Denkmale in der Stadt Mönchengladbach |
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Nr. K 055 |
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Standort: Kirchplatz 14, D 41061 Mönchengladbach - Mitte GPS: 51o 11' 37,3" N 06o 25' 56,5 O Zuständigkeit: Kath. Kirchengemeinde Mönchengladbach Baujahr: 13. Jahrhundert, 2. Hälfte 15. Jahrhundert (1469 - 1533) Tag der Eintragung als Denkmal 5. Februar 1992 Quellenhinweis: Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
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Kath. Hauptpfarrkirche in Mönchengladbach - Mitte
Denkmalbeschreibung: Die Hauptpfarrkirche liegt
auf dem plateauartig abgeflachten Abteiberg im Kern der Altstadt. Die
dreischiffige, spätgotische Basilika mit sechs Langhausjochen und
Kreuzrippengewölben auf Rundpfeilern, 5/8-Chorschluss, platt
geschlossenen Nebenchören und einem vorgesetzten, über quadratischem
Grundriss errichteten viergeschossigen Turm unter achtseitig gebrochenem
Turmhelm zwischen zwei neogotischen polygonalen Seitenkapellen. Im EG
ein um 1890 nachträglich eingefügtes Hauptportal. Der viergeschossige
Westturm wird durch geschossteilende Gesimse horizontal und durch
spitzbogige dreibahnige Blendfenster bzw. Schallluken vertikal
gegliedert. Das Maßwerk der Westseite ist neu eingesetzt. Zwischen den
Seitenkapellen ist je ein rundes Treppentürmchen, das mit seinem Dach
bis knapp in das Glockengeschoss reicht, angeordnet. Obergaden und
Seitenschifffassaden werden durch gestufte Strebepfeiler und
Lanzettbogenfenster mit dreibahniger Maßwerkteilung gegliedert. In Höhe
der Sohlbänke verläuft ein um die Strebepfeiler verkröpftes Gesims.
Die Chorfenster sind etwa 1/3 zu 2/3 geteilt, unterhalb ihrer Sohlbänke
ist bis zum umlaufenden kräftigen Gesims jeweils ein dreibahniges
Blendmaßwerk eingebaut. Das Mittelschiff trägt ein steiles Satteldach
mit Abwalmung über dem Chor und insgesamt sieben Dachgauben. Die
Seitenschiffe zeigen flacher gelegte Pultdächer anstelle der früher
steileren Seitenschiffsdächer, die den unteren Teil der
Obergadenfenster - heute in Backstein sichtbar - verdeckten. (Die
ehemaligen Obergadenfenster waren ursprünglich weiter nach unten geöffnet
und wurden über mit Oberlichtern bedeckte Lichtschächte in den
Seitenschiffdächern belichtet! (s. u.)). Die Turmseitenkapellen
besitzen polygonale Turmhelme. Südlich des Chors liegt in Verlängerung
des südlichen Seitenschiffs ein auf etwa quadratischem Grundriss
errichteter Sakristeianbau mit Walmdach, das aus dem Pultdach des
Seitenschiffs entwickelt ist. Alle Dächer sind mit Schiefer in
altdeutscher Deckung eingedeckt. Die nachfolgenden Bauinschriften
datieren das Gebäude: 1. Grundstein unterhalb des Chormittelfensters, Schrift in erhabenen gotischen Minuskeln: " in den jaren ons heren mcccclxix op s(an)c(t). lare(n)cius aue(n)t an ge + lacht " Das "e" von
"gelacht" steht außerhalb des eingetieften Schriftfeldes,
"lacht" steht in kleinen, eingetieften Minuskeln auf dem
unteren Randstreifen. Die Übersetzung lautet: Im Jahre unseres Herren
1469 auf St. Laurentius Abend angelegt. 2. Schriftband aus gotischen Minuskeln am südöstlichen Sakristeipfeiler: " mcccccxxxiii " Die Jahreszahl
lautet: 1533 Im Innern ist das Gewölbe
des Turmuntergeschosses durch eine Flachdecke ersetzt. Die alten, mit
Eckkonsolen des ehemaligen Kreuzrippengewölbes blieben erhalten.
