Denkmale in der Stadt Neuss |
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Nr. 1/398 |
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Standort: Büchel 10, D 41460 Neuss GPS: 51o 11' 54,1" N 06o 41' 30,6" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1882 Tag der Eintragung als Denkmal: 1. Februar 2011 Quellenhinweis: Beschreibung bzw. Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
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Keller, Fassade und straßenseitige Dachfläche des Wohn- und Geschäftshaus in Neuss Denkmalbeschreibung: 1882
von der Fa. Friedrich Wilhelm Cremer erbaut (zwei Keller tiefe
Fundamente wahrscheinlich aus dem 13. Jh.); Putzfassade mit
historisierenden Schmuckformen, 3-geschossig in 3 Achsen, ausgebautes
Dachgeschoß, Mansarddach; im EG moderner Ladeneinbau, Eingang an der
linken Seite, abschließendes Gurtgesims; in den OG sämtliche Wandöffnungen
umrahmt; im 1. OG rundbogige Fenster, seilt. Pilaster Rahmungen mit
Kapitellen, profilierter Rundbogen mit Schlussstein, vorkragendes
Dachgesims; Dachfenster mit geradem Abschluss. EG durch Ladeneinbau verändert,
Fenster und Dachfenster erneuert. Keller Büchel 10 Unter
dem Gebäude Büchel 10 erstreckt sich ein blonder Keller mit 6 m Breite
und 11,6 m Länge im Innenmaß. Der heute doppelstöckige Keller ist bis
auf 5,55 m unter die Oberfläche ein getieft. zum Erdgeschoß hin ist
der Keller überwölbt, Das in Längsrichtung verlaufende Hauptgewölbe
aus Feldbrandziegel stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. An den
Stirnseiten zum Büchel und zur Rückseite zeigen sich zwei später
angefügte kleinere Quergewölbe, die bei Umbauten entstanden. Die
heutige Hausfront am Büchel liegt außerhalb des ursprünglichen
Kellers. Der mittelalterliche Kellerboden ist teilweise im Original
erhalten; er besteht aus einem unregelmäßigen Kleinfplaster aus
Kieseln. Rund 2 m über der alten Kellersohle wurde im 19. Jahrhundert
eine preußische Kappendecke mit schmalen Eisenträgern eingezogen. Dazu
wurden von den Längsmauern des unteren Kellergeschoßes teilweise vier
Pfeiler aus Ziegeln im Reichsformat vorgemauert. Vor die Stirnwände
wurden 60 cm starke Ziegelschalen gesetzt. Im 20. Jahrhundert wurde im
oberen Kellergeschoß ein Heizöltank eingebracht. Dabei wurde unter die
preußische Kappendecke in Längsrichtung ein Doppel-T-Träger
eingezogen. Das Kellermauerwerk ist im oberen Kellerteil überwiegend
gekälkt oder gestrichen. Hier lassen sich an den Längsseiten auf einer
Höhe von 1,1 m die Konturen von Basalten ausmachen. Darüber befindet
sich der Gewölbeansatz. Die Stirnseiten weisen partiell Basalte auf,
doch wurden hier moderne bauliche Veränderungen durchgeführt. Im
unteren Teil ist großenteils die Originalsubstanz an den Längsseiten
sichtbar. Das Mauerwerk besteht aus Lagen von Säulenbasalten und
Tuffquadern (9x12x20-40 cm) in Trassmörtelbindungen. Das
Mauerwerkschema entspricht dem der Neusser Stadtmauer nach dem Ausbau
unter Konrad von Hochstaden und ist in die Mitte des im 13. Jahrhunderts
zu datieren. Die sehr kompakten und harten Säulenbasalte (sog.
Unkelsteine) wurden im 13. Jahrhundert in den Steinbrüchen des
Erzbischofs Konrad von Hochstaden bei Linz gebrochen. Die
Mauerwerkstechnikkorrespondierte mit dem Haustyp. Der langrechteckige,
in Reihe bebaute Grundriß entspricht dem zu Beginn des 13. Jahrhunderts
sich verbreitenden kölnischen Giebelhaus, dem typischen Kaufmanns- oder
Handelshaus des späten Mittelalters. Literatur:
Wiedenau, Anita: Katalog der romanischen Wohnbauten in westdeutschen Städten
und Siedlungen, 1983, Das deutsche Bürgerhaus Band 34. Wichtiges Zeugnis der Stadtbaugeschichte erhaltenswert insbesondere aus städtebaulichen Gründen; einer der ältesten Nachweise über bürgerliches Bauen in der mittelalterlichen Stadt.
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