Denkmale in der Stadt Neuss

 Nr. 1/395

 

Standort:

Freithof 7, D 41460 Neuss

GPS:

5111' 56,7" N   06o 41' 39,1" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1725

Tag der Eintragung als Denkmal:

15. Juni 2007

Quellenhinweis:

Beschreibung bzw. Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Pfarrhaus in Neuss

Denkmalbeschreibung:

Das Haus wurde 1725 unter der Äbtissin Maria Luise von Loe zu Wissen als Wohnhaus für einen Kanoniker des Quirinusstiftes erbaut. Nach Aufhebung des Stiftes 1802 diente das Haus als Pfarramt und mit dem Bau eines neuen Pfarrhauses 1904 als Kaplanei. Nach der Kriegszerstörung des neuen Pfarrhauses wird es 1945 wieder als Pfarrhaus genutzt. Das Haus ist ein 2-geschossiges Eckhaus in 4:4 Achsen, zum Freithof hin mit geschweiftem Volutengiebel vor teilweise ausgebautem Walmdach. An der Ostseite befindet sich ein Zwerchgiebelhaus mit Volutengiebel. Die Hauptfassade ist verputzt und mit Eckquaderungen versehen, die Wandöffnungen besitzen Werksteinrahmung. Der zurückgesetzte Eingang, durch Profilgesims betont, liegt in der zweiten Ache von links. Zwischen den mittleren Fenstern des OG befindet sich eine Figurennische. Der Giebel wird durch Gurtgesimse in 2 Geschosse gegliedert und von profilgerahmtem Dreiecksgiebel bekrönt. Darunter befindet sich die Baujahreszahl. Die seitlichen und rückwärtigen Gebäudeseiten zeigen geschlämmten Backstein. Die Fenster sind z.T. zugemauert. Türen und Fenster sind erneuert. Nach dem 2. Weltkrieg waren die Schäden beseitigt worden.

 Eine grundlegende Restaurierung erfolgte 1980. Die Decke über dem Erdgeschoss und das Dach wurden erneuert. Die stark beschädigten Trachyt-Rahmungen der Wandöffnungen, die Gesimse und Voluten wurden durch neue Teile in Niedermendiger Basalt erneuert. Im Inneren des Hauses wurden einige nichttragende Wände verändert. Über dem EG befindet sich eine Kölner Decke. Im Treppenhaus stammen Teile von der originalen Treppe. Der Backsteinkeller besitzt ein Tonnengewölbe.

In der Gartenecke befindet sich eine kleine Laube aus dem 19. Jh., als Sitzplatz gestaltet. Die untere Partie wird aus durchbrochenen Füllbrettern gebildet, die obere Partie ist offen. Das Dach hat einen ausladenden Überstand. Die Laube ist farbig gestrichen.

Das Gebäude ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, insbesondere die Geschichte der Städte und Siedlungen. Es ist bedeutend für die Kirchen- und Stadtbaugeschichte von Neuss, weil es als einziges vollständig erhaltenes Stiftsgebäude an den geschichtlichen Ursprung des Ortes, die Vergangenheit des Quirinusstiftes erinnert und heute den Bereich Freithof städtebaulich wesentlich mitprägt.