Spitzbogiger Durchgang mit profilierter Laibung zwischen Turm und
Mittelschiff, darüber eine neue Orgelempore aus Stahlbeton. Der
Obergaden wird durch gestelzte Spitzbogenarkaden auf kräftigen
Rundpfeilern getragen. Ihnen entsprechen am Choransatz Halbsäulen mit
achtseitigen Basen und runden, gekehlten Kapitellen mit polygonalen
Deckplatten. Halbsäulen auf runden, in die Kapitelldeckplatten
einschneidenden Konsolen gliedern die Hochschiffwände (Obergaden). Aus
ihren runden Kapitellen erwachsen profilierte Rippen, die das
profilierte Kreuzrippengewölbe des Mittelschiffs tragen. Die unteren
Teile der Obergadenfenster sind als Blende ausgebildet (s. v.). Die
Seitenschiffe besitzen zwischen den kreuzgewölbten Jochen starke Gurte,
die aus den außenseitigen Pfeilervorlagen ohne Kämpfer oder Kapitelle
herauswachsen, über den Arkadenpfeilern zum Mittelschiff jedoch auf den
Kapitelldeckplatten beginnen. Die Gewölberippen selbst flankieren die
breiten Wandvorlagen, wobei sie auf Kapitellen ruhen. Wandpfeiler und
Dienste besitzen gemeinsame dreiseitige Basen. Der 5/8-Chorschluß zeigt
das von der Außenseite bereits bekannte Blendmaßwerk. In der Südostecke
der Kirche ist auf einem Dienstkapitell des Seitenschiffs ein Drache
dargestellt, der Dunkelheit, Neid und Bosheit verkörpert und damit an
die Gegenwart des Teuflischen auch in der Kirche mahnt. Auf der gegenüberliegenden
Nordostseite zeigt das Kapitell einen Adler (oder eine Taube ?). Der
Adler als König der Vögel wurde seit dem Mittelalter zunehmend auch
als Christussymbol (Himmelfahrt Christi, Symbol des Evangelisten
Johannes) verstanden und tritt dem Treiben des Bösen - in Gestalt des
Drachen - entgegen. Vor den Pfeilern des Mittelschiffs stehen unterhalb der Orgelempore zwei barocke Weihwasserbecken aus rotem Marmor auf Balusterschaft mit attischer Basis, die von 1696 stammen. Auf dem Beckenrand steht jeweils die Inschrift in eingetieften Kapitalen: HOC
MONVMENTVM PRO DECORE DOMVS DEI POSVIT F:AMBROSIVS MANTEN SACEL(lanus)
1696 Die Inschrift des nördlichen Beckens ist teilweise zerstört. (Ambrosius Manten, geb. 1659, war seit 1681 Benediktinermönch in Gladbach, Pfarrer seit 1717 und starb 1718.)
Vor dem Westportal der Kirche steht ein aus dem 19. Jh. (lt. Chronogramm: 1852) stammendes Hochkreuz, das aus einem bräunlichen Sandstein gehauen ist. Über einem mehrfach gestuften Sockel mit Inschrift erhebt sich das mächtige Kreuz mit dem fast lebensgroßen Corpus im Dreinageltypus. Die lateinische Inschrift auf dem Sockel lautet: EX
HOC LVCIS SIGNO SANCTAE
CRVCIS LIGNO VENIT
POENITENTI ET
CONTRITAE MENTI FLOS
VIRTVTIS FONS
SALVTIS Die Übersetzung lautet: Aus dem Zeichen des Lichts dem heiligen Holz des Kreuzes kam dem reuigen und umkehrwilligen Sinn die Blume der Tugend und die Quelle des Heils. Über dem Korpus steht: INRI Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte des Menschen sowie für Städte und Siedlungen. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche, künstlerische und städtebauliche Gründe vor. Es ist aus städtebaulichen, architekturhistorischen und orts-/sozialhistorischen Gründen als wichtiges Baudenkmal schützenswert.
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