Denkmale in der Stadt Mönchengladbach |
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Nr. K 096 |
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Standort: Kamillianerstraße 42, D 41069 Mönchengladbach - Dahl GPS: 51o 10' 56,5" N 06o 25' 47,7" O Zuständigkeit: Maria Hilf GmbH Baujahr: 1929-1931 Tag der Eintragung als Denkmal 17. Februar 2011 Quellenhinweis: Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
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Kloster und Krankenhaus in Mönchengladbach - Dahl
Denkmalbeschreibung: Kamillianerkloster
und Krankenhaus liegen zwischen Ohler und Dahl östlich der
Eisenbahnlinie. Die
Turmfassade der Kirche dominiert wie ein Monolith den Gebäudekomplex
auf der bewaldeten Anhöhe an seiner Nordseite. Ihr Altarraum ist nach
Westen gewandt. Das ursprüngliche Noviziat und Ordensaltersheim schließen
sich nach Süden als viergeschossiger, winkelförmiger Bau mit flachen
Walm- bzw. Satteldächern an. Der ursprünglich als Zugang zu Noviziat
und Altersheim angelegte Haupteingang dient heute als Haupteingang zum
Krankenhaus. In
dem offenen Winkel ist an der Eingangsseite
die Klausur, also der Zentralbereich des Klosters eingefügt. Die
zweigeschossige Bauweise und die Fassadengestaltung mit Backstein
heben sich - mit ästhetischer Verbindung zur Kirche - architektonisch
hervor. Das Kloster besaß ursprünglich einen eigenen Eingang an seiner
Nordostecke, und zwar in der Ostfassade unweit der Kirche. An der
Schnittstelle zwischen den beiden Gebäudeteilen sind zwei Höfe
angelegt. Ein schlichter, hauptsächlich der Belichtung dienender Hof
befindet sich im Winkel des weißen, höheren Flügels. An ihn grenzte
ursprünglich das Refektorium mit verglaster Wand an der Nordseite
(heute Café). Nach Osten schließt sich die gut erhaltene Große Halle
an, die eine wichtige Verteilerfunktion innerhalb der Anlage besaß,
welche im Kontext der Wegeführung des Krankenhauses aber nicht mehr
plausibel ist. Vom östlich vorgelagerten Haupteingang führte nur ein
Windfang zur Großen Halle, in dem sich heute die Eingangsinformation mit
Empfang befindet. In der Großen Halle ist die bemerkenswerte
Innengestaltung im Stil expressionistischer Architektur erhalten. Die
offen liegende Holzdecke wird von sehr schmalen Balken getragen, deren
Unterkanten rot akzentuiert sind. Die Wände zeigen unverputzten
Backstein in sorgfältiger Verarbeitung, die Durchgänge sind mit
geometrisch angeordneten Steinlagen umrahmt.
Auf dem Boden liegen Solnhofener Platten. Böhm hat sich auch
stets für Bauten der Romanik und Renaissance Italiens interessiert, die
nicht ohne Einfluss auf diesen Raum blieben.In
dieser Hinsicht ist beispielsweise die Treppe zu erwähnen, die entlang
der inneren Wand in das Obergeschoss der Klausur führt. In der
inneren Wand öffnet sich oberhalb der Treppe im Obergeschoss ein geöffneter
Durchgang (wie eine Empore), der mittels ungewöhnlicher Rundstützen
vom Raum abgetrennt ist. Die Stützen sind braun gefasst und mit
schmalen Ringen farblich verziert. Im
Zentrum der näher an der Kirche angeordneten Klausur ist der Kreuzhof
angelegt, der die Aufgabe eines Kreuzganges in modernen Formen übernimmt.
Er ist zweigeschossig und zum Innenhof fast vollständig verglast. Die
hoch rechteckigen Fensterflächen schließen mit schmalen Bögen. Auch
hier sind die inneren Wände mit sichtbar belassenen Backsteinen
gestaltet; ebenso die Fußböden im Erdgeschoss, im Obergeschoss liegen
Solnhofener Platten. Die Decken zeigen unterschiedliche Gestaltung.
