Denkmale in der Stadt Neuss

 Nr. 1/391

 

Standort:

Friedrichstraße 9, D 41460 Neuss

GPS:

5111' 41,8" N   06o 41' 34,2" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1890

Tag der Eintragung als Denkmal:

11. Juni 2007

Quellenhinweis:

Beschreibung bzw. Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Wohnhaus in Neuss

Denkmalbeschreibung:

Mit dem Abbruch der Stadttore und von Teilen der Stadtbefestigung Anfang des 19. Jh. wuchs die Stadt über die mittelalterlichen Grenzen hinaus. Neue Bedeutung entstand zunächst entlang der historischen Ausfallstraßen, so auch an der Friedrichstraße jenseits des Zolltores. Für eine geordnete Bebauung wurde ab 1836 ein „Bauplan“ entwickelt, der 1846 genehmigt wurde. Er sah den Ausbau der Ausfallstraßen mit eingefügten Querstraßen vor.

Das Haus Friedrichstraße 9 wurde um 1890 erbaut nach einem Plan von Robert Strerath. Bauherr war Karl Lux. 1926 wurde die Errichtung eines Wintergartens genehmigt und 1946 der Wiederaufbau einer Abortanlage und einer Waschküche. 1951/53 erfolgte der Ausbau des Dachgeschosses mit der Anordnung von Dachgauben.

Es handelt sich um ein traufständiges dreigeschossiges Reihenhaus in 5 Achsen mit ausgebautem Satteldach und Putzfassade in spätklassizistischen Schmuckformen.

Das EG zeigt über niedrigem Glattputzsockel Diamantquader in der Brüstungszone der Fenster, darüber ein Sohlbankgesims und darüber Quaderputz. Der Hauseingang liegt in der Mittelachse und wird durch flache Reliefrahmung und gerade Verdachung hervorgehoben. Ein Gurtgesims schließt das EG ab. Die OG sind glatt verputzt. Die Fenster sind mit Rahmungen versehen, wobei die auf einem Sohlbankgesims aufsitzenden Fenster des 1: OG durch Verdachung und üppigere Zier betont sind, durch Putzornamente in den Brüstungsfeldern und unterhalb der Verdachung. Ein Dachgesims über breitem Putzreliefstreifen schließt die Fassade ab. Haustür und Fenster sind erneuert.

 Im Innern geschützt sind die historischen Grungriss-Strukturen und die historische Ausstattung, soweit noch original erhalten.

Das Haus ist bedeutend für die Stadtbaugeschichte von Neuss. Es ist Bestandteil der wilhelminischen Stadterweiterung.  Erhaltung und Nutzung der Fassade liegt aus städtebaulichen uns architekturgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse.