Denkmale in der Stadt Neuss |
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Nr. 1/390 |
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Standort Friedrichstraße 7, D 41460 Neuss GPS: 51o 11' 41,1" N 06o 41' 34,3" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1864 Tag der Eintragung als Denkmal: 11. Juni 2007 Quellenhinweis: Beschreibung bzw. Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
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Wohn- und Geschäftshaus in Neuss Denkmalbeschreibung: Mit dem Abbruch der Stadttore und von Teilen der Stadtbefestigung Anfang des 19. Jh. wuchs die Stadt über die mittelalterlichen Grenzen hinaus. Neue Bedeutung entstand zunächst entlang der historischen Ausfallstraßen, so auch an der Friedrichstraße jenseits des Zolltores. Für eine geordnete Bebauung wurde ab 1836 ein „Bauplan“ entwickelt, der 1846 genehmigt wurde. Er sah den Ausbau der Ausfallstraßen mit eingefügten Querstraßen vor. Das Haus Friedrichstraße 7 entstand vor 1864. 1864 errichtet Hubert Dürselen für sein Landes-Produkten u, Kommissionsgeschäft hinter dem Haus ein Fruchtlager nach einem Plan von Julius Thomas. 1892 legte Bauherr Franz Ermanns einen Lagerkeller für Petroleum an. 1893 errichtet derselbe Bauherr einen Schuppen anstelle des zerstörten Fruchtlagers. 1926 ersetzt er, veranlasst durch den Ausbau der Friedrichstraße, die Freitreppe vor dem Hauseingang durch eine in das Haus einbezogene Treppe. 1952 wurde in der rechten Fensterachse des EG ein Schaufenster eingebaut. 1959 auch in der linken Fensterachse. 1979/80 erfolgte der Ausbau des Dachgeschosses mit der Anordnung von Dachgauben. Es handelt sich um ein traufständiges dreigeschossiges Reihenhaus in 3 Achsen mit ausgebautem Satteldach und Putzfassade in spätklassizistischen Schmuckformen mit bemerkenswerten Details. Das EG zeigt Putzbänder über niedrigem Glattputzsockel. Der zurückgesetzte Hauseingang liegt in der Mittelachse. Das EG wird durch ein Gurtgesims abgeschlossen. Die OG zeigen Quaderputz. Die Fenster sind mit Rahmungen versehen, wobei die auf einem Sohlbankgesims aufsitzenden Fenster des 1. OG durch Verdachung und üppigere Zier betont sind, u.a. durch Balusterblende und Ornamentschmuck in den Brüstungsfeldern. Ein Dachgesims schließt die Fassade ab. Im Innern geschützt sind die historischen Grungriss-Strukturen und die historische Ausstattung, soweit noch original erhalten. Das Haus ist bedeutend für die Stadtbaugeschichte von Neuss. Es ist Bestandteil der wilhelminischen Stadterweiterung. Erhaltung und Nutzung der Fassade liegt aus städtebaulichen uns architekturgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse.
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