Teilweise sind sie mit Backsteingewölben geschlossen, teilweise mit
Balkendecken; in einigen Bereichen gibt es Querträger aus Beton,
die an den senkrechten Trägern der Glasfassade befestigt sind. Im
schmalen Ostflügel des Kreuzganges gibt es eine schlichte Treppe. In
der Nordostecke des Obergeschosses wurde die Bibliothek eingerichtet,
die zugleich Tagesaufenthaltsraum war. Vor ihr befindet sich in der
Hauptfassade ein Balkon. In der schmalen Verbindung von der Klausur zur
Kirche befindet sich im Obergeschoss das Oratorium. Der Kapellenraum ist
vom schmalen Zugangsbereich optisch mittels einer Reihe gepaarter Rundstützen
abgetrennt, die wie die Stützen am Durchgang zur Großen Halle
gestaltet waren, d. h. braun gefasst mit helleren Ringen.Heute sind sie
durchgehend weiß gestrichen. Die Kapellenausstattung - Bänke sowie
Altar und Altarausstattung - ist verloren. Erhalten ist hingegen die
originale Kunstverglasung der schmalen, senkrecht gegliederten Fensteröffnungen
mit farbigen, ornamental angeordneten Scheiben. Schon in der ursprünglichen
Konzeption sollten sich Noviziat und Altersheim außen durch weiße
Fassaden sowie zwei zusätzliche Geschosse abheben. Dieses Prinzip war
im Zuge der Umfunktionierung für das Krankenhaus beibehalten worden.
Die meisten
der Räume für Novizen
und alte Mönche konnten ohne großen Aufwand zu Krankenzimmern umgebaut
werden. Obwohl ein Gesundheitsbau in der Regel schnelle bauliche Veränderungen
erfährt, ist die für das Asthmakrankenhaus geschaffene innere
Konzeption noch in weiten Bereichen erhalten. Das betrifft viele
Krankenzimmer, Fußböden und sogar Wandschränke. Die umfangreichste
bauliche Veränderung war der Anbau eines schmalen Traktes mit
verglasten Liegesälen an der Südostecke des Südflügels; davon ist
heute nur noch ein Stummel am Bau erhalten. Der erkerartige Ausbau an
der schmalen Ostseite des Südflügels besaß ursprünglich oben einen
verglasten Balkon. Dieser wurde später zu einem geschlossenen Raum
umgebaut. Der größte nachträgliche, zu unbekannter Zeit ausgeführte
Eingriff in die Bausubstanz war ein Lückenschluss an der Nordseite des
Südflügels. Hier befindet sich auf Höhe des Übergangs zur Klausur
bzw. zur Großen Halle das Treppenhaus mit großzügigen Treppen sowie
großer Verglasung (die Scheiben waren ursprünglich klar verglast, die
Wand- und Bodenfliesen sind erhalten). Außerdem war das Ostende des Südflügels
nach Norden etwas verbreitert und korrespondierte auf diese Weise mit
dem vor die Fassade vortretenden Treppenhaus. Der dazwischen liegende Rücksprung
wurde später allerdings geschlossen, um Raum für weitere Zimmer an der
Nordseite zu gewinnen. Ursprünglich befanden sich in dem Bereich
lediglich schmale Fensteröffnungen für die Flure. In jüngerer Zeit
sind die Fassaden des Krankenhauses mit einer Wärmedämmung versehen
worden. Diese ist weiß und rauh, was dem ursprünglichen Zustand
entspricht. Vor dem Haupteingang ist ein langes Regenschutzdach
installiert worden. Krankenhaus,
Kloster und Kirche des katholischen Ordens der Kamillianer sind 1929-31
errichtet worden. Die Kirche einschließlich des Treppenzugangs und der
begleitenden Mauern sind bereits in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach
eingetragen. Das
hier beschriebene Baudenkmal umfasst das über L-förmigem Grundriss an
der Südseite der Kirche angebaute Krankenhaus, dessen Fassaden weiß
verputzt sind. Dazu gehört auch der schmale Wirtschaftstrakt, der an
der Südseite der Kirche angebaut ist. In den Winkeln des Krankenhauses
ist das niedrigere Kloster eingefügt, das sich mit Backsteinfassaden
deutlich abhebt. Das Gelände ist mit einer bauzeitlichen Backsteinmauer
umfriedet, die in den Denkmalwert (s. o.) eingeschlossen ist. Der rückseitig
ab 1982 an das Krankenhaus angebaute Erweiterungsbau der Architekten
Aretz und Kaufmann ist nicht Teil des Baudenkmals. Das
Objekt ist bedeutend für die Geschichte des Menschen.
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