Denkmalbeschreibung: Großer 4-flügeliger Backsteinhof, erbaut 1885 anstelle eines älteren Kleinbauernhofes. An der Südostecke repräsentative herausgehobenes 2-geschossiges Wohnhaus in 5:4 Achsen mit hohem Satteldach. Schlanke etagenweise unterschiedlich hohe Stichbogenfenster mit knapper Fensterbank, an der Straßenseite zusätzlich mit girlandenartiger Backsteinverdachung. Dort auch weitere Gestaltungselemente: knapp vorspringender Sockel, Traufseite mit Bogenfries unter dem mehrfach auskragendem Traufgesims, Giebelseite gerahmt von Pilastern mit kapitellartigen Abschlußgesims, getrepptes Ortganggesims. An der Traufseite in der Mittelachse der über 3 Stufen zurückgesetzte stattliche Hauseingang (dahinter durchlaufendes Querdiele). Der Vorplatz geprägt von 4 gestutzten Linden in Reihe. Nördlich am Wohnhaus anschließend der niedrigere 2-geschossige Ostflügel mit Satteldach (zum ursprünglichen Gebäudebestand gehörig, mit Kleintierställen im EG und Gesindewohnungen im OG). Kleine schmucklose Wandöffnungen, zum Hofinneren teilweise verändert; dort auch verputzte Wandflächen im OG und Vordach im EG. Westlich neben dem Wohnhaus Hofeinfahrt mit überdachten Torbogen (hier als Mauerankerköpfe Baujahreszahl 1885), daneben schmaler „Pförtner“-Raum. Die westlich anschließende Wirtschaftsflügel als geschlossene U-förmige Gebäudegruppe mit Satteldächern, die einzelnen Trakte bei annähernd gleicher Dachneigung von unterschiedlicher Länge, Breite und Höhe. Westflügel durchgehende Scheune mit jeweils 2 Toren zur Hof und Feldseite. Im Nord- und Südflügel ehem. Viehställe mit Heuböden u.a. Wirtschaftsräume. Wandöffnungen teilweise sehr stark verändert, ursprüngliche Lage und Zuschnitt jedoch noch erkennbar. Die ursprünglichen Wandöffnungen zur Hofinnenseite mit girlandenartiger Backsteinverdachung. Remise zwischen Nord- und Ostflügel ursprünglich mit Ton-Hohlpfannen eingedeckt, nur noch teilweise vorhanden. Hoftor und Hauseingangstür original; Wohnhausfenster überwiegend großflächig erneuert; Fenster, Türen und Tore der Wirtschaftstrakte überwiegend nicht original. Im Hof alte Pflasterung. In der Südwestecke Holzstiege zum Heuboden . In der Südostecke (neben Hauseingang zu den ehem. Gesindewohnungen) originale Wasserpumpe. Dort auch Treppenabdeckung des Zugangs zu einem 2-stufigen Gewölbekeller unter der Hoffläche. Der Hof gehörte zu den maßgeblich das Ortsbild prägenden Gebäuden im historischen Ortskern von Rosellen, für den eine Erhaltungssatzung nach § 172 BauGB besteht. Er ist ein typisches Zeugnis für die im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs in den Jahren nach 1871 durch Modernisierung und/oder Erweiterung geschaffenen landwirtschaftlichen Großbetriebe. Für die Erhaltung und Nutzung der Gebäude nebst den zugehörigen Freiflächen besteht insbesonders aus volkskundlichen und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse. |